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Das Urteil

Titel: Das Urteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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die Hand. »Bitte, entschuldigen Sie, Euer Ehren. Mir wurde gesagt, daß einige der Geschworenen vielleicht lieber in New Orleans einkaufen möchten, als einen Bootsausflug zu machen.«
    Wieder war Rohr eine Sekunde schneller. »Wir kommen gern auch für die Hälfte der Kosten eines Busses auf. Und den Lunch.«
    »Wir auch«, sagte Cable. »Und Abendessen.« Gloria Lane eilte mit einem Clipboard zur Geschworenenbank. Nicho las, Jerry Fernandez, Lonnie Shaver, Rikki Cole man, Angel Weese und Colonel Herrera entschieden sich für das Boot. Die anderen zogen das French Quarter vor.
    Das Video von Jacob Wood eingeschlossen, hatten Rohr und Genossen den Geschworenen zehn Zeugen präsentiert und dafür dreizehn Tage gebraucht. Ein solider Fall war aufgebaut worden; jetzt war es Sache der Jury, nicht zu entscheiden, ob Zigaretten gefährlich waren, sondern ob es an der Zeit war, ihre Hersteller zu bestrafen.
    Wäre die Jury nicht isoliert worden, hätte Rohr mindestens drei weitere Experten aufgerufen: einen zur Erörterung der der Werbung zugrundeliegenden Psychologie; einen Sucht-Experten; einen, der willens war, detailliert über die Verwendung von Insektiziden und Pestiziden beim Tabakanbau zu referieren.
    Aber die Jury war gründlich isoliert, und Rohr wußte, daß es Zeit zum Aufhören war. Es war offensichtlich, daß dies keine gewöhnliche Jury war. Ein Blinder. Ein Halbverrückter, der in der Mittagspause Jogaübungen machte. Bisher mindestens zwei Streiks. Ständig irgendwelche Listen von Forderungen. Porzellan und richtiges Besteck zum Lunch. Bier nach der Arbeit, vom Geld der Steuerzahler. Gemeinschaftsausflüge und persönliche Besuche. Richter Harkin fiel das Schlafen schwer.
    Sie war auch keinesfalls gewöhnlich für Fitch, einen Mann, der mehr Jurys sabotiert hatte als irgendein Mensch in der Geschichte der amerikanischen Jurisprudenz. Er hatte die üblichen Fallen gestellt und den üblichen Schmutz gesammelt. Seine Coups liefen einwandfrei. Bisher nur eine Brandstiftung. Keine gebrochenen Knochen. Aber diese Marlee hatte alles verändert. Durch sie würde er imstande sein, ein Urteil zu kaufen, ein hieb- und stichfestes Urteil zugunsten der Verteidigung, das Rohr demütigen und die Horden von hungrigen Prozeßanwälten verscheuchen würde, die wie die Geier kreisten und auf den Kadaver warteten.
    In diesem bisher größten Tabakprozeß mit den größten, mit Millionen ausgerüsteten Anklageanwälten, würde seine geliebte kleine Marlee ihm ein Urteil verschaffen. Das glaubte Fitch, und es verzehrte ihn. Er dachte jede Minute an sie und sah sie in seinen Träumen.
    Wenn Marlee nicht gewesen wäre, hätte Fitch überhaupt nicht geschlafen. Die Zeit war reif für eine Verurteilung; das richtige Gericht, der richtige Richter, die richtige Stimmung. Die Experten waren die weitaus besten, die ihm in seinen neun Jahren als heimlicher Drahtzieher der Verteidigung je vorgekommen waren. Neun Jahre, acht Prozesse, acht Urteile zugunsten der Verteidigung. So sehr er Rohr auch haßte, mußte er doch, wenn auch nur sich selbst gegenüber, zugeben, daß er der richtige Mann war, um der Industrie einen schweren Schlag zu versetzen.
    Ein Sieg über Rohr in Biloxi würde eine gewaltige Barrikade gegen künftige Tabakprozesse darstellen. Er konnte sogar die ganze Industrie retten.
    Wenn Fitch die Stimmen der Geschworenen durchging, fing er immer mit Rikki Coleman an, wegen der Abtreibung. Ihre Stimme hatte er in der Tasche; sie wußte es nur noch nicht. Dann rechnete er Lonnie Shaver dazu. Dann Colonel Herrera. Millie Dupree würde einfach sein. Seine Geschworenen-Berater waren überzeugt, daß Sylvia Taylor-Tatum praktisch unfähig war, Sympathien zu empfinden, und außerdem rauchte sie. Aber seine Leute wußten nicht, daß sie mit Jerry Fernandez schlief. Jerry und Easter waren dicke Freunde. Fitch ging davon aus, daß die drei - Sylvia, Jerry und Nicholas - einheitlich stimmen würden. Loreen Duke saß neben Nicholas, und die beiden wurden oft dabei beobachtet, wie sie während des Prozesses miteinander flüsterten. Fitch glaubte, daß sie sich Easter anschließen würde. Und wenn Loreen das tat, dann würde es auch Angel Weese tun, die einzige andere Schwarze. Angel zu durchschauen, war unmöglich.
    Niemand zweifelte daran, daß Easter die Beratung dominieren würde. Jetzt, da Fitch wußte, daß Easter zwei Jahre Jura studiert hatte, hätte er darauf gewettet, daß die gesamte Jury darüber informiert war.
    Wie Herman

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