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Das Vampir-Pendel

Das Vampir-Pendel

Titel: Das Vampir-Pendel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wird.«
    »Mallmann ist anders, Assunga ebenfalls«, gab ich zu bedenken. »Die beiden haben noch immer Tricks auf Lager.«
    »Ich fühle mich trotzdem besser.« Er deutete auf seine Brust. »Es hat sich nicht gemeldet. Es ist in der Nacht ruhig geblieben.« Er blickte mich aus schmalen Augen an. »John, wir haben Glück gehabt. Sie trauten sich nicht an uns heran.«
    »Was nicht heißt, daß sie aufgegeben haben.«
    »Das bestimmt nicht.«
    Ich schlug ein anderes Thema an. »Du kennst dich hier besser aus. Wie lange werden wir noch fahren müssen?«
    »Knapp zwei Stunden.«
    »Dann los!«
    Wenig später waren wir wieder unterwegs. Die Einsamkeit blieb zwar, aber die Finsternis war verschwunden. Später, als wir auf eine Landstraße trafen, sahen wir auch andere Verkehrsteilnehmer. Da waren es vor allen Dingen die Fahrer der Lastwagen, die oft genug die gesamte Breite der Straße einnahmen, so daß wir mehrmals rechts radfahren mußten.
    Ich kannte die Karpaten im Sommer und auch im Winter. Das warme Sonnenlicht ließ die Berge längst nicht mehr so düster erscheinen, es nahm ihnen doch einiges von ihrem legendenhaften finsteren Touch. Ich hätte sie jetzt als romantisch umschrieben.
    Während der Fahrt leerte ich noch eine Dose Wasser. Mein Frühstück gewissermaßen.
    Wir quälten uns voran und erreichten schließlich das große und breite Tal, in dem auch Petrila lag, dieser kleine Ort, der in meinem Leben schon des öfteren aufgetaucht war.
    Marek konnte jetzt schneller fahren. Er prügelte seinen Käfer bis an den Ortsrand und stellte ihn dort ab, wo er lebte und einmal als Schmied gearbeitet hatte.
    Wir stiegen beide aus und waren froh, uns wieder normal bewegen zu können.
    Der Pfähler blieb vor der Eingangstür stehen. Das Pendel hing vor seiner Brust, so daß auch ich es mir genauer anschauen konnte. Es war wirklich kein schönes Gesicht, das mir da aus Stein gehauen entgegenstarrte. Eine alte Fratze, deren Mund mit den säbelartigen Vampirzähnen weit offen stand. Die Augen waren ebenfalls geöffnet, aber ohne Farbe. Sie blickten so kalt wie der ganze Stein.
    Marek hatte meinen Blick bemerkt. »Was sagst du?«
    »Es ist schon beeindruckend.«
    »Das meine ich auch. Du glaubst gar nicht, wie ich mich freue, eine derartige Waffe in meinen Besitz bekommen zu haben. Damit spüre ich sie auf. Da können sie sich verstecken, wo sie wollen. Ich werde sie immer finden, und dieses Pendel wird mich warnen, wenn einer dieser Blutsauger in der Nähe auftaucht.«
    »Du wirst trotzdem lernen müssen, damit umzugehen, Frantisek.«
    »Sicher, John, sicher.« Er holte aus der Tasche den Türschlüssel hervor.
    »Aber ich sage dir auch, daß ich erst jetzt so richtig das Gefühl eines Anfangs habe.«
    »Wie meinst du das denn?«
    »Versteh mich richtig, aber ich glaube, daß der Kampf heute erst richtig losgeht. Daß alles, was ich bisher getan habe, nur Spielerei war. Mit dieser Waffe bin ich zwar nicht unschlagbar, so weit will ich erst gar nicht gehen, aber ich denke doch, daß sie mich ein großes Stück weiterbringt.«
    »Das glaube ich auch.«
    Marek nickte und schob den Schlüssel in das Schloß. Ich hörte das Kratzen, als er ihn umdrehte, schaute mich um, aber einen Gegner entdeckte ich nicht. Ich sah nur die alten Bäume in der Nähe, deren Blätter schon jetzt staubig aussahen.
    Marek betrat sein Haus. Ich folgte ihm. Erwartet wurden wir nicht. Auch das Pendel strahlte nicht auf, die Ruhe war echt, nicht trügerisch.
    »So habe ich es mir gewünscht«, sagte Frantisek und ließ sich auf die alte Sitzbank fallen. »Ist es nicht herrlich kühl hier?« Er lachte und freute sich wie ein kleines Kind. Dann schlug er mit der flachen Hand heftig auf den Tisch. »Wir haben es gepackt, John. Wir haben selbst Dracula II in seine Schranken verwiesen.« Er hob den Kopf, schaute mich an und sagte: »Das muß gefeiert werden, John.«
    »Noch ist nichts beendet.«
    »Komm, sei kein Spielverderber! Einen kleinen Selbstgebrannten wirst du doch vertragen.« Ich winkte ab. »Nicht auf nüchternem Magen.«
    »Aber mir gönnst du einen.«
    »Auch zwei.«
    »Danke.«
    Er holte die Flasche mit dem Selbstgebrannten aus dem Schrank und kippte einen Doppelten in das kleine Glas, das er anhob und mit einem Schluck leerte.
    »Ah, das war eine Wohltat.«
    »Und jetzt?«
    Marek stellte das Glas auf den Tisch. »Was hast du vor?«
    »Ich würde mich gern waschen oder duschen.«
    Der Pfähler lachte mich an. »Aber sicher. Ich habe doch extra

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