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Das Ungeheuer von Florenz

Das Ungeheuer von Florenz

Titel: Das Ungeheuer von Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Magdalen Nabb
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verstümmelten Körper der Leiche auf der Leinwand abzeichnete. Das Blitzlicht ging noch einmal, und der Fotograf sprang mit einem Satz von der Plattform herunter und rannte davon.
    Dieses Porträt gefiel dem Großherzog und der Herzogin ausnehmend gut, und Prinz Corsini erhielt den Auftrag, den Maler an den Hof zu rufen. Anfangs schien dieser zu zögern, sich einer solchen Aufgabe nicht gewachsen zu fühlen, doch zum Schluß, von Corsini überredet und beruhigt, willigte er ein, und »um neun Uhr abends (es war August) ging ich zum Palazzo Pitti und wurde dem Großherzog vorgestellt, der mich mit ausgesuchter Höflichkeit empfing, und als die Prinzessin hereingeführt wurde, begann ich das Porträt. Durch Gottes Gnade hatte ich es binnen einer und einer halben Stunde in einer so guten Ähnlichkeit skizziert, daß die Großherzogin sich erhob, ihr Augenglas vorlegte und mit ihrer lauten Stimme sagte: ›Schön, schön! Wenn Sie es so gut zu Ende bringen, wie Sie es angefangen haben, erkläre ich mich für sehr zufrieden!‹ Eine nicht unbeträchtliche Anzahl von Hofdamen trat herein, um die Zeichnung zu begutachten, und alle waren erstaunt über die Ähnlichkeit und sagten: ›Das ist unsere Prinzessin, wie sie leibt und lebt.‹ Zuletzt beendete ich das Gemälde und hatte nicht nur die Ähnlichkeit, sondern auch alles andere, die Kleidung, die Landschaft im Hintergrund, glücklich getroffen.«
    So schildert Antonio selbst seine Aufnahme am Hofe des Großherzogs, doch man darf nicht vergessen, daß er ein paar Jahre zuvor bereits einige Kopien für den Großherzog angefertigt hatte. Was die Anzahl von Porträts der Prinzessin Anna Maria Luisa angeht, so gibt Franchi selbst deren drei an, anders als Baldinucci, der das widerlegt. Es ist anzunehmen, daß zu diesen drei die beiden von Bartolozzi 1754 erwähnten Porträts gehören, von denen bekannt ist, daß eines nach Madrid gesandt werden sollte, als fast sicher war, daß die Prinzessin den kurz zuvor verwitweten Karl II. ehelichen würde, während das andere anläßlich der Hochzeit mit dem Kurfürsten Johann Wilhelm nach Düsseldorf gesandt wurde. Bei einem weiteren Porträt handelt es sich mit Sicherheit um das von ihrem Bruder, Prinz Ferdinando, bestellte. Mit großer Wahrscheinlichkeit stammt aber auch das wunderschöne ovale Porträt, das einem anderen Künstler zugeschrieben wurde, ebenfalls von Franchi.
    Franchi selbst gibt an, nur zwei Porträts des Prinzen geschaffen zu haben; Bartolozzi zufolge existieren aber neben dem, das den Prinzen in voller Rüstung zeigt, noch zwei weitere. Die Bücher, in denen Franchi seine Werke verzeichnete, zeigen, daß die Zahl weit größer ist, aber wie bei anderen Malern auch kommt hier das Problem der Unterscheidung zwischen Variationen und exakten Kopien der Originalbilder zum Tragen. Nachweislich belegt ist die Bestellung eines Porträts des Prinzen, datiert vom 18. Januar 1687. Eine zweite Bestellung, datiert vom Juni 1688, betrifft zwei weitere Porträts, eines davon sogar in doppelter Ausführung mit der Anweisung, »Kopie welchselbigen an die Braut zu senden«. Die fünfzehn Scudi, die in Franchis Aufzeichnungen als erste gezahlte Rate vermerkt sind, stimmen mit den Aufzeichnungen in den Büchern des Palazzo überein und sind vom 4. August 1688 datiert. Bei zwei weiteren großen Porträts verzeichnet er das Auftragsjahr 1688, in einer gesonderten Liste aber finden wir den Hinweis auf »zwei Bildnisbüsten, eine Ganzfigur in elegantem Kleid, eine weitere Ganzfigur in Rüstung, eine Dreiviertelfigur in Rüstung plus drei Kopien«.
    »Sehen Sie?« unterbrach Marco den Maresciallo, dessen langsames Lesen ihn ungeduldig gemacht hatte.
    »Ich bin noch nicht fertig.«
    »Sie brauchen auch nicht alles zu lesen, es geht immer so weiter. Aber sehen Sie, was ich meine? Diese Aufzeichnungen sind alles andere als klar. Ich glaube, das Bild ist wirklich echt.«
    Nach Ansicht des Maresciallo glaubte Marco, was er glauben wollte, aber da er das nur zu gut verstand, erwiderte er bloß: »Wird es überhaupt irgendwo erwähnt?«
    »Sie meinen namentlich? Ein Porträt Anna Caterina Luisa dei Gherardinis ist nicht ausdrücklich erwähnt, nein, aber es gibt da eine ganze Reihe von Bildern, die als Porträts einer unbekannten Dame verzeichnet sind. Hinzu kommt, wie wir wissen, daß er die Hofdamen gemalt hat, und ich weiß von meiner Mutter, daß Anna Caterina eine Hofdame war.«
    Er folgte dem Blick des Maresciallo zu dem Bild, das auf

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