Das Urteil
Teil des County passiert.«
Ringwald setzte eine verwirrte Miene auf, als hätten er und seine Gesellschaft keine Ahnung, wie sie vorgehen sollten. Hoppy rieb sich die betrübten Augen und überlegte, wie er sein Vermögen behalten konnte. Eine volle Minute lang gab es keinen Blickkontakt zwischen ihnen, dann sagte Ringwald: »Es wäre unklug, das Land zu kaufen, solange wir nicht eine gewisse Garantie von Mr. Moke und den Einheimischen hier haben. Wie Sie wissen, muß das Projekt eine Unmenge von Gesetzeshürden nehmen.«
»Flächenentwicklungsplan, Baugenehmigungen, Umweltverträglichkeit und so weiter«, sagte Hoppy, als führte er diesen Krieg jeden Tag.
»Wir haben gehört, daß Mr. Moke das alles kontrolliert.«
»Mit eiserner Faust.«
Eine weitere Pause.
»Vielleicht sollten wir eine Zusammenkunft mit Mr. Moke arrangieren«, sagte Ringwald.
»Das finde ich nicht.«
»Weshalb nicht?«
»Zusammenkünfte bringen nichts.«
»Ich verstehe nicht, was Sie meinen.«
»Bargeld. Schlicht und ergreifend. Jimmy Hull mag es unter dem Tisch, große Säcke davon in unmarkierten Scheinen.«
Ringwald nickte mit ernster Miene, als wäre das zwar Pech, aber nicht ganz unerwartet. »Das haben wir auch gehört«, sagte er, fast zu sich selbst. »Aber das ist nicht ungewöhnlich, zumal in einer Gegend, wo bereits Kasinos gebaut wurden. Die bringen eine Menge Geld ins Land, und die Leute werden gierig.«
»Jimmy Hull ist schon gierig auf die Welt gekommen. Er hat schon dreißig Jahre lang gestohlen, bevor hier irgendwelche Kasinos aufgetaucht sind.«
»Und er ist nie erwischt worden?«
»Nein. Für einen amtlichen Bauinspektor ist er ziemlich intelligent. Nur Bargeld, keine Spuren, er sichert sich sorgfältig ab. Aber dazu braucht man auch wieder kein Superhirn zu sein.« Hoppy tupfte sich die Stirn mit einem Taschentuch ab. Er bückte sich und holte aus einer der unteren Schubladen zwei Gläser und eine Rasche Wodka. Er goß zwei große Drinks ein und schob einen über den Schreibtisch vor Ringwald. »Zum Wohl«, sagte er, noch bevor Ringwald sein Glas berührt hatte.
»Also, was tun wir?« fragte Ringwald.
»Was tun Sie normalerweise unter solchen Umständen?«
»Normalerweise finden wir einen Weg zur Zusammenarbeit mit den örtlichen Behörden. Es steht zuviel Geld auf dem Spiel, als daß wir einfach einpacken und nach Hause gehen könnten.«
»Wie arbeiten Sie mit den örtlichen Behörden zusammen?«
»Wir haben Mittel und Wege. Wir haben Geld für Wahlkampagnen gespendet. Wir haben unseren Freunden einen teuren Urlaub spendiert. Wir haben Ehefrauen und Kindern Beraterhonorare gezahlt.«
»Haben Sie je Bestechungsgelder in harter Münze gezahlt?«
»Dazu möchte ich mich lieber nicht äußern.«
»Aber darauf würde es hinauslaufen. Jimmy Hull ist ein sehr einfach gestrickter Mensch. Bei dem zählt nur Bargeld.«
»Wieviel?«
»Wer weiß? Aber es müßte genug sein. Wenn Sie jetzt knauserig sind, bringt er Ihr Projekt später zu Fall. Und behält das Geld. Rückerstattung ist bei Jimmy Hull nicht drin.«
»Das hört sich an, als kennten Sie ihn ziemlich gut.«
»Jeder von uns, der hier an der Küste sein Geschäft betreibt, weiß, wie bei ihm der Hase läuft. Gehört gewissermaßen zur Folklore.«
Ringwald schüttelte ungläubig den Kopf. »Willkommen in Mississippi«, sagte Hoppy, dann trank er einen weiteren Schluck. Ringwald hatte seinen Drink noch nicht angerührt.
Fünfundzwanzig Jahre lang hatte Hoppy sein Geschäft ehrlich betrieben, und er hatte auch jetzt nicht die Absicht, alles aufs Spiel zu setzen. Er hatte Frau und Kinder, einen guten Ruf und war ein anerkannt es Mitglied der Gesellschaft. Man ging hin und wieder zur Kirche, war im Rotary Club. Und wer genau war überhaupt dieser Fremde, der in seinem eleganten Anzug und diesen Designer-Schuhen auf der anderen Seite seines Schreibtisches saß und ihm die Welt auf einem silbernen Tablett anbot, sofern nur eine kleine Abmachung getroffen wurde? Er, Hoppy, würde auf jeden Fall ans Telefon gehen und KLX Property und Mr. Ringwald überprüfen, sobald er sein Büro verlassen hatte.
»Es ist nicht ungewöhnlich«, sagte Ringwald. »So etwas erleben wir jeden Tag.«
»Und was tun Sie in solchen Fällen?«
»Also, ich meine, unser erster Schritt sollte darin bestehen, daß wir uns mit Mr. Moke in Verbindung setzen und herausfinden, ob er an einem Geschäft interessiert ist.«
»Das ist er ganz bestimmt.«
»Dann handeln wir die Bedingungen
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