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Das verborgene Feuer

Das verborgene Feuer

Titel: Das verborgene Feuer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Elizabeth Hunter
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beleidigt.«
    »Wer ist dieser Gavin über–«
    »Küss mich.«
    »Was?«
    »Küss mich, Beatrice, sie beobachten dich gerade«, raunte er. »Küss mich, als gehörtest du mir.«
    Sie biss sich auf die Lippen, bevor sie ihm das Gesicht zuwandte, ihm sanfte Küsse auf den Hals setzte und sich langsam zu seinen Wangen vorpirschte. Seine Haut war weich und nur da etwas rau, wo Männern normalerweise Barthaare wachsen. Er blieb fast teilnahmslos und regte sich nicht, während sie mit den Lippen seine Wange entlangfuhr und sich seinem Mund näherte, doch ein paarmal spürte sie sein Herz unter ihrer Hand schlagen.
    Im letzten Moment senkte sich sein Kinn, und sein Mund suchte ihre Lippen. Sie verlor sich kurz in reinem Genuss. Seit ihrem ersten Kuss im Januar hatte sie immer wieder von diesem Gefühl geträumt und überlegt, was seine Lippen an anderen Stellen ihres Körpers bewirken würden, doch Erinnerungen konnten der Realität nicht gerecht werden.
    Sein Mund war weich und narkotisierend. Er nahm ihre Unterlippe zwischen die Zähne und zog sanft daran, während seine weichen Locken an ihrer Wange lagen. Die vibrierende Energie, die sonst von seinen Händen ausstrahlte, war auf der empfindlichen Haut ihrer Lippen weit intensiver spürbar, und jede Berührung schien diese Empfindung zu steigern. Allein dass sich ihre Haut berührte, war erregend wie eine intime Berührung, und sie spürte genau, dass ihn dieser Kontakt genauso erregte wie sie, denn seine Haut brannte, als hätte er Fieber, und immer wieder gab seine Kehle wohlige Laute von sich.
    Sie überließ sich diesen Empfindungen noch etwas, doch dann entzog sich Giovanni ihr. »Es reicht,
tesoro
«, sagte er vernehmlich. »Ein Glas achtzehn Jahre alten Macallan für mich und einen Laphroaig für das Mädchen.«
    »Ja, Dr. Vecchio«, hörte sie einen Kellner hinter sich murmeln.
    »Der Laphroaig wird dir schmecken«, raunte er. »Sein rauchiges Aroma dürfte dir zusagen. Und wo zum Teufel hast du küssen gelernt?«
    »Was?«, fragte sie lächelnd. »Spiele ich meine Rolle nicht gut genug?«
    Sie spürte seine Lippen zärtlich an der Schläfe. »Du treibst es bis an die Grenzen des Möglichen,
tesoro
.« Er senkte den Kopf und flüsterte: »Aber halt dich etwas zurück, wenn du nicht willst, dass ich dich tatsächlich beiße.« Er öffnete den Mund, und es fröstelte sie, als seine Fänge über ihre Wange strichen. »Du forderst meine Instinkte heraus, Beatrice.«
    »Okay.« Sie holte tief Luft. »Zurückhaltung, aber nur ein wenig. Kapiert.«
    »Jetzt entspann dich.«
    »Das ist im Moment etwas schwierig.«
    »Versuch es, denn sie kommen.«
    Er umfing ihre Taille und zog sie näher an sich. Sie schaute am Kamin vorbei und sah Lorenzo und Gavin heranschlendern.
    »Giovanni«, rief Gavin. »Wie reizend, dich zu sehen. Du solltest wirklich öfter kommen.« Sie sah ihn Lorenzo hinter dessen Rücken einen raschen Blick zuwerfen und hatte den Eindruck, auch Gavin Wallace war nicht rasend begeistert darüber, Giovannis Sohn bei sich zu sehen. Das verband ihn mit ihr, wenn auch nur schwach. »Was führt euch heute Abend zu mir?«
    »Wir wollten nach dem Abendessen nur noch etwas trinken gehen. Wie gefällt dir Houston, Lorenzo?«
    »Ach«, gab der zurück, »es hat mir noch nicht all seine Schätze preisgegeben. Aber ich bleibe noch eine Weile hier. Also keine Sorge.«
    »Sorgen mache ich mir ohnehin nicht.«
    »Gut zu wissen.«
    Beatrice sah zwischen den einander musternden Vampiren hin und her und versuchte, sie genau zu beobachten und doch geistlos zu wirken. Sie war sich nicht sicher, ob ihr das gelang, doch Gavins sorgsam beherrschtem Grinsen und dem Funkeln in seinen Augen zufolge war sie in ihrer Rolle als Giovannis hirnlose Nahrung nicht sonderlich überzeugend.
    »Ihre Getränke, Dr. Vecchio.« Der Kellner stellte zwei Gläser bernsteinfarbenen Whisky auf den niedrigen Tisch vor ihnen.
    »Nun«, sagte Gavin, »genießen Sie Ihre Drinks in aller Ruhe. Eine exzellente Wahl, die Sie beide getroffen haben – Sie müssen sehr feine Gaumen haben.« Er zwinkerte Beatrice hinter Lorenzos Rücken zu und gab Giovanni mit leicht gerunzelter Stirn und tonlosen Lippenbewegungen »Rufen Sie mich« zu verstehen.
    »Ciao einstweilen«, sagte Lorenzo. »Bis später.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein.«
    Gavin und Lorenzo entfernten sich, und Giovanni und Beatrice hoben die Gläser.
    »Zum Wohl«, sagte sie leise, stieß mit ihm an und nahm einen Schluck. »Auf die, die

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