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Das verborgene Feuer

Das verborgene Feuer

Titel: Das verborgene Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hunter
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solcher Nähe.
    »Nein, ich werde dich nicht beißen«, erwiderte er und hoffte, stark genug zu sein und sein Wort nicht zu brechen.
    »Warum nicht? Das könntest du doch. Ich bin zu schwach, um dich aufzuhalten.«
    Er straffte die Schultern, riss den Blick von ihr los und sah zum Kamin hin.
    »Das wäre keine kluge Entscheidung, Beatrice. Weder für dich noch für mich.«
    Aus den Augenwinkeln sah er sie schlucken und entdeckte ein leises Bedauern in ihrem Blick, bevor sie sich abwandte und an ihren Schreibtisch zurückkehrte. Er wusste, dass seine Antwort weder ihr noch ihm gefiel, doch Beatrice war zu wertvoll, um etwas anderes zu sein als ein Mensch unter seinem Schutz.
    Wortlos saßen sie ein paar Minuten lang da, ohne sich anzusehen, und das Feuer prasselte im Kamin. Schließlich hörte er sie eine Schublade öffnen. Sie nahm etwas heraus und kehrte dahin zurück, wo er noch immer mit verschränkten Armen und geballten Fäusten stand. In den Händen hielt sie einen Notizblock und einen schwarzen Kugelschreiber.
    »Was also soll ich für Sie aufspüren, Chef?«

14
    Houston, Texas
    April 2004
    »Probier einfach mal«, bat eine ausgelassene Stimme.
    »Ich sage dir doch: Ich mag kein Lamm!«
    »Aber Schatz, mein Lamm hast du noch nie gekostet.«
    Caspar und Isadora waren aus der Küche zu hören, und immer wieder drang Kichern oder klingendes Lachen herüber. Beatrice sah Giovanni mit gerunzelter Stirn vom Esstisch zur Tür schauen und musste ein Lachen unterdrücken.
    »Caspar!«, quietschte ihre Großmutter und bekam einen Anfall, der nur als Gackern zu beschreiben war. Nun war es an Beatrice, die Stirn zu runzeln, während Giovanni sie amüsiert musterte.
    »Wundert Sie das?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. »Absolut nicht. Aber ich möchte lieber nicht darüber nachdenken.«
    Schmunzelnd sah er die Ausdrucke aus Online-Katalogen weiter durch, die sie für ihn angefertigt hatte.
    Endlich hatten sie nach dem Kuss im Januar zu einer angenehmen Atmosphäre zurückgefunden und eine Möglichkeit entdeckt, miteinander zu arbeiten und sich doch gegenseitig genug Raum zu lassen. Ironischerweise wurde Beatrice, je länger sie mit Giovanni zusammenarbeitete, umso deutlicher bewusst, sich in ihn verliebt zu haben. Dass sie nun dasselbe Projekt verfolgten und mehr miteinander zu tun hatten als früher, machte die Sache nur schwieriger.
    Geleitet von Giovannis Vermutungen, fahndete sie mit ihm nach anderen Dokumenten, von denen er annahm, sie würden aus seiner Sammlung zum Verkauf angeboten oder gestiftet. Er vermutete, dass Lorenzo auf diese Weise versuchen wollte, ihren Vater aus der Deckung zu locken, und wenn Lorenzo einige Dokumente verschenkt hatte, mochte er auch weitere schöne Stücke gestiftet oder verkauft haben. Sollte Giovanni wissen, warum Lorenzo so erpicht darauf war, Beatrices Vater aufzutreiben, sagte er es ihr jedenfalls nicht.
    Sie hatte einen Schwung Dokumente entdeckt, die der Universität Leeds geschenkt worden waren, Papiere, von denen Giovanni vermutete, es könnte sich um die originale Dante-Korrespondenz handeln, die Stephen De Novo seinem Vater gegenüber erwähnt hatte. Er stieß zudem auf einen weiteren Briefwechsel zwischen Girolamo Benevieni und Giovanni Pico, den ein Privatsammler in Perugia erworben hatte.
    »Seltsam«, murmelte er mit einem Blick auf die Einzelheiten einer anderen Auktion in Rom. »Da ist etwas … Beatrice, holen Sie Carwyn bitte mal?«
    »Natürlich – ist er mit Bran draußen?«
    »Was sonst? Vermutlich will er wieder einen tobsüchtigen Anfall von Vandalismus bemänteln, den dieses Vieh in meinem Garten angerichtet hat.«
    »Ach, Gio – Sie werden ihn vermissen, wenn er abgereist ist.«
    »Carwyn ja, den Hund nicht.« In diesem Moment sprang Doyle ihm auf den Schoß und schob ihm den flauschigen grauen Kopf unter die Hand. Beatrice musste darüber schmunzeln, dass sie immer so taten, als bemerkten sie nicht, wie dem Kater, wenn Giovanni ihn berührte, die Haare zu Berge standen.
    »Niemand wird den Wolfshund vermissen, was, Doyle?«, brummte er und kraulte der Katze beim Lesen den Kopf. Den Vampir mit in die Stirn gefallenem Haar und geschürzten Lippen am Tisch lesen und die Katze unter dem Kinn streicheln zu sehen, gab Beatrice den unsinnigen Wunsch ein, sich auf seinem Schoß einzurollen, nur um zu sehen, ob sie ebenso umsorgt würde.
    »Beatrice?«
    »Hmm?«, fragte sie abwesend und sah unverwandt die Katze an.
    Schließlich blickte sie auf und stellte

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