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Das Urteil

Titel: Das Urteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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sich an irgend etwas über einen anderen Namen?«
    »Ich bin einfach davon ausgegangen, daß sie Claire war. Weshalb hätte sie ihren Namen ändern sollen?«
    »Das würden wir auch gern wissen.« Swanson zog einen kleinen Block aus der Tasche und konsultierte eine Liste. Beverly war eine weitere Sackgasse.
    »Sind Sie je in ihrer Wohnung gewesen?«
    »Ein- oder zweimal. Wir haben gekocht und uns Filme angeschaut. Sie hat nie große Parties gegeben, aber sie hat mich und ein paar andere eingeladen.«
    »Irgend etwas Ungewöhnliches an ihrer Wohnung?«
    »Ja. Sie war sehr hübsch, eine moderne Wohnung, gut eingerichtet. Es war offensichtlich, daß sie Geld hatte, das nicht von Mulligan's stammte. Schließlich bekamen wir nur drei Dollar die Stunde plus Trinkgelder.«
    »Und sie hatte Geld?«
    ›Ja. Wesentlich mehr als wir. Aber auch in dieser Hinsicht war sie sehr verschlossen. Claire war eine nette Person, und es machte Spaß, mit ihr zusammen zu sein. Man stellte einfach nicht viele Fragen.«
    Swanson befragte sie nach anderen Details und erfuhr nichts. Er dankte ihr für ihre Hilfe, und sie dankte ihm für das Geld, und als er ging, erbot sie sich, ein paar Anrufe zu machen. Sie hoffte offensichtlich auf mehr Geld. Swanson erklärte sich einverstanden, aber dann schärfte er ihr ein, nicht zu verraten, was sie tat.
    »Hör'n Sie mal. Ich bin Schauspielerin. Ein Kinderspiel.«
    Er gab ihr eine Karte mit seiner Telefonnummer in Biloxi auf der Rückseite.
    Hoppy fand, daß Mr. Cristano ein bißchen zu grob war. Aber schließlich standen die Dinge sehr schlecht, das behaupteten jedenfalls die mysteriösen Leute in Washington, für die Mr. Cristano arbeitete. Im Justizministerium überlegte man sich, ob man nicht einfach den ganzen Plan fallenlassen und Hoppys Fall dem Bundesgericht übergeben sollte.
    Wenn Hoppy schon seine eigene Frau nicht überzeugen konnte, wie zum Teufel sollte er es dann fertigbringen, eine ganze Jury zu überzeugen?
    Sie saßen im Fond des langen, schwarzen Chrysler und fuhren an der Küste entlang, nach nirgendwo im Besonderen, aber ungefähr in Richtung Mobile. Nitchman fuhr und Napier saß auf dem Beifahrersitz, und beide schafften es, so zu tun, als gingen sie die Prügel, die Hoppy auf dem Rücksitz bekam, nicht das geringste an.
    »Wann sehen Sie sie wieder?« fragte Cristano.
    »Heute abend, glaube ich.«
    »Die Zeit ist gekommen, Hoppy, ihr die Wahrheit zu sagen. Erzählen Sie ihr, was Sie getan haben, erzählen Sie ihr alles.«
    Hoppys Augen füllten sich mit Tränen, und seine Lippen bebten, als er aus dem getönten Fenster starrte und die hübschen Augen seiner Frau sah, während er seine Seele entblößte. Er verfluchte sich selbst für seine Dummheit. Wenn er eine Waffe gehabt hätte, wäre er fast imstande gewesen, Todd Ringwald und Jimmy Hull Moke zu erschießen, aber ganz bestimmt hätte er sich selbst erschossen. Vielleicht hätten dann diese drei Typen als erste dran glauben müssen, aber, und daran gab es überhaupt keinen Zweifel, Hoppy hätte sich selbst das Hirn weggeblasen.
    »Also gut«, murmelte er.
    »Ihre Frau muß eine Advokatin werden, Hoppy. Ist Ihnen das klar? Millie Dupree muß eine Macht in diesem Geschworenenzimmer sein. Wenn Sie es nicht geschafft haben, sie mit guten Argumenten zu überzeugen, müssen Sie sie eben jetzt mit der Angst motivieren, daß Sie für fünf Jahre ins Gefängnis wandern. Sie haben keine andere Wahl.«
    In diesem Moment wäre ihm das Gefängnis sogar lieber gewesen, als Millie die Wahrheit sagen zu müssen. Aber diese Wahl hatte er nicht. Wenn er sie nicht überzeugte, würde sie die Wahrheit erfahren und er würde trotzdem ins Gefängnis kommen.
    Hoppy begann zu weinen. Er biß sich auf die Unterlippe und schlug die Hände vor die Augen; er versuchte, diese verdammten Tränen zu stoppen, aber er konnte es nicht. Während sie friedlich den Highway entlangfuhren, war mehrere Meilen lang das jämmerliche Wimmern eines gebrochenen Mannes das einzige Geräusch.
    Nur Nitchman konnte ein winziges Grinsen nicht unterdrücken.
32
    D ie zweite Zusammenkunft begann in Markes Büro eine Stunde nach Beendigung der ersten. Fitch kam abermals zu Fuß, mit einem Aktenkoffer und einem großen Becher Kaffee. Marlee überprüfte den Koffer auf versteckte Geräte, sehr zu seiner Belustigung.
    Als sie fertig war, machte er den Koffer wieder zu und trank einen Schluck von seinem Kaffee. »Ich habe eine Frage«, verkündete er.
    »Welche?«
    »Vor sechs

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