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Das unheimliche Medium

Das unheimliche Medium

Titel: Das unheimliche Medium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie schob sich voran und kümmerte sich nicht um ihn. Sie turnte über den Dachrand hinweg und erreichte sehr bald schon das Gestänge, mit dem die Schüssel an der Hauswand angebracht worden war.
    Die Katze spazierte über das Gestänge hinweg. Ihr Körper verschmolz mit der Dunkelheit, und für Suko sah es so aus, als würden zwei gelbe Augen allein durch die Nacht wandern. Dann hatte die Katze den Rand der Schüssel erreicht.
    Suko war gespannt darauf, wie es weitergehen würde. Sie blieb zunächst dort hocken, schaute in die Tiefe, als wollte sie Suko einen Gruß schicken, dann huschte sie weiter. Sie ging sehr schnell, natürlich lautlos und wanderte auf der nach innen geneigten Fläche der sehr großen Empfangsschüssel.
    Das empfand Suko nicht als unnormal. Was dann passierte, damit hätte er nicht gerechnet, das war unglaublich und kam wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Das Tier hatte sich an der Schüssel festgekrallt. Die Katze stand so, als wollte sie jeden Augenblick nach vorn springen, aber sie stieß sich nicht ab. Sie blieb in ihrer Haltung. Sie wirkte wie festgeklebt.
    Trotz der Dunkelheit erkannte Suko, wie sich das Fell der Katze sträubte.
    Sie öffnete ihr Maul. Ein klägliches Miauen drang daraus hervor, das sich zu einem Schrei steigert. Verspürte sie Schmerzen?
    Etwas zischte.
    Diesmal war es nicht die Katze gewesen. Es hatte eine andere Ursache.
    Dampf umwölkte für einen Moment den Katzenkörper, nebelte ihn ein.
    Trotzdem konnte Suko das Schreckliche noch erkennen.
    Der Körper glühte auf.
    Es gab kein Feuer, das ihn erfaßt hätte. Er glühte von innen, und diese Kraft war derartig stark, daß der Körper des Tieres auch verglühte. Er verwandelte sich innerhalb kürzester Zeit in Asche, die an den Seiten der Schüssel herabregnete.
    Suko hatte noch immer den glühenden Katzenkörper vor Augen, als er von den ersten Aschewolken getroffen wurde.
    Der Inspektor wechselte seinen Standort. Er trat aus dem Ascheregen heraus. Nicht ein Knochen befand sich darunter, auch nicht der Rest eines Auges, kein Stück Fell, die Katze war verglüht, und das konnte Suko nicht fassen.
    Er sah die letzte kleine Wolke in die Tiefe stäuben und schüttelte den Kopf. Es war einfach nicht möglich, diese Dinge zu begreifen. Die Katze hatte sich nur für einen Moment auf der Schüssel aufgehalten, dann war sie verglüht, und er fragte sich, wie so etwas nur möglich war.
    Er wußte die Antwort nicht. Das heißt, er wußte sie schon. Mit dieser großen und eigentlich normal aussehenden Schüssel stimmte etwas nicht. In ihr steckten fremde Magien, die nichts anderes zuließen. Diese Schüssel war zugleich der Schlüssel zu dem düsteren Geheimnis, das über Weldon lag.
    Wer wohnte in diesem Haus?
    Suko war überfragt. Er nahm sich vor, dies herauszufinden. Hinter den Fenstern an der Vorderseite hatte er schließlich Licht gesehen, also war jemand zu Hause.
    Waren die Bewohner informiert? Waren sie Täter oder Opfer? Suko schwankte zwischen den beiden Möglichkeiten. Er glaubte allerdings fest daran, daß er in den folgenden Minuten mehr erfahren würde.
    Einen letzten Blick warf er noch auf die Schüssel.
    Sie sah so harmlos aus, auch wenn ihre leichte Übergröße auffiel. Doch eine Gefahr ging von ihr bestimmt nicht aus. Aber Suko war gewarnt und gespannt darauf, was ihm die Bewohner erzählen würden…
    ***
    Nora Shane dachte immer wieder an die Gestalt auf dem Bildschirm, die nicht mehr als ein Schatten gewesen war. Gerade mit dem Computer hatte sie sich eng verbunden gefühlt. In ihm steckten ebenfalls die Energien ihrer Geisterfreunde. Sie wußte, daß sie in einem anderen Reich geliebt wurde, und so war der Computer für sie so etwas wie ein Mittler zwischen den beiden unterschiedlichen Welten.
    Sie war noch selbst aufgeladen. In ihrem Körper tobten andere Energien, wobei sie ihr auf keinen Fall unangenehm waren. Im Gegenteil, sie freute sich darüber. So konnte sie davon ausgehen, daß sie unter dem Schutz der anderen Macht stand und Menschen ihr kaum etwas anhaben würden. Schon gar nicht die Bewohner von Weldon. Das heißt, eine Ausnahme gab es schon.
    Der Schatten auf dem Monitor…
    Immer wenn sie an ihn dachte, rieselte eine Gänsehaut über ihren Rücken. Er hatte die Gefahr signalisiert, und sie spielte mit dem Gedanken, im Haus zu bleiben, weil es für Nora ein Hort der Sicherheit war. Das Haus war ihre Burg.
    Wo befand sich die Gefahr?
    Nora dachte analytisch. Bestimmt nicht innerhalb der

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