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Das Urteil

Titel: Das Urteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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seinem Vertrag durchgehen. Lonnie fiel da nur ein einziger Punkt ein, und das war die Höhe seines neuen Gehalts. Im Augenblick verdiente er vierzigtausend Dollar. Teaker sagte, Super-House würde seine Bezüge auf fünfzigtausend erhöhen, dazu ein Vorkaufsrecht auf ein paar Aktien und eine von seiner Leistung abhängige Gratifikation, die bis zu zwanzigtausend betragen könnte.
    Sie wollten, daß er in Charlotte an einem Management-Fortbildungskurs teilnahm, sobald der Prozeß vorüber war. Die Erwähnung des Prozesses führte zu einer weiteren Runde von Fragen über die Stimmung der Geschworenen.
    Eine Stunde später stand Lonnie an seinem Fenster, schaute auf den Parkplatz hinaus und versuchte sich davon zu überzeugen, daß er im Begriff war, siebzigtausend Dollar im Jahr zu verdienen. Vor drei Jahren waren es noch fünfundzwanzigtausend gewesen.
    Nicht schlecht für einen Jungen, dessen Vater für drei Dollar die Stunde einen Milchwagen gefahren hatte.
18
    A m Freitag morgen brachte das Wall Street Journal auf der Titelseite einen Artikel über Lawrence Krigler und seine Aussage vom Vortag. Der Artikel, geschrieben von Agner Layson, der sich bisher kein Wort des Prozesses hatte entgehen lassen, lieferte eine faire Beschreibung dessen, was die Jury zu hören bekommen hatte. Dann stellte Layson Vermutungen über den Eindruck an, den Krigler auf die Geschworenen gemacht hatte. Die zweite Hälfte des Artikels versuchte, Krigler mit Zitaten von seinen einstigen Kollegen bei Con-Pack, früher Allegheny Growers, zu diskreditieren. Fast alles, was Krigler gesagt hatte, wurde vehement dementiert. Die Firma hatte in den 30er Jahren keine Untersuchung über Nikotin angestellt, jedenfalls wußte niemand von den heute dort arbeitenden Leuten etwas davon. Es war lange her. Niemand bei ConPack hatte die berüchtigte Aktennotiz je zu Gesicht bekommen. Vermutlich existierte sie nur in Kriglers Phantasie. Es war in der Tabakindustrie nicht allgemein bekannt, daß Nikotin süchtig macht. Der Gehalt an diesem Gift wurde weder von ConPack noch von einem der anderen Hersteller künstlich auf einem hohen Niveau gehalten. Die Firma gab nicht etwa zu, sondern bestritt abermals schwarz auf weiß, daß Nikotin süchtig macht.
    Auch Pynex schoß ein paar Giftpfeile ab, alle aus ungenannter Quelle. Krigler war ein Querulant gewesen. Er hatte sich für einen seriösen Forscher gehalten, obwohl er in Wirklichkeit nur Ingenieur gewesen war. Seine Arbeit mit Raleigh 4 hatte schwere Mängel aufgewiesen. Der Anbau dieser Sorte wäre völlig unwirtschaftlich gewesen. Der Tod seiner Schwester hatte seine Leistungen und sein Verhalten schwer beeinträchtigt. Er hatte ständig mit Klagen gedroht. Es wurde angedeutet, daß sein außergerichtlicher Vergleich mit Pynex vor dreizehn Jahren eindeutig zugunsten von Pynex ausgefallen war.
    Ein kurzer, damit in Zusammenhang stehender Artikel berichtete über die Bewegung der Pynex-Aktien, die bei fünfundsiebzigeinhalb geschlossen hatten, ein Absturz von drei Dollar bei starkem Handel und nach einer späten Erholung.
    Richter Harkin las den Artikel eine Stunde, bevor die Geschworenen eintrafen. Er rief Lou Dell im Siesta Inn an, um sich zu vergewissern, daß keiner der Geschworenen ihn irgendwie zu Gesicht bekommen würde. Sie erklärte ihm, daß die Geschworenen nur die lokalen Tageszeitungen bekamen, alle seinen Anweisungen entsprechend zensiert. Ihr machte es sogar Spaß, Artikel über den Prozeß herauszuschneiden. Gelegentlich schnitt sie auch schon mal einen Artikel heraus, der nichts mit dem Prozeß zu tun hatte, nur so zum Spaß, nur damit sie sich fragten, was ihnen wohl entgangen war. Wie sollten sie es je erfahren?
    Hoppy Dupree schlief wenig. Nachdem er das Geschirr abgewaschen und das Wohnzimmer gesaugt hatte, unterhielt er sich fast eine Stunde lang am Telefon mit Millie. Sie war guter Stimmung.
    Um Mitternacht stand er wieder auf, setzte sich auf die Veranda und dachte über KLX und Jimmy Hull Moke und das Vermögen nach, das da draußen wartete, fast in Reichweite. Das Geld würde er für die Kinder verwenden, hatte er beschlossen, bevor er sein Büro verließ. Keine Junior Colleges mehr, kein Jobben mehr. Sie würden die besten Schulen besuchen. Ein größeres Haus wäre hübsch, aber nur, weil die Kinder so wenig Platz hatten. Er und Millie konnten überall wohnen; sie stellten keine großen Ansprüche.
    Keinerlei Schulden. Nach Bezahlung der Steuern würde er das Geld auf zweierlei Weise

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