Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verborgene Feuer

Das verborgene Feuer

Titel: Das verborgene Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hunter
Vom Netzwerk:
Also gab sie ihm mit einem Nicken zu verstehen, dass sie sich sicher war, und verabschiedete ihn lächelnd und mit einem Winken. Nun erst wurde ihr bewusst, dass sie im Haus sein wollte, um den Rest von Giovannis Geschichte zu erfahren, sobald er erwacht war.
    Zu sagen, es habe sie verblüfft zu erfahren, dass er nicht Giovanni Pico war, sondern der Waisenjunge, den der Graf adoptiert hatte, wäre eine Untertreibung gewesen; doch als sie sich ihre Recherchen zum Leben dieses Philosophen aus dem fünfzehnten Jahrhundert vor Augen führte, wurde ihr klar, dass die Jahreszahlen nie zusammengepasst hatten. Sie hatte noch immer viele Fragen, verstand aber allmählich, wie wertvoll die Briefe, die sein Onkel und dessen Freunde gewechselt hatten, für den Jungen sein mussten, der all diese Menschen geliebt hatte.
    Sie nahm einen kleinen Imbiss zu sich und musterte die Regale im Wohnzimmer. Als Giovanni bei ihrer Ankunft seine Bücher erwähnt hatte, war Beatrice innerlich wieder erstarrt und hatte sich an jenen Abend zurückversetzt gefühlt, als er sie herzlos gegen die Bücher eingetauscht hatte, nach denen er so lange gefahndet hatte.
    So jedenfalls war es ihr erschienen.
    Inzwischen begriff sie zwar, was er ihr seit ihrer Errettung ständig sagte, doch etwas in ihrem Herzen weigerte sich weiter, in Gegenwart dieses unwiderstehlichen Mannes aufzutauen, den sie noch immer liebte, obwohl sie es noch nicht einmal sich selbst gegenüber zugeben mochte.
    Beatrice entdeckte ein entspannendes Taschenbuch und kroch wieder zu dem schlafenden Vampir ins Bett, der sich nicht bewegt hatte, seit sie aufgestanden war.
    »Scheibenkleister«, ächzte sie, als sie seine Arme wegschieben wollte, um für sich etwas Platz zu schaffen. »Du bist schwerer, als du aussiehst, Gio.«
    Er lag nur reglos und ohne jede Atmung da.
    »Es ist vermutlich richtig gemein, dass ich dir etwas ins Gesicht zeichnen möchte, stimmt’s?«
    Sie betrachtete seine reglose Gestalt. »Ich könnte dir einen großen, geschwungenen Schnurrbart malen, und du wärst nicht in der Lage, mich daran zu hindern, oder?« Sie legte sich hin und fuhr ihm mit dem Finger die Oberlippe entlang.
    »Das würde dich bestimmt erzürnen«, murmelte sie. »Du bist so verdammt stolz, Giovanni.«
    Seltsamerweise wirkte er im Schlaf kindlich, und sie wünschte unwillkürlich, seine weichen Locken fielen ihm noch immer ins Gesicht, damit sie sie aus der Stirn streichen konnte.
    »Oder soll ich dich Jacopo nennen?«
    Sie mochte den Klang seines Kindernamens und fuhr darum leise fort: »Kennt noch jemand deinen Namen, Jacopo? Kennt wenigstens Lorenzo ihn? Ich frage mich …«
    Als ihr Tränen in die Augen treten wollten, legte sie den Kopf auf seine Brust und betrachtete lange sein Gesicht. Sein Herz pochte einmal leise und verstummte wieder.
    »Ich dachte, ich hätte mich in ihn verliebt, Jacopo. Und ich denke das noch immer.« Sie blinzelte die Tränen weg. »Aber ich vertraue ihm nicht mehr, obwohl ich es gern täte.«
    Plötzlich verfinsterte sich seine Miene ein wenig, und er wirkte nicht mehr wie ein Junge, sondern wie der harte Mann, der getötet hatte, um sie zurückzuerlangen.
    »Oh«, flüsterte sie, »so kenne ich dich, Giovanni.«
    Seufzend kam sie zu dem Schluss, eigentlich gar nicht lesen zu wollen; also schmiegte sie sich an ihn und fiel erneut in einen traumlosen Schlaf.
    Dass ein muskulöser Körper sich an sie drückte und weiche Lippen über ihren Hals strichen, ließ Beatrice wach werden. Seufzend rekelte sie sich und schnurrte in schläfrigem Behagen, als eine große Hand ihre Brust umfasste. Trotz geschlossener Lider spürte sie die Augen vor Lust nach oben wandern, als ein Mund ihr Schlüsselbein entlangfuhr, eine gierige Zunge an ihrem Hals leckte und sie das sanfte Kratzen von Zähnen hinter dem Ohr spürte.
    Sein Mund glitt suchend abwärts, und sie spürte ihr Herz hämmern. Der Druck seiner Lippen wurde fordernder, und der Leib neben ihr stieß ein leises Knurren aus. Beatrices Augen öffneten sich unvermittelt, als ihr scharfe Zähne über die Halsschlagader fuhren.
    Giovanni musste noch schlafen, doch er war erregt und drückte sich an sie. Seine Hand streichelte ihre Brust, und mit dem anderen Arm zog er sie näher heran, während sie sich aneinander rieben. Sie war ganz überwältigt, wie angenehm er sich anfühlte. Ihre Haut vibrierte von der Energie, die von ihm auf sie überging, und sie spürte das Amnis überall da, wo seine Hände oder Lippen ihren

Weitere Kostenlose Bücher