Das Urteil
wegen des Prozesses. Die Republikaner und so weiter. Die Sache mit den Verbrechen. Und, nun ja, sie hatten einen Handel abgeschlossen.
Millie wischte sich mit dem Handrücken die Tränen ab und hörte plötzlich mit dem Weinen auf. »Aber ich bin mir nicht sicher, ob ich für die Tabakkonzerne stimmen möchte.«
Jetzt versiegten auch Hoppys Tränen ziemlich schnell. »Oh, das ist wirklich großartig, Millie. Schick mich für fünf Jahre weg, nur damit du bei der Abstimmung deinem Gewissen folgen kannst. Wach auf!«
»Das ist nicht fair«, sagte sie und betrachtete sich dabei in dem Spiegel, der über der Kommode an der Wand hing. Sie war völlig verwirrt.
»Natürlich ist es nicht fair. Es wäre auch nicht fair, wenn die Bank uns die Hypothek kündigt, weil ich im Bau sitze. Was ist mit den Kindern, Millie? Denk an die Kinder. Wir haben drei auf dem Junior College und zwei auf der High-School. Die Demütigung wäre schon schlimm genug, aber wer würde für ihre Ausbildung aufkommen?«
Hoppy war natürlich im Vorteil, weil er das Gespräch viele Stunden geprobt hatte. Die arme Millie dagegen fühlte sich, als wäre sie von einem Bus überfahren worden. Sie konnte nicht schnell genug denken, um die richtigen Fragen zu stellen. Unter anderen Umständen hätte sie Hoppy leid getan.
»Ich kann es einfach nicht glauben«, sagte sie.
»Es tut mir leid, Millie. Es tut mir entsetzlich leid. Ich habe etwas Furchtbares getan, und das ist dir gegenüber, nicht fair.« Er lehnte sich vor, stützte die Ellenbogen auf die Knie und ließ völlig gebrochen den Kopf hängen.
»Es ist nicht fair gegenüber den Leuten in diesem Prozeß.«
Hoppy waren die in diesen Prozeß verwickelten Leute völlig gleichgültig, aber er unterdrückte eine entsprechende Bemerkung. »Ich weiß, Liebling. Ich weiß. Es ist alles meine Schuld.«
Sie fand seine Hand und drückte sie. Hoppy beschloß, ihr den Rest zu geben. »Ich sollte dir das eigentlich nicht sagen, Millie, aber als die Leute vom FBI ins Haus kamen, dachte ich daran, mir einen Revolver zu greifen und gleich Schluß zu machen.«
»Indem du sie erschießt?«
»Nein, mich. Mir das Gehirn wegpusten.«
»Oh, Hoppy.«
»Ich meine es ernst. Ich habe in der letzten Woche viele Male daran gedacht. Ich würde lieber auf den Abzug drücken, als meine Familie zu demütigen.«
»Sei nicht albern«, sagte sie und begann wieder zu weinen.
Fitch hatte zuerst daran gedacht, die Kabelüberweisung zu fälschen, aber nach zwei Telefongesprächen und zwei Faxen von seinen Fälschern in Washington war er nicht überzeugt, daß das sicher sein würde. Sie schien alles über Datenfernübertragung zu wissen, und er hatte keine Ahnung, wieviel sie über die Bank auf den Niederländischen Antillen wußte.
Bei ihrer Präzision hatte sie dort vermutlich jemanden, der auf den Eingang der Überweisung wartete. Weshalb das Risiko eingehen?
Mit einer Reihe von Te lefongesprächen machte er in Washington einen früheren Beamten aus dem Finanzministerium ausfindig, der jetzt eine eigene Beraterfirma leitete, einen Mann, der angeblich alles über schnelle Geldbewegungen wußte. Fitch gab ihm die nackten Fakten, engagierte ihn per Fax und schickte ihm dann eine Kopie von Marlees Instruktionen. Sie wußte ganz eindeutig, was sie tat, sagte der Mann, und versicherte Fitch, daß sein Geld sicher sein würde, jedenfalls auf seiner ersten Station. Das neue Konto würde Fitch gehören, sie würde keinen Zugang dazu haben. Marlee verlangte eine Kopie der Bestätigung, und der Mann warnte Fitch davor, ihr die Kontonummer der Ursprungsbank oder die Nummer des Kontos bei der Hanwa-Bank in der Karibik zu zeigen.
Als Fitch seinen Handel mit Marlee abschloß, waren im Fonds sechseinhalb Millionen Dollar verfügbar. Im Laufe des Freitag hatte Fitch sämtliche Generaldirektoren der Großen Vier angerufen und ihnen den Auftrag erteilt, sofort jeweils zwei Millionen Dollar zu überweisen. Und er hatte keine Zeit für Fragen. Er würde es ihnen später erklären.
Am Freitag um siebzehn Uhr fünfzehn verließ das Geld das namenlose Konto des Fonds in New York und traf Sekunden später bei der Hanwa-Bank auf den Niederländischen Antillen ein, wo es schon erwartet wurde. Das neue Konto, das nur eine Nummer trug, wurde bei seinem Eintreffen eröffnet und sofort eine Bestätigung an die Ursprungsbank gefaxt.
Marlee rief um halb sechs an und wußte, was Fitch nicht überraschte, daß die Überweisung erfolgt war. Sie wies ihn
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