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Das unsterbliche Universum

Das unsterbliche Universum

Titel: Das unsterbliche Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Jesko von Puttkamer
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„Ich werde Ihrem Beispiel niemals folgen, meine Herren. Die oberste Regierungsgewalt des kosmischen Reiches wird zu keinem Zeitpunkt in meiner Hand liegen. Die Angehörigen des Reiches werden sich zu allen Zeiten selbst regieren, mittels Planetenregierungen, die in gewissen Sicherheitsfragen einer übergeordneten galaktischen Regierung verantwortlich sein werden, welch letztere wiederum in bestimmten Funktionen von der kosmischen Regierung, von dem sogenannten Kosmischen Rat, kontrolliert wird. Andererseits verfüge ich zwangshalber über Maschinen, die niemals in die Hände eines anderen Menschen fallen dürfen, um nicht das ganze Universum zu gefährden. Mit Hilfe dieser Maschinen werde ich bis ans Ende der Zeit als behutsamer, allgegenwärtiger Mentor das intelligente Leben des Kosmos begleiten. Niemals wieder dürfen die Rechte und die Würde des Individuums niedergeknüppelt werden. Niemals wieder!“
    Atemlose Stille lag über dem Saal. Das Bild, das Charus in den Gehirnen dieser stolzen, unbeugsamen Männer heraufbeschworen hatte, war von unvorstellbarer Größe. Von diesem Augenblick an gab es unter diesen nüchtern und messerscharf denkenden Geistern keinen einzigen mehr, der nicht seinen persönlichen Ehrgeiz vor einer neuen, ungeheuerlichen Denkungsart zurückstellte. Und damit begann das neue Zeitalter.
    Der Mann in der vorderen Reihe sagte halb abwesend: „Warum Sie? Warum ausgerechnet Sie?“
    Charus senkte den Kopf. „Das ist die erste vernünftige Frage“, entgegnete er leise. „Ich habe sie mir schon tausendmal selbst vorgelegt, und es ist die einzige Frage im ganzen Kosmos, die ich nicht beantworten kann.“ Er nickte. „Warum ich? Warum ausgerechnet ich?“
     
    *           *           *
     
    Im Jahre 23 kosmischer Zeitrechnung war der Zusammenschluß der ehemaligen Nationen von Gor-Rareth zu einer planetaren Einheit vollendet.
    Die Kriegsgeräte wurden verschrottet, und die gesamte Wirtschaft und Industrie des Planeten wandte sich einem neuen, fruchtbareren Gebiet zu. Wenn bisher seit Jahrhunderten die militärische Rüstung im Vordergrund gestanden hatte, so warfen sich jetzt die Bestrebungen der Menschen auf Forschung und Gewinnung neuen Lebensraumes. Der erste Vorstoß ins All erfolgte fünf Jahre später, und im Jahre 500 K.Z. bewohnte die explosiv anwachsende Zivilisation von Gor-Rareth alle sieben Planeten ihres Sonnensystems.
    Als Charus, der Herr des Universums, vierzig Jahre nach seiner „Geburt“ erkannte, daß die Menschen von Gor-Rareth endgültig einen neuen Weg eingeschlagen hatten, der zu den Sternen führte, zog er sich in die Einsamkeit seines Berglaboratoriums zurück.
    Unter seinen unermüdlichen Händen entstand im Verlaufe zweier Jahre das riesenhafte Gebilde der Unsterblichkeitsmaschine, deren Geheimnis tief in seinem Gehirn verborgen lag und niemals einem anderen Menschen zugänglich werden würde.
    Zehn Jahre lang lag er im Tiefschlaf unter den unglaublichen Korpuskularstrahlen, die seinen Metabolismus intrazellular umwandelten. Die Zellen seiner Gewebe und Knochen erhielten damit die Fähigkeit, sich bis ans Ende der Zeit selbst zu regenerieren.
    Im Jahre 51 K.Z. erwachte er als einziger Unsterblicher des ganzen Kosmos.
    Er wußte, daß er trotz seiner inneren Metamorphose noch immer menschlich war. Auch wenn sein Gehirn von nun an niemals altern würde, so hatte sich doch nichts an seinen kapazitiven Fähigkeiten geändert. So baute er in den folgenden Jahren die Schröpfmaschine und die ersten Psychospeicher. Im Jahre 200 K.Z. unterzog er sich dem Prozeß des psychischen „Aderlasses“ zum ersten Male.
    Als die Menschheit im siebten Jahrhundert nach seiner „Geburt“ eine andere Galaxis erreichte und sich mit drei intelligenten, fremden Rassen zusammenschloß, veranlaßte Charus den Bau einer zentralen Metropole. Der Planet Gor-Rareth verwandelte sich im Verlauf von hundert Jahren in eine einzige riesenhafte Stadt von unvorstellbarer Pracht und Größe. In Gemeinschaftsarbeit errichteten die verschiedenen Rassen im Zentrum dieser Metropole das Regierungsgebäude, das sich nach und nach zum höchsten Bauwerk im ganzen Universum entwickelte.
    Tausende von Raumschiffen sprangen über den Hyperraum von Milchstraße zu Milchstraße. Reges Leben wimmelte in den unermeßlichen Weiten des Alls. Und doch war all dies erst der Anfang.
    Als das Jahr 1000 K.Z. hereinbrach, gehörten dem Kosmischen Reich fünf verschiedene Rassen an. Pausenlos wurden

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