Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Unsterblichkeitsprogramm

Das Unsterblichkeitsprogramm

Titel: Das Unsterblichkeitsprogramm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
Gerechtigkeit wollt, müsst ihr sie den Machtmenschen aus den Händen reißen. Macht es zu einer PERSÖNLICHEN ANGELEGENHEIT! Richtet so viel Schaden wie möglich an. Macht euch VERSTÄNDLICH! So habt ihr eine wesentlich bessere Chance, beim nächsten Mal ernst genommen zu werden. Für gefährlich gehalten zu werden. Und in diesem Punkt solltet ihr euch keinen Illusionen hingeben: Nur wer ernst genommen wird, wer als gefährlich gilt, kann etwas bewirken. Das ist für sie der EINZIGE Unterschied, der zwischen den Machtspielern und den kleinen Leuten. Mit Machtspielern werden sie sich einigen. Kleine Leute werden liquidiert. Und immer wieder werden sie eure Liquidation, eure Verdrängung, eure Folterung und brutale Hinrichtung mit der größten Beleidigung rechtfertigen: dass alles nur das übliche Geschäft der Politik ist, dass es nun einmal so und nicht anders in der Welt zugeht, dass das Leben nicht einfach ist und DASS MAN ES NICHT PERSÖNLICH NEHMEN SOLLTE. Scheißt drauf Nehmt es persönlich!«
    Quellchrist Falconer
Was ich inzwischen gelernt haben sollte Band II
     
    Über der Stadt lag eine kalte blaue Dämmerung, als ich nach Licktown zurückkehrte, und alles hatte den feuchten metallischen Schimmer eines kürzlichen Regengusses. Ich stand im Schatten der Stützpfeiler der alten Schnellstraße und suchte die ausgeschlachtete Umgebung nach Anzeichen einer Bewegung ab. Ich brauchte ein bestimmtes Gefühl, aber es war nicht leicht, es im kalten Licht des beginnenden Tages wachzurufen. In meinem Kopf schwirrten assimilierte Daten, und im Hintergrund schwebte Jimmy de Soto wie ein rastloser, allzu vertrauter Dämon.
    Wohin gehst du, Tak?
    Ich habe vor, etwas Schaden anzurichten.
    Das Hendrix war nicht in der Lage gewesen, mir etwas über die Klinik zu sagen, in der ich festgehalten worden war. Dass Deek dem Mongolen versprochen hatte, sofort eine Diskette mit meiner Folter rüberzubringen, deutete darauf hin, dass sie auf der anderen Seite der Bay lag, wahrscheinlich in Oakland, aber das war keine große Hilfe, nicht einmal für eine KI. Im gesamten Stadtgebiet schien es vor illegalen biotechnischen Aktivitäten zu wimmeln. Mir blieb nichts anderes übrig, als den Weg auf die harte Tour zurückzuverfolgen.
    Übet Jerrys Gästezimmer.
    In diesem Punkt war das Hendrix etwas hilfreicher gewesen. Nach einer kurzen Auseinandersetzung mit einem billigen Sicherheitssystem hatte es einen Plan der Eingeweide des Clubs auf den Bildschirm in meinem Zimmer gezaubert. Grundriss, Sicherheitspersonal, Zeitpläne und Wachablösungen. Ich hatte mich in wenigen Sekunden durchgearbeitet, angefeuert vom schwelenden Zorn über das Verhör. Als der Himmel im Fenster hinter mir verblasste, steckte ich die Nemex und die Philips in die Holster, schnallte das Tebbit-Messer an, und ging nach draußen, um selber ein paar Dinge in Erfahrung zu bringen.
    Ich hatte nichts von meinem Beschatter bemerkt, als ich das Hotel betreten hatte, und er schien auch nicht in der Nähe zu sein, als ich ging. Wahrscheinlich konnte er sich glücklich schätzen.
    Jerrys Gästezimmer im Dämmerlicht.
    Das bisschen billige erotische Mystik, das den Laden bei Nacht umwehte, war jetzt völlig verschwunden. Die Neon- und Holoreklamen wirkten blass und klebten wie eine kitschige Brosche an einer alten Kutte. Ich starrte trostlos auf das tanzende Mädchen, das immer noch im Cocktailglas gefangen war, und dachte an Louise alias Anenome, deren Religion nicht zuließ, dass sie nach ihrem Foltertod zurückkehren durfte.
    Nimm es persönlich.
    Die Nemex lag in meiner rechten Hand, wie ein gefasster Entschluss. Als ich auf den Club zuging, zog ich am Verschluss und ließ das metallische Schnappen laut durch die Morgenluft hallen. Ein kalter Zorn erfüllte mich.
    Der Türroboter rührte sich, als ich näher kam, und hob die Arme in einer abwehrenden Geste.
    »Wir haben geschlossen, mein Freund«, sagte die synthetische Stimme.
    Ich richtete die Nemex auf den Türsturz und zerschoss die Kuppel, in der sich das Gehirn des Roboters befand. Das Gehäuse hätte vielleicht Patronen kleineren Kalibers standgehalten, aber die Nemex-Geschosse ließen keinen brauchbaren Schaltkreis übrig. Funken sprühten, und die synthetische Stimme kreischte. Die Oktopustentakel schlugen spastisch um sich, dann erschlafften sie. Rauch stieg aus dem zerstörten Gehäuse am Türsturz auf.
    Vorsichtig schob ich einen baumelnden Arm mit der Nemex beiseite, dann trat ich hindurch und traf auf Milo,

Weitere Kostenlose Bücher