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Das Urteil

Das Urteil

Titel: Das Urteil Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John T. Lescroart
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Tod von Simpson Crane und seiner Frau verantwortlich war. Als er ge endet hatte, war Villars noch immer ratlos.
    »Sie sagen, daß dieser Simpson Crane mit Jennifer Witts Waffe erschossen wurde?«
    Hardy erwiderte nein, Witt sei mit seiner eigenen Waffe er schossen worden und Crane mit der seinen.
    Die Richterin wandte sich an Powell. »Bin ich schwer von Begriff?«
    Powell sprang ein. »Selbst wenn es ...«
    Villars bedeutete ihm zu schweigen. »Gibt es eine nach weisliche Verbindung, Mr. Hardy?«
    »Dies ist eine plausible Alternativtheorie zu den Morden, die die Geschworenen zumindest zu hören bekommen sollten.«
    »Vielleicht haben Sie mich nicht gehört? Ich habe Sie ge fragt, ob es eine nachweisliche Verbindung gibt.«
    »Ja, natürlich.«
    Nach einer kurzen Pause bat Villars Hardy, ob er wohl so gütig sein und ihnen erzählen wolle, welche Verbindung er meine.
    »Witt war beteiligt an der Yerba Buena Medical Group, Euer Ehren. Er hat von diesem Aktienschwindel Wind bekom men und wollte damit an die Öffentlichkeit. Er wurde umge bracht, weil er zuviel wußte.«
    »Von wem?«
    »Von demjenigen, der auch Simpson Crane umgebracht hat.«
    Villars trommelte mit den Fingern auf ihrem Schreibtisch. »Woher wissen Sie das?«
    »Ich denke, ich kann eine überzeugende Argumentation vorbringen.«
    Powell nutzte die Bresche. »Euer Ehren, das ist einfach lächerlich. Das hier ist weder die richtige Zeit noch der richtige Ort für Alternativtheorien. Die Geschworenen haben Jennifer Witt bereits für schuldig befunden. Wenn Mr. Hardy irgendwelche Beweise hätte, dann hätte er sie während dieses Verfahrensabschnitts von Freeman vorbringen lassen müssen.«
    »Ich habe das alles erst am letzten Wochenende herausgefunden.«
    Powell streckte die Hände gen Himmel. »Tja, das ist entweder jammerschade oder verdammt passend, nicht wahr?«
    Villars hielt einen Finger hoch. »Bitte, meine Herren. Hier geht es um das Leben einer Frau, und wenn wir der Gerechtigkeit dienen wollen, sollten wir auch Raum für sie finden. Wenn es also einen Beweis gibt, dann möchte ich davon unterrichtet werden, egal wann. Mr. Hardy, dieser Mr. Crane wurde also ermordet...«
    »Der Kriminalbeamte, der den Fall untersucht hat, war ein gewisser Floyd Restoffer. Er gehört zum Police Department in Los Angeles. Ich könnte ihn vorladen, zu uns heraufzukommen.«
    »Und haben sie dort einen Tatverdächtigen?«
    »Nein, aber sie sind sicher, daß es ein Auftragsmord war.«
    Villars machte eine Pause, die Sache gefiel ihr nicht besonders. »Gut, was hat dieser Restoffer also über diese Ärztegruppe herausgefunden?«
    »Die Gruppe wurde von Cranes Firma vertreten, wie ich Ihnen bereits sagte.«
    »Von Crane persönlich?«
    Hardy zögerte, doch er kam nicht dran vorbei. »Nein, von einem seiner Partner.«
    »Also jetzt machen Sie aber mal einen Punkt«, explodierte Powell. »Euer Ehren, will Mr. Hardy uns hier etwa erzählen, daß Crane diese Gruppe nicht einmal vertreten hat?«
    »Ich hoffe nicht«, sagte Villars. »Das ist nicht Ihr Beweismaterial, richtig, Mr. Hardy?«
    Die Sache nahm keine gute Wendung. »Na ja, es wurde keine Anklage erhoben, wenn es das ist, was Sie meinen, aber.,.«
    Villars' Gesicht hatte sich bewölkt, ihre Stimme wurde lauter. »Das ist haargenau das, was ich meine. Ist Restoffer nun mit einem Fall beauftragt, der mit unserem in Verbindung steht, oder was?«
    »Der Fall da unten ist immer noch ungelöst.«
    »Zehn Monate, und er ist noch immer nicht gelöst? Was tut denn dieser Restoffer mit einem zehn Monate alten Fall?«
    »Nichts mehr, Euer Ehren. Er wurde ihm entzogen.«
    Hardy wußte nur zu gut, daß die von ihm unterstellte Verbindung reichlich weit hergeholt klingen mußte. Vielleicht - nein, sicherlich - schadete er seiner Glaubwürdigkeit als Anwalt, wenn er es auch nur erwähnte, doch was konnte er sonst tun? Jennifer würde zum Tode verurteilt werden, wenn er nicht irgend etwas aus dem Hut zaubern konnte. Versteckte sich dort wirklich ein weißes Kaninchen? Er wußte es nicht, aber in seiner Verzweiflung würde er auf Teufel komm raus Argumente dafür finden. Falls die Richterin ihn ließ.
    Hardy hatte das Gefühl, daß er lediglich weitere zehn Minuten brauchte, um wenigstens zu versuchen, die letzten Neuigkeiten, die Restoffer ihm durchgegeben hatte, zu erläutern: wie dieser angewiesen worden war, den Fall sausen zu lassen, nachdem er Bachman vernommen hatte, dann die reiche Frau aus San Marino, die sowohl Frank

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