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Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Das verbotene Eden 01 - David & Juna

Titel: Das verbotene Eden 01 - David & Juna Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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bekommen, aber ich glaube mittlerweile, dass das mehr als nur Gespenstergeschichten sind.«
    »Vielleicht«, sagte Juna. »Vielleicht aber auch nicht. Jedenfalls finde ich, dass wir kein Risiko eingehen sollten. Wir müssen Wache halten. Am besten, wir wechseln uns ab. Im Dreistundenrhythmus, einverstanden?«
    »Du bist die Jägerin«, sagte David.
    Er breitete eine Decke auf dem Boden aus, legte zwei kleinere darüber und strich sie glatt. Es war nicht viel, aber es musste reichen. Juna hatte ihren Proviantbeutel geöffnet und untersuchte, was an Vorräten noch übrig war. David lief das Wasser im Mund zusammen. »Was haben wir denn noch?« Seit den Eiern mit Speck am Morgen hatte er nichts mehr gegessen. Sein Magen knurrte wie Grimaldi, wenn er wütend war.
    »Ein paar trockene Hafertaler, Speck und noch etwas von dem ekelhaft stinkenden Käse, den dein Abt dir mitgegeben hat.«
    »Oh, es ist noch Ziegenkäse da? Das sind gute Neuigkeiten. Und wie sieht es mit Brot aus?«
    »Eine Weizenstange und ein halbes Dinkelbrot. Wenn du willst, kannst du uns ein paar Scheiben abschneiden. Ich sehe inzwischen mal nach, was noch an Wasser übrig ist.«
    Sie reichte ihm Messer und Brotlaib und prüfte danach den Inhalt der Flaschen. Dem Plätschern nach zu urteilen, waren beide Gefäße nur noch knapp zur Hälfte gefüllt.
    »Könnte besser sein«, sagte Juna. »Wir hätten uns etwas zurückhalten sollen. Zwei Tage, maximal drei, dann müssen wir für Nachschub sorgen. Ich frage mich, ob das eine so gute Idee war, hierherzukommen.«
    David seufzte. »Es ist aussichtslos, die
Zuflucht
mit einem Pferd erreichen zu wollen. Ich habe deine Karte genau studiert. Es sind mindestens 500 Kilometer. Luftlinie wohlgemerkt. Das ist selbst für einen erfahrenen Reiter kaum zu schaffen. Unser Problem ist, dass wir in relativ kurzer Zeit eine ziemlich große Strecke überwinden müssen. Erinnere dich an die Karte. Der Weg führt durch unbekanntes, möglicherweise sogar feindliches Gebiet. Warst du schon mal so weit im Westen?«
    »Niemand war das, nicht mal die Händlerinnen, und die sind wirklich weit herumgekommen.«
    »Siehst du. Und deshalb brauchen wir eine andere Lösung. Etwas, für das Wälder, Flüsse und Berge kein Problem darstellen. Autos fallen auch aus. Wir wissen ja nicht mal, ob die Straßen noch intakt sind. Was machen wir, wenn wir an eine zusammengestürzte Brücke kommen? Oder an einen Fluss, der über die Ufer getreten ist?« Er hob den Kopf. »Unsere einzige Chance liegt darin, durch die Luft zu entkommen. Das ist der Weg, den wir nehmen müssen. Dabei fällt mir ein, es müsste jetzt eigentlich dunkel genug sein.«
    Er erhob sich und trat aus dem Versteck. Er brauchte nicht lange, bis er fand, wonach er suchte. Knapp unterhalb der Venus, die um diese Jahreszeit immer sehr früh aufging, war am Horizont ein schwacher Lichtschimmer zu sehen.
    »Da drüben«, sagte er. »Siehst du?«
    »Du meinst den hellen Schein?«
    »Genau. Das ist die Raffinerie. Noch ein Tag, dann sind wir da. Wenn wir früh aufbrechen, können wir es bis zum Abend schaffen. Dann schlafen wir noch eine Nacht und schlagen am nächsten Morgen zu.«
    »Ich weiß immer noch nicht genau, was du vorhast.«
    »Du hast die Flugmaschine doch gesehen, nicht wahr?«
    Juna nickte. »Sie stand in der beleuchteten Halle. Ein riesiges Monstrum mit Flügeln wie ein Drache. Ich konnte mir keinen Reim darauf machen, bis du mir davon erzählt hast.«
    »Früher war der Himmel voll von solchen Apparaten, doch jetzt sieht man überhaupt keine mehr. Vermutlich wurden sie alle während der Dunklen Jahre zerstört.«
    »Woher weißt du denn, ob die Flugmaschine überhaupt funktioniert? Ich meine, das Ding da drin sah aus wie ein Haufen Schrott.«
    »Täusch dich nicht«, sagte David. »Ich habe Bücher und Zeitschriften gesehen, in denen Maschinen abgebildet waren, die noch viel größer und monströser waren. Manche von ihnen waren genauso heruntergekommen wie diese. Und sie schwebten in der Luft.«
    »Bist du denn schon einmal selbst geflogen?«
    »Nein«, sagte er geradeheraus. »Weder ich noch Meister Sven.«
    »Woher willst du dann wissen, dass es funktioniert?« Junas Augen waren zwei leuchtende Punkte in der Nacht. »Wir könnten genauso gut gegen das nächste Hindernis rasen, oder die Maschine bricht auseinander. Ich habe nicht den weiten Weg gemacht, um mich am Ende selbst umzubringen.«
    »Es gibt keine Garantie«, erwiderte David. »Aber ich habe die Pläne

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