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Das Urteil

Titel: Das Urteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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würde. KLX würde mit Vergnügen zahlen. Offengestanden, verglichen mit New Jersey war es billig. »Ich verstehe. Zahlbar…«
    »Bar auf die Hand.«
    »Mein Klient ist bereit, darüber zu verhandeln.«
    »Keine Verhandlungen. Bargeld auf den Tisch oder es wird nichts aus der Sache.«
    »Und wie soll der Handel aussehen?«
    »Hunderttausend bar auf die Hand, und das Projekt geht durch. Das garantiere ich. Ein Penny weniger, und ich mache ihm mit einem Telefonanruf den Garaus.«
    Erstaunlicherweise war in seiner Stimme und auf seinem Gesicht auch nicht der leiseste Anflug einer Drohung zu erkennen. Hoppy berichtete Ringwald später, daß Jimmy Hull einfach die Geschäftsbedingungen festgelegt hatte, als verkaufte er auf einem Flohmarkt gebrauchte Autoreifen.
    »Ich muß telefonieren«, sagte Hoppy. »Warten Sie bitte einen Moment.« Er ging ins Vorzimmer, das glücklicherweise immer noch leer war, und rief Ringwald an, der in seinem Hotel neben dem Telefon saß. Die Bedingungen wurden übermittelt, nur ein paar Sekunden lang diskutiert, dann kehrte Hoppy in sein Büro zurück. »Der Handel steht. Mein Klient wird zahlen.« Er sagte das langsam. Im Grunde war es ein gutes Gefühl, endlich einmal ein Geschäft in die Wege leiten zu können, das Millionen einbringen konnte. KLX am einen Ende, Moke am anderen, und Hoppy mittendrin und trotzdem in sicherer Entfernung von der Drecksarbeit.
    Jimmy Hulls Gesicht entspannte sich, und er lächelte. »Wann?«
    »Ich rufe Sie am Montag an.«
19
    A m Freitag nachmittag ignorierte Fitch den Prozeß. Es waren dringlichere Dinge eingetreten, die einen seiner Geschworenen betrafen. Er schloß sich mit Pang und Carl Nussman in einem Konferenzzimmer in Cables Kanzlei ein, wo sie eine Stunde lang auf die Wand starrten.
    Es war ausschließlich Fitchs Idee gewesen, ein Schuß ins Blaue und eine seiner bisher vagesten Vermutungen, aber er wurde dafür bezahlt, daß er unter Steinen wühlte, die sonst niemand umdrehen würde. Wer Geld hatte, konnte getrost vom Unwahrscheinlichen träumen.
    Vier Tage zuvor hatte er Nussman den Auftrag erteilt, sämtliche Geschworenenunterlagen vom Cimmino-Prozeß vor einem Jahr in Allentown, Pennsylvania, herbeizuschaffen. Die Cimmino-Jury hatte sich vier Wochen lang Zeugenaussagen angehört und dann ein weiteres Urteil zugunsten der Tabakkonzerne gesprochen. Für den Prozeß in Allentown waren dreihundert potentielle Geschworene vorgeladen worden. Einer von ihnen war ein junger Mann namens David Lancaster gewesen.
    Die Akte über Lancaster war dünn. Er arbeitete in einem Videogeschäft und behauptete, Student zu sein. Er lebte in einer Wohnung über einem schlechtgehenden koreanischen Lokal und bewegte sich offenbar nur per Fahrrad fort. Es gab keinerlei Anhaltspunkte für ein anderes Fahrzeug, und im Archiv des Countys gab es keine Unterlagen, daß für einen auf seinen Namen zugelassenen Wagen Steuern gezahlt wurden. Auf seiner Geschworenenkarte stand, daß er am 8. Mai 1967 in Philadelphia geboren war, aber das war zur Zeit des Prozesses nicht überprüft worden. Es hatte keinen Grund zu der Annahme gegeben, daß er log. Jetzt hatten Nussmans Leute festgestellt, daß das Geburtsdatum tatsächlich frei erfunden war. Auf der Karte stand auch, daß er nicht vorbestraft war, im letzten Jahr im County nicht als Geschworener fungiert hatte und wahlberechtigt war. Er hatte sich fünf Monate vor Prozeßbeginn in die Wählerlisten eintragen lassen.
    An der Akte war nichts Ungewöhnliches außer der handschriftlichen Notiz eines Beraters, die besagte, daß die Gerichtskanzlei, als Lancaster sich zu Prozeßbeginn als Geschworener meldete, keine Unterlagen über seine Berufung hatte. Er hatte aber eine allem Anschein nach echte Vorladung vorgewiesen und war akzeptiert worden. Einer von Nussmans Beratern hatte vermerkt, daß Lancaster offenbar viel daran lag, als Geschworener zu fungieren.
    Das einzige Foto des jungen Mannes war aus der Ferne aufgenommen, während er mit seinem Fahrrad zur Arbeit fuhr. Er trug eine Mütze, eine dunkle Sonnenbrille, hatte lange Haare und einen dichten Bart. Eine von Nussmans Mitarbeiterinnen unterhielt sich mit Lancaster, während sie ein paar Videos auslieh, und meldete, daß er ausgeblichene Jeans, Birkenstocks, Wollsocken und ein Flanellhemd trug. Das Haar war zu einem Pferdeschwanz zusammengerafft, der in seinem Kragen steckte. Er war höflich, aber nicht gesprächig.
    Als die Nummern ausgelost wurden, erwischte Lancaster einen

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