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Das Urteil

Titel: Das Urteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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Zivil, Earl Hutto, dem Sheriff von Harrison County, und seiner Frau Claudelle, zwei Mitarbeiterinnen von Gloria Lane und dem Fahrer. Alles von Richter Harkin genehmigt. Zwei Stunden später rollten sie die Canal Street in New Orleans entlang und stiegen an der Ecke Magazine aus dem Bus. Der Lunch wurde in einem reservierten Hinterzimmer einer alten Austernbar an der Decatur im French Quarter eingenommen und von den Steuerzahlern von Harrison County bezahlt.
    Dann durften sie sich im French Quarter zerstreuen. Sie kauften auf den Straßenmärkten ein; schlenderten mit den Touristen über den Jackson Square; stierten in billigen Spelunken an der Bourbon Street auf nackte Körper; erstanden T-Shirts und andere Souvenirs. Einige verschwanden in Bars und sahen sich Footballspiele an. Um vier trafen sie sich am Fluß und bestiegen einen Schaufelraddampfer zu einer Rundfahrt. Um sechs aßen sie in einem Pizza-Restaurant an der Canal Street zu Abend.
    Um zehn waren sie in ihren Zimmern in Pass Christian eingeschlossen, müde und dem Einschlafen nahe. Beschäftigte Geschworene sind glückliche Geschworene.
21
    N achdem der Hoppy-Coup in die Wege geleitet war und reibungslos ablief, beschloß Fitch am Samstag abend die nächste Attacke auf die Jury. Es war ein Schlag, der den Nachteil hatte, daß er ohne gründliche Vorplanung ablaufen mußte, und er würde so schwerwiegend sein, wie die Hoppy-Geschichte gerissen war.
    Am frühen Sonntag morgen knackten Pang und Dubaz, beide in hellbraunen Hemden mit dem Firmenzeichen einer Klempnerei über den Brusttaschen, das Schloß an der Tür zu Easters Wohnung. Kein Alarm wurde ausgelöst. Dubaz ging sofort zu der Lüftungsöffnung über dem Kühlschrank, nahm das Gitter ab und riß die versteckte Kamera heraus, die Doyle bei seinem früheren Besuch ertappt hatte. Er legte sie in einen großen Werkzeugkasten, den er zum Abtransport der Beute mitgebracht hatte.
    Pang ging zum Computer. Er hatte sich die Fotos, die Doyle in aller Eile gemacht hatte, genau angeschaut und an einem identischen Gerät geübt, das in einem Büro neben dem von Fitch installiert worden war. Er löste Schrauben und nahm die Rückwand des Computers ab. Die Festplatte war genau dort, wo er sie vermutete. Binnen weniger als einer Minute hatte er sie draußen. Pang fand zwei Stapel von 3,5-Zoll-Disketten, insgesamt sechzehn, in einem Gestell neben dem Monitor.
    Während Pang die Festplatte aus dem Computer löste, öffnete Dubaz Schubladen und kippte auf der Suche nach weiteren Disketten leise die billigen Möbel um. Die Wohnung war so klein und enthielt so wenig Versteckmöglichkeiten, daß seine Aufgabe leicht war. Er durchsuchte die Schubladen und Schränke in der Küche und die Kartons, in denen Easter seine Socken und seine Unterwäsche aufbewahrte. Er konnte nichts finden. Alles, was zum Computer gehörte, befand sich offenbar in der Nähe des Geräts.
    »Gehen wir«, sagte Pang, nachdem er die Kabel des Computers, des Monitors und des Druckers herausgerissen hatte.
    Sie warfen praktisch das gesamte System auf das klapprige Sofa, wo Dubaz Kissen und Kleidungsstücke darauf türmte und dann flüssigen Holzkohlenanzünder aus einem Plastikkanister über das Ganze goß. Als Sofa, Stuhl, Computer, billige Brücken und alle möglichen Kleidungsstücke hinreichend getränkt waren, kehrten die beiden Männer zur Tür zurück, und Dubaz warf ein Streichholz. Die Entzündung erfolgte sofort und war praktisch lautlos, zumindest für jemanden, der vielleicht draußen lauschte. Sie warteten, bis die Flammen bis zur Decke emporschlugen und die Wohnung von schwarzem Rauch erfüllt war, dann machten sie sich, nachdem sie die Tür hinter sich abgeschlossen hatten, eiligst auf den Rückweg. Im Erdgeschoß angekommen, lösten sie den Feueralarm aus. Dubaz rannte wieder die Treppe hinauf, wo jetzt Rauch aus der Wohnung quoll, und begann zu rufen und an Türen zu schlagen. Pang tat dasselbe im Erdgeschoß. Schreie wurden laut, und die Flure füllten sich rasch mit völlig aufgelösten Menschen in Bademänteln und Trainingsanzügen. Das Schrillen der alten Feuerglocke trug noch zur allgemeinen Hysterie bei.
    »Paßt ja gut auf, daß ihr niemanden umbringt«, hatte Fitch sie gewarnt. Sobald der Rauch dichter wurde, hämmerte Dubaz an Türen. Er vergewisserte sich, daß jede Wohnung in der Nähe der von Easter leer war. Er zerrte Leute an den Armen heraus; fragte, ob alle draußen wären; deutete auf die Ausgänge.
    Als die Menge auf

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