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Das unsterbliche Universum

Das unsterbliche Universum

Titel: Das unsterbliche Universum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton und Jesko von Puttkamer
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ausschließlich Normteile verwendet, die auch in Raumschiffantrieben, im Nullzeitradio und in anderen Maschinen Verwendung finden.“
    „Ich brauche genaue Detailinformationen“, sagte er endlich.
    „Welcher Art und welches Thema, Herr?“ fragte die Speicherstation.
    „Über den Transitor“, entgegnete er kurz. „Theoretische Grundlagen, konstruktiver Aufbau und Bedienung, komplett mit Einsteuerungsmethode.“
    Im nächsten Augenblick versank er in zäher, lähmender Schwärze.
     
    *
     
    Als er nach Ablauf einer unbestimmten Zeitspanne wieder zu sich kam, hatte sich in seiner Umgebung nichts verändert. Noch immer lehnte er in der Vertiefung des Polsterlagers, und noch immer umringte ihn der fünf Meter hohe Wall der Maschinerie. Jenseits davon erstreckte sich das hellerleuchtete Laboratorium bis in weite Ferne.
    Aber in seinem Inneren war eine Veränderung eingetreten, die sich nicht übersehen ließ. Nach menschlichen Maßstäben stellte sie ein wahrhaft monströses Faktum dar, aber Norris Nichelson war von diesem Augenblick ab nicht mehr eindeutig menschlich. Er stellte fest, daß sich seine wissenschaftlichen Kenntnisse und sein technisches Wissen verzehnfacht hatten, aber eine emotionelle Reaktion blieb in den Grenzen gelinder Verblüffung. Er empfand die Veränderung zwar nicht als selbstverständlich, aber andererseits kam sie nicht völlig unerwartet. Ihre praktischen Ausmaße überraschten ihn jedoch, allerdings nur so lange, bis er erkannte, daß seine neuen Kenntnisse alles betrafen, was dem Psychospeicher über die Funktion des Transitors bekannt war. Da begann er triumphierend zu lächeln.
    Er war in der Lage, mit Hilfe der vorhandenen Einzelteile einen Materietransmitter zu bauen!
    „Danke“, sagte er aufgeräumt. „Jetzt kannst du mich wieder in die Vorkammer hinaufbringen.“
    Der Mechanismus gehorchte augenblicklich. Als Nichelson einige Zeit später, durch den Fußboden der Vorkammer emporstieg und zum Stehen kam, war er sich völlig über sein weiteres Vorgehen im klaren. Das Wissen um ungemeine Überlegenheit straffte seine Muskeln und erfüllte ihn mit ungeheurer Sicherheit und unerschütterlichem Selbstvertrauen.
    Gorma, Laudas und Dr. Hader hatten es sich auf den Ruhebänken bequem gemacht und empfingen ihn mit lautem Hallo. Nichelson blickte auf die Uhr und stellte fest, daß er über zwei Stunden lang im Laboratorium gewesen war. Er erkannte, daß sich seine Gefährten um ihn Sorgen gemacht hatten. Unwillkürlich mußte er lächeln, als er daran dachte, wie sie auf seinen Plan reagieren würden. Er beschloß, die Bombe noch nicht sofort zum Platzen zu bringen.
    Während er sich ebenfalls einen Sitzplatz suchte, eine Thermodose eröffnete und löffelweise warme Bohnen mit Speck zu verschlingen begann, berichtete er ausführlich von seiner Unterhaltung mit der Speicherstation, ohne jedoch vorerst auf das Thema des Transitors einzugehen.
    Nichelson schob die leere Thermosdose zur Seite, nahm einen Schluck Kaffee und streckte sich eine Zigarette an. „Tausende von Jahren lang – ohne jemals eine neue Information zu erhalten. Das erklärt die Widersprüche. Und doch stimmt hier irgend etwas nicht. Die Station muß auf ihre Reise durch den Weltraum unermeßliche Entfernungen zurückgelegt haben, falls sie nicht von den Centauri-Sonnen kam. Wie verträgt sich dies jedoch mit der relativ geringen Zeitspanne?“ Er zuckte die Achseln. „Zehntausend Jahre mögen im Maßstab des Kosmischen Reiches nur ein kleiner Augenblick sein. Man ist bis jetzt noch nicht dazu gekommen, nach der verschwundenen Speicherstation zu suchen.“ Die letzten Worte äußerte er mehr als Selbstgespräch. Die Männer blickten ihn erstaunt an.
    „Dann meinen Sie?“ fragte Laudas ungläubig, „daß das Reich heute noch existiert?“
    Nichelson blickte auf. „Ja,“ nickte er. „Und wir werden ihm einen Besuch abstatten. Das heißt, seiner Zentralregierung in Gor-Rareth. Transitor-Koordinaten A 1/1/1. Was meint ihr dazu, Leute?“
    Abrupt herrschte Totenstille in der Vorkammer. Drei Augenpaare starrten Nichelson an. Dann sahen die Männer einander fragend an. Hader zuckte die Achseln. Er wußte nicht, was er sagen sollte. Laudas wartete auf Gormas Reaktion. Als der Kommandant reglos verharrte, zwang er sich zu einem schwachen Grinsen. Natürlich war es nur ein Witz!
    Nichelson begann schallend zu lachen. Er schlug sich auf die Schenkel; dann verschluckte er sich und bekam einen Hustenanfall. Als er sich

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