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Das verborgene Feuer

Das verborgene Feuer

Titel: Das verborgene Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hunter
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Durchschnittsmensch.«
    »Für mich nicht«, murmelte er, und sie tat, als kümmere sie das nicht.
    »Gio?«
    »Hmm?«
    »Ist die Sache bald überstanden?«
    Er warf ihr einen kurzen Blick zu. Als er antwortete, tat er das mit einer seltsamen, fast traurigen Miene. »Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, damit du Mitte August gefahrlos nach Los Angeles ziehen kannst, Beatrice.«
    »Das habe ich nicht –«
    »Mehr kann ich nicht versprechen. Ich will keinen Krieg mit Lorenzo anfangen, wenn sich das vermeiden lässt.«
    Ihr blieb der Mund offen stehen. »Du wirst ihn also nicht umbringen?«
    Giovanni blickte weiter auf die Straße. »Nicht, wenn ich es vermeiden kann.«
    Sie staunte ihn an und wusste, dass sie mit ihrem sich in wortlosem Protest öffnenden und schließenden Mund wie ein Guppy aussah.
    »Du … du lässt ihn davonkommen, nachdem er meiner Großmutter das angetan hat? Du erlaubst ihm, uns als Nahrung zu behandeln? Als Eigentum? Ich dachte –«
    Sie verstummte, als er den Wagen mit einem Ruck in eine Seitenstraße lenkte und auf die Bremse trat. Er ergriff ihr Kinn und zwang sie, in seine lodernden Augen zu sehen.
    »Hör zu. Lorenzo hat viele mächtige, sehr mächtige Freunde. So wie ich. Und seine Freunde schulden ihm manchen Gefallen. So wie meine Freunde mir. Sollte ich mit diesem Vampir einen Krieg anfangen, werden viele darunter leiden – Sterbliche wie Unsterbliche. Verstehst du das, kleines Mädchen? Viele werden sterben, Beatrice. Und nun sag mir, wie viele die Attacke auf deine Großmutter mit dem Leben bezahlen müssen. Einen Angriff, den sie immerhin überlebt hat. Wie viele? Möchtest du meine Schätzung hören? Ich glaube, sie würde dir nicht gefallen.«
    Mit zusammengebissenen Zähnen saß sie da und kämpfte mit Tränen der Wut, die ihr aus den Augen schießen wollten. »Gut.«
    »Verstehst du, was ich sage?«
    »Ja«, fauchte sie blinzelnd. »Ich verstehe es.«
    Er ließ sie los und fädelte sich in den Verkehr ein. Als er den Wagen Minuten später auf dem kleinen Parkplatz hinter der Nachteule abstellte, schäumte sie noch immer.
    Giovanni beugte sich vor zu ihr, löste den Sicherheitsgurt und griff wieder nach ihrem Kinn. Diesmal waren seine Finger weich, und seine Lippen streiften in einem zarten Kuss ihren Mund. Seine unerwartet zärtliche Geste ließ ihren Zorn verrauchen.
    »Warum –«
    »Alles da drin geschieht der Show wegen.« Er sprach mit starkem Akzent und mied ihren Blick. »Dieser Kuss war etwas anderes.«
    Er verließ den Wagen und öffnete ihr die Tür. Beim Aussteigen sagte sie: »Giovan–«, doch er brachte sie mit einem weiteren Kuss zum Verstummen.
    Er drückte sie ans Auto, und sie erwiderte den Kuss und umklammerte seine Schultern. Seine Zunge tauchte tief in ihren Mund, und er umfing ihre Taille mit beiden Händen. Als er sie endlich Luft holen ließ, war ihr ganz schwindlig.
    »Oh … verdammt«, keuchte sie.
    Er senkte den Kopf und flüsterte: »Sie beobachten uns.«
    Giovanni legte den Arm um ihre Schultern und führte sie zur Hintertür des Pubs. Sie hatte keine Schwierigkeiten damit, sich an ihn zu schmiegen und zu tun, als müsste er sie halten, denn ihre Knie waren von dem Kuss noch ganz zittrig.
    Ehe sie die Tür erreichten, öffnete ein dunkelhaariger Wachmann von innen und nickte ihnen zu.
    Als sie eingetreten waren, beugte Giovanni sich vor an ihr Ohr.
    »Ich hab dir ja gesagt, dass sie uns beobachten. Geh davon aus, dass überall Kameras sind.«
    Nickend bemühte sie sich, lässig zu wirken, schlang ihm den Arm um die Taille und glaubte, ein leises Knurren des Wohlbehagens zu vernehmen. Er führte sie zu dem Sofa am Kamin, und Beatrice sah auf, als er die Umgebung betrachtete.
    »Siehst du jemanden?« Erstmals fiel ihr auf, dass seine Haare seit ihrer ersten Begegnung ein Stück gewachsen waren. Sein Nacken roch wie Holzrauch und Whisky.
    »Ja, er ist hier – in der Ecke mit Gavin. Und sie haben uns bemerkt, genau wie ein paar andere Vampire im Pub.«
    Dass Lorenzo so nah war, ließ Beatrice hastiger atmen, doch als Giovanni ihr den Arm um die Schultern legte, zwang sie sich, ruhig zu bleiben. Ihr Blick schweifte durch das Lokal, und sie bemühte sich, hirnlos zu erscheinen.
    »Also gut. Sie haben uns gesehen. Können wir jetzt gehen?«
    Er lachte so leise wie grimmig und lehnte sich in die Polster des Sofas zurück. »Wir werden auf mindestens einen Drink bleiben, sonst wird Lorenzo womöglich misstrauisch, und … tja, Gavin wäre

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