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Das Unsterblichkeitsprinzip

Titel: Das Unsterblichkeitsprinzip Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeffrey Lang
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Kontrolle über sein Bewusstsein rang. Es wäre viel einfacher gewesen, dachte er, Waslowick als Vorgesetzten anzuerkennen, ihm alle Entscheidungen und auch die Verantwortung zu überlassen. Dann konnte Soong nachher – was auch immer geschah – einfach sagen: »Ich habe nur meine Befehle befolgt.« Aber dann bekam er keine Möglichkeit, Anspruch auf den Ruhm zu erheben, und Soong war jung und ehrgeizig genug, um Ruhm allein für erstrebenswert zu halten.
      Waslowick schien seine Gedanken zu spüren. Es musste sehr, sehr lange her sein, seit zum letzten Mal jemand bereit gewesen war, ihn herauszufordern, denn er lächelte. Es war kein nachsichtiges Lächeln, sondern das Lächeln eines Menschen, der einen anderen als Gleichgestellten anerkannte.
      Soong fühlte sich… bestätigt, so als behandelte man ihn endlich wie einen Erwachsenen.
      »Na schön«, sagte Waslowick und sprach leise. »Folgendes habe ich erfahren, bevor wir hierher kamen: Der Raum weiter oben enthielt einen besonderen Apparat, der Dinge duplizierte.«
      »Dinge?«, fragte Soong skeptisch.
      »Personen.«
      »Klone?« Soong spürte sowohl Abscheu als auch Enttäuschung. Das ganze Theater… Und es ging nur um Klone?
      »Nein, nein«, sagte Waslowick. »Keine Klone. Nicht in dem Sinne. Nach meinen Quellen stellte die Maschine biosynthetische Kopien von Humanoiden her. Androiden.
      Allein das ist schon interessant genug. Aber der faszinierende Aspekt ist: Der Apparat konnte auch das Bewusstsein eines organischen Wesens kopieren und es im Körper des Androiden unterbringen.«
      Das weckte Graves’ Aufmerksamkeit. »Meinen Sie das ernst?«
      »Ja«, sagte Waslowick.
      Soong fühlte sich innerlich zwischen Interesse und Ungläubigkeit hin und her gerissen. So etwas schien unmöglich zu sein… Keine existierende Zivilisation in diesem Teil der Galaxis verfügte über eine solche Technik oder die nötigen physiologischen Informationen. Und dann begriff er plötzlich. Keine existierende Zivilisation. Eine archäologische Expedition.
      »Na schön«, sagte er. »Ich verstehe. Angenommen, es stimmt. Dann ergeben sich mehrere Fragen. Wer baute die Maschine? Und warum? Und wohin verschwand sie? Und möchte ich jemals erfahren, woher ihr Wissen stammt?
      Normalerweise findet man solche Dinge nicht in den Rundschreiben der Fakultät.«
      »Um Ihre Fragen der Reihe nach zu beantworten… «, erwiderte Waslowick. »Ich weiß nicht, wer die Maschine gebaut hat, zumindest nicht genau, aber der Grund dafür sollte offensichtlich sein, wenn man sich die Sache durch den Kopf gehen lässt. Nun, deshalb sind wir hier – um mehr herauszufinden. Wohin die Maschine verschwunden ist? Das weiß nur Starfleet. Allerdings vermute ich, dass die Tugendbolde, die den Apparat fanden, ihn anschließend zerstörten, um einen Missbrauch zu verhindern. Zum Glück für uns versäumten sie es, das Relikt zu beseitigen, das wir oben fanden, und sie verzichteten darauf, den Planeten genauer zu untersuchen. Und ob Sie erfahren möchten, woher ich dies alles weiß… Nein, Sie möchten es nicht erfahren. Was die Rundschreiben der Fakultät betrifft: Sie wären überrascht, wie viele nützliche Informationen sie enthalten.«
      »Starfleet?«, brachte Soong hervor. Er konzentrierte sich auf dieses eine Wort, kaum dass es ausgesprochen war. »Warum sollte Starfleet so etwas tun? Die Sternenflotte…«
      »Seien Sie nicht naiv«, unterbrach Waslowick den jungen Mann verärgert. »Die wichtigste Aufgabe von Starfleet besteht darin, den Frieden zu wahren, was darauf hinausläuft, die Souveränität der Föderation zu sichern, falls Sie das noch nicht wissen. Vergessen Sie das nie. Außerdem sind die Kommandanten von Starfleet-Schiffen dafür bekannt, mit dem Herzen zu denken, nicht mit dem Kopf. Sie zerstören, was sie für zu gefährlich halten.« Waslowick wandte den Blick ab und murmelte: »Und was sie begehren, nehmen sie für sich selbst.«
      »Das verstehe ich nicht«, sagte Soong. »Behaupten Sie, Starfleet hat diese Technik zerstört, weil sie jemand für zu gefährlich hielt? Bei allem Respekt, Professor: Was zum Teufel machen wir hier eigentlich?«
      Überrascht sah Soong, wie es in Waslowicks Mundwinkeln zuckte, und dann lachte er. »Wir sind hier, um das zu tun, was man eigentlich von Starfleet erwarten sollte: um die Wahrheit herauszufinden und dann zu entscheiden, was wir mit dem Wissen anfangen.«
      Soong seufzte und rieb sich den

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