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Das unsterbliche Universum

Das unsterbliche Universum

Titel: Das unsterbliche Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Jesko von Puttkamer
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Monstrosität, die diese Speicherstation in seiner Vorstellung bildete, wuchs damit zu noch riesenhafteren Ausmaßen.
    Da erblickte er aus dem Augenwinkel eine Bewegung in allernächster Nähe.
    Aus dem massiven Wall der Apparatur, die ihn umgab, schob sich langsam ein teleskopischer Arm hervor, an dessen Ende eine Haube aus schwarzem Metall saß. Nichelson betrachtete sie skeptisch, als sie näher kam. Sie war rund und zeigte an ihrer Unterseite einen schimmernden Hohlspiegel, dessen Form offensichtlich einer menschlichen Schädeldecke nachgebildet war.
    Die Haube bewegte sich zu einem Punkt, der einen halben Meter über seinem Scheitel lag, und verharrte dort unbeweglich. Zur gleichen Zeit lief tief in der Zentrale der Speicherstation ein Gedankensender an, und im nächsten Augenblick sprach eine mechanische Stimme in Nichelsons Bewußtsein.
    „Hier spricht ein Schliemann-Gedankensender. Sie befinden sich jetzt im Laboratorium des Psychospeichers KPS-CXF-47738. Die Ausgabeabteilung der Speicherstation steht bereit, Ihnen jede gewünschte Information zugänglich zu machen. Wenn Sie die Dienste der Ausgabeabteilung nicht benötigen und die Transportvorrichtung verlassen wollen, betätigen Sie bitte den linken Handgriff. Der reckte Handgriff hingegen wird den Klassifikator und die Ausgabeabteilung aktivieren. – Hier spricht ein Schliemann-Gedankensender. Sie befinden sich …“
    Nichelson atmete unwillkürlich auf, als ihm bewußt wurde, daß er sich entgegen seines ersten Eindrucks nicht in einer an Gefangenschaft grenzenden Zwangshaft befand. Er hatte die Möglichkeit, das Stützlager augenblicklich zu verlassen, wenn er wollte.
    Versuchshalber drückte er den rechten Handgriff des Stützlagers abwärts. Es überraschte ihn nicht weiter, daß er sich jetzt tatsächlich bewegen ließ.
    Im nächsten Moment sank der blitzende Metallspiegel der Haube vollends auf ihn herunter und legte sich mit sanftem Druck um Hinterkopf und Gehirnschädel. Gleichzeitig verstummte die telepathische Stimme, die bis jetzt in stetiger Wiederholung gesprochen hatte. Kurz darauf knackten einige Servomechanismen, und der Klassifikator erwachte zum Leben.
    Diesmal drangen die Gedankenimpulse aus der Kopfhaube in Nichelsons Gehirn. Der Mann lauschte der Stimme in gespannter Aufmerksamkeit. Nur unbewußt fühlte er die Ungeheuerlichkeit des Bevorstehenden.
    „Herr, auf Ihrem Weg ins Laboratorium haben die Exterozeptoren der Siebten Stufe Ihre Gehirnkapazität gemessen. Die Menge der ungenützten Informationszentren ist ungewöhnlich hoch. Die Menge der Informationen, die Ihr Gehirn unbeschadet aufnehmen kann, ist dementsprechend festgelegt worden. Die Informationen können beliebig vielen verschiedenen Gebieten entstammen. Bei Erreichung der Kapazitätsgrenze wird der Prozeß automatisch unterbrochen. Welches Gebiet betreffen die gewünschten Informationen, Herr?“
    Nichelson brauchte lange Minuten, um seine Verblüffung zu überwinden. Er überlegte einen Moment angestrengt. Welchem Gebiet einer Klassifikation konnte man seine Hauptfragen zuordnen? Politik? Technik? Philosophie? Geschichte? … Ja, das war’s! Geschichte!
    Tief in der Schaltzentrale des Psychospeichers klickte eine Bank von Servomechanismen.
    „Bitte, spezifizieren“, sagte die Stimme. „Welche Geschichte?“
    „Nun“, dachte Nichelson unschlüssig, „die Geschichte der … Welt.“
    „Die Geschichte des Kosmischen Reiches – des Herrn des Universums?“
    „Ja“, entgegnete Nichelson rasch.
    „Welchen Zeitabschnitt, bitte?“
    Nichelson suchte einen Moment lang ratlos nach Begriffen. Dann gab er sich einen Ruck und sagte eilig:
    „Die ersten tausend Jahre!“
    Im nächsten Augenblick erwachten Hunderte von verschiedenen Stromkreisen zum Leben, die Ausgabeabteilung wurde aktiviert, und …
    Nichelson versank in schwarzer, zäher Bewußtlosigkeit.
     
6. Kapitel
     
    Als er die Augen öffnete, begann das Jahr 1 kosmischer Zeitrechnung.
    Die Welt, in der er sich befand, bestand aus Licht und Schatten. Sie besaß keine festen Umrisse, und er bemühte sich auch nicht, solche zu erkennen und identifizierbare Gegenstände auszumachen. Das Licht blendete seine noch unentwickelten Augen, und er schloß sie wieder.
    Äußerlich gesehen, war er ein sieben Tage alter Säugling, aber in seinem Inneren ruhte der Geist und das Bewußtsein eines vollentwickelten Menschen von wahrhaft titanischem Wissen. Und doch hatte er noch viel zu lernen.
    Der Weg, den er gehen mußte,

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