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Das verborgene Feuer

Das verborgene Feuer

Titel: Das verborgene Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hunter
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das?«
    Er drehte die Flasche so, dass sie das Etikett sah. »Dom Pérignon.«
    Sie hätte sich fast verschluckt und den Champagner ausgespuckt. »Ist der nicht, na ja, superteuer?«
    »Der hier war erschwinglich. Ich hab ihn aus dem Weinkeller. Eine von Caspars Flaschen, ein Fünfundachtziger-Jahrgang. Ich glaube, er hat ihn für etwa vierhundert erworben.«
    »Pro Flasche?«, fragte sie gepresst.
    Er zuckte die Achseln. »Trink. Ich hab jede Menge Geld. Das kann ich genauso gut für Leute und Dinge ausgeben, die mir gefallen.«
    Sie sah das Glas, in dem die winzigen Luftblasen aufstiegen, noch immer beklommen an, und er verdrehte die Augen.
    »Beatrice, trink den Champagner. Ich kann die Flasche unmöglich allein leeren, und du bist es, die heute ihre Prüfungen feiert.«
    Sie lächelte zaghaft und nahm einen behutsamen Schluck.
    »Noch immer gut?«
    Sie nickte und biss erneut ein Stück von ihrem Kuchen ab.
    »Hattest du immer viel?«, fragte sie.
    »Viel Geld? Von einem kurzen Lebensabschnitt abgesehen – ja. Ich hatte ja viel Zeit, es zu erwerben, wie du dir denken kannst. Ich habe mein Kapital vielerorts angelegt, besitze Immobilien und verdiene auch nicht schlecht an den antiquarischen Aufträgen meiner Klienten.«
    »Kapitalanlagen? Toll. An der Börse kenne ich mich gut aus. Mein Großvater und ich haben immer mit Kleinbeträgen gezockt.«
    Er lachte. »Wirklich? Ein ungewöhnlicher Zeitvertreib. Seid ihr nicht angeln gegangen? Hattest du kein Puppenhaus?«
    »Nein.« Sie fiel in sein Lachen ein. »Ich glaube, er hat sich gern mit Aktien beschäftigt, um nicht zu wetten oder um Geld zu spielen. Hätte er sich nicht für die Börse interessiert, wäre er zum Pferderennen gegangen. Ich war bei diesen Aktiensachen am Ende übrigens sogar besser als er.«
    »Im Ernst?«
    »Ja, ich bin echt gut. Frag meine Großmutter. Ich hab all ihr Geld investiert und mehre es immer noch redlich.«
    »Und hast du auch eigenes Geld angelegt?«
    Sie nickte. »Deshalb brauchte ich kein Studiendarlehen aufzunehmen. Mein Großvater und ich haben alles Geld investiert, das der Verkauf von Vaters Anwesen einbrachte. Allzu viel war es nicht, aber das ist ja schon Jahre her, und als der Online-Handel üblich wurde, war es leichter, in dem Geschäft mitzuspielen. Online-Märkte sind klasse, und ich zahle nun viel weniger für Börsenmakler.«
    Er lächelte froh. »Ich sollte dir mein Wertpapierdepot zeigen.«
    »Das solltest du.« Sie biss erneut in den Kuchen. »Ich könnte vielleicht einiges anders anlegen und so dein aktuelles Vermögen verdoppeln. Es sei denn, du hast schon einen sehr guten Makler. Hast du dich eher auf ausländische Märkte oder auf Währungen verlegt?«
    »Ich … keine Ahnung.« Er hatte tatsächlich kaum eine Vorstellung davon, wo der Großteil seines Vermögens steckte. Nur seinen geheimen Goldvorrat hatte er immer dabei.
    »Du solltest die Vorteile des Online-Handels nutzen. Ich könnte Caspar zeigen, wie das geht.«
    »Das werde ich ihm sagen.«
    »Gut.« Sie lächelte und trank einen weiteren Schluck Champagner. »Das macht echt Spaß.«
    »Und du erledigst alles am PC ?«
    »Ja.«
    Er neigte den Kopf zur Seite und musterte sie, fasziniert von den vielen Facetten ihres Geistes. »Wie hast du so viel über Computer gelernt?«
    Ihr Lächeln schwand, und sie zuckte die Achseln. »Ich war ein einzelgängerischer Teenager. Ich hatte einen PC in meinem Zimmer, und meine Großeltern … na ja, sie wussten, dass ich gern allein bin, also haben sie mich in Ruhe gelassen.« Sie räusperte sich und blickte auf den Tisch. »Am PC hab ich mich am wohlsten gefühlt. Und mit meinen Büchern.«
    »Deine Großeltern waren bestimmt froh darüber, dass du deine Nischen hattest.« Er wünschte sich plötzlich, die Erinnerungen des einsamen Kindes zu lindern, das er auf dem Grund ihrer Augen wahrnahm.
    »Gut für dich, dass es so war, oder? Dir hat doch ein Computercrack gefehlt.«
    »Das ist allerdings richtig.« Er nickte lächelnd.
    Sie schwiegen, und Beatrice aß ihren Kuchen auf, während Giovanni ihnen beiden Champagner nachschenkte.
    »Gio?«
    »Ja?«
    »Warum ist Lorenzo hinter meinem Vater her?«
    Er runzelte die Stirn und wünschte sich, sie hätte dieses Thema nicht angeschnitten. »Erst einmal nehme ich an, dass er ihn nur zurückholen will, weil dein Vater ihm weggelaufen ist. Und dann vermute ich, dass er Lorenzo etwas weggenommen hat – vielleicht etwas aus seiner Sammlung.«
    »Warum hätte er das tun

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