Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Urteil

Titel: Das Urteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
Vom Netzwerk:
und dem Luftreiniger versteckt war. Der Sender übermittelte sie an einen unauffälligen Transporter, der auf der anderen Straßenseite vor einem Einkaufszentrum stand. In dem Transporter wurden die Worte auf Band aufgeze ichnet und dann in Fitchs Büro gebracht.
    Jimmy Hull hatte keine Wanze bei sich getragen und arbeitete nicht mit dem FBI zusammen; er hatte nur das getan, was er am besten konnte - versucht, Schmiergeld zu kassieren.
    Ringwald, Napier und Nitchman waren allesamt ehemalige Polizisten, die jetzt als private Agenten für eine internationale Sicherheitsfirma in Bethesda arbeiteten. Fitch arbeitete oft mit dieser Firma zusammen. Der Hoppy-Coup würde den Fonds achtzigtausend Dollar kosten.
    Peanuts.
    Hoppy hakte noch einmal nach, ob er sich nicht vielleicht doch juristischen Beistand suchen sollte. Napier konterte mit einer ausführlichen Darstellung der Bemühungen des FBI, der immer weiter um sich greifenden Korruption an der Küste Einhalt zu gebieten. Er gab der Glücksspiel-Industrie die Schuld an allem, was in dem Bereich passierte.
    Hoppy mußte unbedingt von einem Anwalt ferngehalten werden. Ein Anwalt würde Namen und Telefonnummern, Aufzeichnungen und Papierkram verlangen. Napier und Nitchman hatten hinreichend falsche Ausweise und schnelle Lügen parat, um den armen Hoppy zu bluffen, aber ein guter Anwalt würde sie schleunigst in die Flucht schlagen.
    Was als Routine-Ermittlung gegen Jimmy Hull und Bestechlichkeit im kleinen Rahmen begonnen hatte, war zu einer wesentlich weitreichenderen Untersuchung des Glücksspiels geworden, und in Napiers weitschweifigen Ausführungen kamen auch die magischen Worte ›organisiertes Verbrechen‹ vor. Hoppy hörte zu, wenn er konnte. Aber es war schwierig. In seinem Kopf überschlugen sich die Sorgen um Millie und die Kinder und darüber, wie sie in den drei bis fünf Jahren seiner Abwesenheit überleben würden.
    »Im Grunde waren wir nicht hinter Ihnen her«, sagte Napier zusammenfassend.
    »Und wir haben offengestanden auch noch nie von KLX Properties gehört«, setzte Nitchman hinzu. »Wir sind nur irgendwie in die Sache hineingestolpert.«
    »Können Sie nicht einfach wieder hinausstolpern?« fragte Hoppy und brachte tatsächlich ein hilfloses kleines Lächeln zustande.
    »Vielleicht«, sagte Napier nachdenklich, dann sah er Nitchman an, als hätten sie Hoppy etwas noch Schlimmeres vorzuwerfen.
    »Vielleicht was?« fragte er.
    Sie wichen gleichzeitig von der Schreibtischkante zurück, und ihr Timing war so perfekt, als hätten sie es stundenlang geprobt oder schon Hunderte von Malen durchexerziert. Beide starrten Hoppy an, der in sich zusammensank und auf die Schreibtischplatte schaute.
    »Wir wissen, daß Sie kein Gauner sind, Mr. Dupree«, sagte Nitchman leise.
    »Sie haben einfach einen Fehler gemacht«, setzte Napier hinzu.
    »Das stimmt«, murmelte Hoppy.
    »Sie werden von ein paar sehr gerissenen Gangstern benutzt.
    Sie tauchen mit großen Plänen und dem großen Geld hier auf und - nun ja, das erleben wir bei Drogengeschichten alle Tage.« Drogen! Hoppy war schockiert, sagte aber nichts. Eine weitere Pause. Die beiden starrten immer noch.
    »Können wir Ihnen einen Vierundzwanzig-Stunden-Handel anbieten?« fragte Napier.
    »Wie könnte ich nein sagen?«
    »Lassen Sie uns vierundzwanzig Stunden Stillschweigen bewahren. Sie erzählen es keiner Menschenseele, wir erzählen es keiner Menschenseele. Sie sprechen nicht mit Ihrem Anwalt, wir lassen Sie in Ruhe. Für vierundzwanzig Stunden.« »Das verstehe ich nicht.«
    »Im Augenblick können wir Ihnen nicht alles erklären. Wir brauchen Zeit, um unsere Situation abzuklären.«
    Nitchman lehnte sich vor und stützte die Ellenbogen wieder auf den Schreibtisch. »Vielleicht gibt es einen Ausweg für Sie, Mr. Dupree.«
    Hoppy schöpfte wieder ein klein wenig Mut. »Ich höre.« »Sie sind ein kleiner, unbedeutender Fisch, der sich in einem großen Netz verfangen hat«, erklärte Napier. »Sie könnten entbehrlich sein.«
    Hörte sich gut an für Hoppy. »Und was passiert in vierundzwanzig Stunden?«
    »Wir treffen uns hier wieder. Morgen früh um neun.« »Abgemacht.«
    »Ein Wort zu Ringwald, ein Wort zu irgend jemandem, ihre Frau eingeschlossen, und um Ihre Zukunft sieht es düster aus.« »Sie haben mein Wort.«
    Der gecharterte Bus verließ das Siesta Inn um zehn Uhr mit allen vierzehn Geschworenen, Mrs. Grimes, Lou Dell und ihrem Mann Benton, Willis und seiner Frau Ruby, fünf Aushilfs-Deputies in

Weitere Kostenlose Bücher