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Das Urteil

Titel: Das Urteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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in ein paar Minuten. Local ging, um in ein Privatflugzeug zu steigen und rasch nach Kansas City zurückzukehren.
    Marlee hielt sich seit sechs Uhr in ihrem kleinen Büro auf. Sie hatte fast nicht mehr geschlafen, seit Nicholas sie gegen drei angerufen hatte. Vor seiner Abfahrt zum Gericht hatten sie viermal miteinander gesprochen.
    Der Hoppy-Coup trug eindeutig Fitchs Stempel - weshalb sollte Mr. Cristano sonst damit drohen, Hoppy zu vernichten, wenn er Millie nicht dazu brauchte, richtig zu stimmen? Marlee hatte sich seitenweise Notizen gemacht und Dutzende von Leuten über ihr Handy angerufen. Jetzt sickerten die Informationen langsam ein. Der einzige George Cristano mit einer Nummer im Telefonbuch von Washington lebte in Alexandria. Marlee hatte ihn gegen vier Uhr angerufen und behauptet, sie arbeite für Delta Airlines, in der Nähe von Tampa wäre ein Flugzeug abgestürzt, eine Mrs. Cristano wäre an Bord gewesen, und ob er der George Cristano wäre, der im Justizministerium arbeitete. Nein, er war bei der Gesundheitsbehörde, Gott sei Dank. Sie entschuldigte sich, legte auf und kicherte bei der Vorstellung, wie der arme Mann zum Fernseher raste, um sich die Story auf CNN anzusehen.
    Dutzende von ähnlichen Anrufen hatten sie überzeugt, daß es in Atlanta keine FBI-Agenten namens Napier und Nitchman gab. Auch nicht in Biloxi, New Orleans, Mobile oder einer anderen Stadt in der Nähe. Um acht sprach sie mit einem Detektiv in Atlanta, der jetzt Hinweisen auf Napier und Nitchman nachging. Marlee und Nicholas waren sich so gut wie sicher, daß die beiden nichts als Handlanger waren, aber es mußte trotzdem irgendwie bestätigt werden. Sie rief Reporter an, Polizisten, FBI-Hotlines, Informationsdienste der Regierung.
    Als Fitch Punkt zehn Uhr eintraf, war der Tisch abgeräumt und das Handy in einem kleinen Schrank verschwunden. Sie sagten kaum Hallo. Fitch fragte sich ununterbrochen, wer sie gewesen war, bevor sie Claire wurde, und sie dachte immer noch über den nächsten Schritt nach, wie sie dieses Hoppy-Komplott auffliegen lassen konnte.
    »Sie sollten zusehen, daß bald Schluß ist, Fitch. Die Jury ist nicht mehr aufnahmefähig.«
    »Wir werden heute nachmittag um fünf fertig sein. Ist das früh genug?«
    »Hoffen wir's. Sie machen es Nicholas nicht leichter.«
    »Ich habe Cable gesagt, er soll sich beeilen. Mehr kann ich nicht tun.«
    »Wir haben Probleme mit Rikki Coleman. Nicholas hat eine Menge Zeit mit ihr verbracht, und sie dürfte eine harte Nuß werden. Sie wird von allen in der Jury, Männern und Frauen, respektiert, und Nicholas sagt, sie fängt allmählich an, eine Hauptrolle zu spielen. Und das gefällt ihm gar nicht.«
    »Sie will eine Verurteilung?«
    »Es sieht so aus, obwohl sie nicht direkt darüber gesprochen haben. Nicholas' Meinung nach hegt sie eine tiefsitzende Verbitterung gege nüber der Industrie, weil sie Jugendliche in die Sucht treibt. Für die Familie Wood scheint sie nicht viel Sympathie zu haben, sie ist eher darauf aus, Big Tobacco für die Verführung der jungen Generation zu bestrafen. Aber Sie haben gesagt, wir hätten vielleicht eine Überraschung für sie.«
    Ohne Kommentar oder irgendwelche Formalitäten zog Fitch ein Blatt Papier aus seinem Aktenkoffer und schob es über den Tisch. Marlee überflog es rasch. »Eine Abtreibung, ja?« sagte sie, immer noch lesend und nicht überrascht.
    »Ja.«
    »Sind Sie sicher, daß es sich um sie handelt?«
    »Ganz sicher. Sie war noch auf dem College.«
    »Das dürfte seine Wirkung tun.«
    »Hat er Mut genug, ihr das zu zeigen?«
    Marlee ließ das Blatt Papier los und funkelte Fitch an. »Hätten Sie ihn, für zehn Millionen Dollar?«
    »Natürlich. Und warum auch nicht? Sie sieht den Wisch hier, sie stimmt für die richtige Seite, die Sache wird vergessen, und ihr schmutziges kleines Geheimnis ist sicher. Neigt sie der anderen Richtung zu, drohen wir ihr. So einfach ist das.«
    »Richtig.« Sie faltete das Blatt Papier zusammen und nahm es an sich. »Machen Sie sich keine Sorgen über Nicks Courage, okay? Wir haben das hier seit langer Zeit geplant.«
    »Wie lange?«
    »Das ist unwichtig. Sie haben nichts über Herman Grimes?«
    »Nicht das Geringste. Nicholas wird sich während der Beratung um ihn kümmern müssen.«
    »Besten Dank.«
    »Schließlich wird er dafür bezahlt, oder etwa nicht? Für zehn Millionen Dollar sollte er doch imstande sein, ein paar Stimmen an Land zu ziehen.«
    »Er hat die Stimmen, Fitch. Sie stecken schon

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