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Das Ungeheuer

Titel: Das Ungeheuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robin Cook
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ab zu gehen. Sosehr er auch grübelte, er konnte sich beim besten Willen keinen Reim auf diese ganze Geschichte machen.
    Das Telefon läutete, und Victor nahm hastig den Hörer ab. Es war die Reibeisenstimme von dem Mann von Able Protection. Victor fragte ihn, ob es möglich sei, Kontakt mit dem Mann aufzunehmen, der VJ begleitete.
    »Alle unsere Leute haben Piepser bei sich«, versicherte ihm der Mann.
    »Ich will wissen, wo sich mein Sohn aufhält«, sagte Victor.
    »Ich ruf Sie gleich zurück.« Der Mann legte auf. Fünf Minuten später klingelte das Telefon erneut. »Ihr Sohn ist auf dem Gelände von Chimera Inc.«, teilte der Mann ihm mit. »Pedro ist gerade vorne im Sicherheitsbüro, wenn Sie mit ihm reden möchten.«
    »Nein, vielen Dank!« Er legte den Hörer auf und holte seinen Mantel. Wenige Augenblicke später brauste er mit durchdrehenden Rädern vom Grundstück. Nach einer halsbrecherischen Fahrt bog Victor schlingernd in die Einfahrt zum Firmengelände ein und brachte den Wagen mit einer quietschenden Vollbremsung einen Zollbreit vor der Schranke zum Stehen. Seine Finger trommelten ungeduldig auf dem Lenkrad, während er darauf wartete, daß der Wachtposten die schwarz-weiß gestreifte Schranke öffnete. Statt dessen kam der Mann trotz des Regens aus dem Büro und beugte sich neben dem Seitenfenster zu Victor. Ohne seinen Ärger darüber, daß er aufgehalten wurde, zu verbergen, ließ Victor das Seitenfenster herunter.
    »Tag, Dr. Frank!« begrüßte ihn der Wachtposten und tippte sich in einer Art Salut an den Schirm seiner Mütze. »Wenn Sie nach dem Wachmann suchen, der ist hier im Büro.«
    »Sie meinen den Mann von Able Protection?« fragte Victor.
    »Das weiß ich nicht«, sagte der Wachtposten, richtete sich auf und rief: »He, Pedro, bist du von Able Protection?«
    Ein gutaussehender junger Mann erschien in der Tür. Sein Haar war pechschwarz, und seine Oberlippe zierte ein schmaler, sorgfältig gepflegter Schnurrbart. Er mochte um die Zwanzig sein, schätzte Victor.
    »Wer will das wissen?« fragte er.
    »Dein Boß hier, Dr. Frank.«
    Pedro ging zu Victors Wagen. Er streckte die Hand aus. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Dr. Frank. Ich bin Pedro Gonzales von Able Protection.«
    Victor gab ihm die Hand. Er freute sich ganz und gar nicht. »Warum sind Sie nicht bei meinem Jungen?« fragte er in barschem Ton.
    »Ich war bei ihm«, erklärte Pedro. »Aber als wir hier ankamen, sagte er, auf dem Firmengelände sei er sicher, und ich solle im Pförtnerhaus warten.«
    »Ihre Anweisungen waren doch wohl eindeutig: Sie sollten keinen Moment von der Seite des Jungen weichen!«
    »Ja, Sir«, sagte Pedro kleinlaut; er sah ein, daß er einen Fehler gemacht hatte. »Es wird nicht wieder vorkommen. Ihr Sohn klang so überzeugend, daß ich mir dachte, das ginge schon in Ordnung. Er behauptete, Sie wollten es so.«
    »Wo ist er jetzt?« fragte Victor.
    »Das weiß ich nicht genau«, antwortete Pedro. »Er und Philip müssen sich irgendwo hier auf dem Gelände aufhalten. Sie sind jedenfalls nicht weggegangen, wenn es das ist, was Ihnen Sorgen macht.«
    »Das ist es nicht, was mir Sorgen macht«, blaffte Victor. »Was mir Sorgen macht, ist, daß ich Able Protection beauftragt habe, auf ihn aufzupassen, und daß der Job nicht ausgeführt wird.«
    »Ich verstehe«, sagte Pedro zerknirscht.
    Victor richtete den Blick auf den Wachtposten. »Hat Sheldon heute Dienst?«
    »He, Sheldon!« brüllte der Wachtposten.
    Sheldon erschien sofort. Victor fragte ihn, ob er irgendeine Ahnung habe, wo VJ stecken könnte.
    »Nein, Sir«, sagte Sheldon, »aber als er heute morgen kam, sind Philip und er in diese Richtung gegangen.« Er zeigte nach Westen.
    »Zum Fluß?« fragte Victor.
    »Könnte sein«, antwortete Sheldon. »Aber er könnte auch zur Cafeteria gegangen sein.«
    »Möchten Sie, daß ich mitkomme und Ihnen helfe, ihn zu suchen?« fragte Pedro.
    Victor schüttelte den Kopf und legte den Gang ein. »Sie warten hier, bis ich ihn gefunden habe!« Dann, an den Wachtposten gewandt, der die Unterhaltung mit bestürzter Miene verfolgt hatte: »Es wäre sehr nett von Ihnen, wenn Sie diese Schranke heben könnten, bevor ich durchfahre.«
    Der Wachtposten zuckte hoch und rannte zurück, um die Schranke zu betätigen.
    Victor trat das Gaspedal bis zum Bodenblech durch und schoß auf das Firmengelände. Seinen reservierten Parkplatz kurzerhand links liegen lassend, fuhr er direkt zu dem Gelände durch, das sein Labor

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