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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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als Cedric und seine Leute die Schmiede erreichten. Ein dünner Rauchfaden ringelte sich aus dem Schornstein, und aus dem geöffneten Fenster drang Lachen. Die Familie war offensichtlich noch beim Frühstück. Sollten sie nur, es würde für lange Zeit das letzte Mal sein, dass sie so einvernehmlich beisammensaßen.
    Cedric spürte die Aufregung in sich hochsteigen. Nur noch wenige Augenblicke, dann würde Logan sein blaues Wunder erleben.
    *
    Dachs war gerade dabei, sich von Gwen einen zweiten Becher Honigmilch einschenken zu lassen, als er aus dem Fenster blickte. Von der Hauptstraße her näherte sich eine Gruppe bewaffneter Milizen, angeführt von Cedric, dem Sohn des Warlords. Dachs schwante nichts Gutes.
    »Hm?« Logan wirkte müde, irgendwie nicht bei der Sache. Gunnar hatte es auch gesehen. Er wischte seinen Mund mit einem Stofflappen ab und stand auf.
    »Was ist denn los?«
    Dachs deutete aus dem Fenster. Die Milizen umstellten das Haus in weitem Kreis. Ein heftiges Klopfen war zu hören.
    »Gunnar, bist du da? Ich muss mit dir reden.«
    Gunnar ging zur Tür und öffnete sie. Im Eingang stand der Sohn des Warlords. Seine helle Haut war gerötet, ein dünner Schweißfilm glänzte auf seinen Wangen. In seinen Augen lag ein Ausdruck, der Dachs gar nicht gefiel.
    Gunnar deutete eine Verbeugung an. »Wenn das nicht eine glückliche Fügung ist. Hast du erraten, dass ich dir heute einen Besuch abstatten wollte? Komm doch rein.«
    Cedric folgte der Einladung und gab seinen Männern Befehl, draußen zu warten. Als er in die Küche trat, wanderten seine Augen über den gedeckten Tisch. Ein köstlicher Geruch hing in der Luft. Gwen stand an der Spüle und beobachtete ihn misstrauisch. Als Cedric sie bemerkte, wurde sein Ausdruck schlagartig noch ein paar Grad eisiger.
    »Die Rüstung ist fertig«, sagte Gunnar. »Willst du sie sehen? Sie ist drüben in der Werkstatt. Ohne mich selbst loben zu wollen, aber es ist das Schönste, was ich je gefertigt habe.«
    Auf ein knappes Nicken von Cedric hin verließ Gunnar die Küche und schlug den Weg zur Schmiede ein. Einige der Söldner erwarteten sie dort bereits. Dachs kannte keinen einzigen von ihnen. Offensichtlich gehörten sie nicht zu Corbins Männern.
    Gunnar trug einen großen Gegenstand, eingewickelt in dunkle Öltücher. Er ging in die Mitte des Raums und stellte den Gegenstand auf einen Amboss. Dann zog er das Tuch wie ein Magier beiseite.
    Ein Raunen ging durch die Schmiede. Die Männer waren angemessen beeindruckt. Im fahlen Licht des Tages schimmerte der Brustpanzer wie Gold. Pferde und Wagen, Schwerter und Schilde, alles war wunderschön gearbeitet. Ein Prachtstück, das einem König zur Ehre gereicht hätte.
    Cedric umrundete die Rüstung, betrachtete sie von allen Seiten und hob sie dann hoch. »Ungewöhnlich leicht«, stellte er fest.
    »Das Metall ist dreilagig mit einem Kern aus Aluminium«, sagte Gunnar. »Trotzdem ist es hart genug, um Pfeile und Schwerthiebe abzuwehren. Willst du sie anprobieren?«
    Cedric stellte die Rüstung wieder ab. »Wer hat dir eigentlich erlaubt, mich zu duzen?«
    »Du selbst … ich meine, Ihr selbst«, sagte Gunnar verwirrt.
    »Tatsächlich? Nun, dann ziehe ich diese Erlaubnis hiermit zurück. Ich bin der Sohn des Warlords und möchte dementsprechend angeredet werden.«
    »Wie Ihr wünscht, Fürst Cedric.« Gunnar deutete eine Verbeugung an. »Möchtet Ihr die Rüstung jetzt anprobieren?«
    »Nicht nötig«, sagte Cedric und stellte die Rüstung wieder an ihren Platz. »Ich benötige sie nicht mehr. Und meinen Auftrag ziehe ich hiermit zurück.«
    »Wie bitte?« Gunnar sah aus, als habe ihm jemand einen Magenhieb verpasst. Fassungsloses Schweigen erfüllte den Raum. Dachs konnte nicht glauben, was er da gehört hatte.
    »Würdet Ihr das noch mal wiederholen?«
    »Ich benötige die Rüstung nicht mehr. Der Auftrag ist null und nichtig.« Cedric machte eine kurze Pause, dann sagte er: »Verkaufe sie doch an jemand anderen. Oder schenk sie deinem Sohn, der scheint in letzter Zeit ja sehr auf Luxus zu stehen.«
    Gunnar ging nicht auf die Spitze ein, sondern sagte mit unterdrücktem Zorn: »Ich kann diese Rüstung nicht an jemand anderen verkaufen, das wisst Ihr so gut wie ich. Sie ist an Eure Maße angepasst. Abgesehen davon verfügt niemand außer Euch über die finanziellen Mittel, dieses Stück zu bezahlen.«
    »Dann tut es mir leid …«
    »Wir hatten einen Vertrag.«
    »Einen Vertrag?« Der Sohn des Warlords stemmte die

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