Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen
nur noch Gwen und der kleine Krüppel im Haus. Macht euch bereit.«
*
Logan war nicht wohl dabei, Gwen und Dachs alleine im Haus zu lassen. Sein Instinkt sagte ihm, dass Cedric noch nicht aufgegeben hatte. »Ob es die richtige Entscheidung war, das Haus unbewacht zu lassen? Vielleicht sollte ich zurückgehen und auf die beiden aufpassen.«
Gunnar schüttelte den Kopf. »Ich brauche dich. Du stehst Alexander näher und kannst besser mit Worten umgehen. Außerdem bist du der Champion, vergiss das nicht.«
»Aber …«
»Hör auf, dir Sorgen zu machen. Cedric ist mit eingekniffenem Schwanz nach Hause gerannt, von dem droht keine Gefahr. Wahrscheinlich hockt er gerade bei seinem Vater und heult ihm die Ohren voll. Nein, nein, du musst mitkommen. Du bist ein wichtiger Zeuge. Ich verspreche dir auch, dass es nicht lange dauern wird.«
»Na gut«, sagte Logan. »Dann nichts wie los.«
*
Cedric beobachtete, wie Gunnar und Logan den Weg Richtung Westen einschlugen und schließlich in der Ferne verschwanden. Er wartete noch einen Moment, dann gab er das Zeichen zum Angriff. Leise und in geduckter Haltung strebten seine Männer auf das Haus zu. Auf dem Weg dorthin zerstreuten sie sich und umzingelten das Gebäude. Niemand sollte entkommen.
Cedric blieb einige Meter hinter den anderen zurück. Er hatte nicht vor, in vorderster Reihe mitzukämpfen, sollten sich die anderen die Finger schmutzig machen. Er wollte nur Gwen. Was würde das für ein Triumph sein, sie endlich in seine Gewalt zu bringen.
Wenn er seinem Informanten glauben durfte, hatte sie ihr Herz an Logan verschenkt. Als Frau kam sie daher für ihn nicht mehr in Frage. Überdies schien sie eine Terroristin zu sein. Anfangs hatte er Probleme gehabt, das zu glauben, doch so, wie sie sich vorhin verhalten hatte, gab es keine andere Erklärung. In einem kurzen Augenblick war sein ganzes Leben an ihm vorübergezogen. Es war die reine Mordlust gewesen, die da in ihren Augen geleuchtet hatte. Sie war eine Hexe, genau wie der Inquisitor sie beschrieben hatte. Verführerisch, tückisch und schön. Der Oberste des Ordens würde es sicher als Zeichen seines guten Willens betrachten, wenn Cedric ihm dieses hübsche Vögelchen als Geschenk brachte.
Die Männer hatten Position bezogen und warteten auf seine Befehle. Er schritt auf die Haustür zu, wartete einen Moment, dann hämmerte er gegen die Haustür.
»Im Namen von Warlord Alexander, öffnet die Tür. Ihr seid festgenommen wegen Hochverrats.«
*
Gwen und Dachs tauschten entsetzte Blicke aus.
Cedric!
»He, ihr da, ihr braucht gar nicht so zu tun, als wäret ihr nicht da. Ich weiß, dass ihr euch dadrinnen versteckt haltet. Ich habe gesagt, ihr sollt die Tür aufmachen, oder soll ich mit Gewalt reinkommen?«
Dachs signalisierte Gwen, sie solle in Deckung bleiben. Er selbst kroch unterhalb der Fenster an der Holzwand entlang und riskierte einen schnellen Blick hinaus. Gwen, die hinter dem Kachelofen Position bezogen hatte, konnte sein ernstes Gesicht sehen. »Was ist los?«, zischte sie. »Was siehst du?«
Er ließ seinen Finger durch die Luft kreisen.
»Was heißt das? Sind wir umzingelt?«
Er nickte und formte die Zahl Sechs mit seinen Fingern.
Gwen zog die Brauen zusammen. War das Spektakel vorhin vielleicht nur ein Ablenkungsmanöver gewesen?
Dachs kam zu ihr zurückgekrochen. Hastig machte er ihr Zeichen, sie solle ihm folgen.
48
D as Gebäude des Warlords ragte stumm in die Höhe. Außer den zwei Wachen am Eingang war niemand zu sehen.
»Cedric scheint noch nicht wieder aufgekreuzt zu sein«, murmelte Logan. »Alles ruhig.«
»Sieht so aus«, sagte Gunnar. »Umso besser. Dann können wir in Ruhe mit Alexander reden. Cedric hätte bestimmt ein Riesentheater gemacht.«
»Hm.«
»Du bist anderer Meinung?«
»Ich weiß nicht … irgendetwas ist hier faul.«
»Jetzt mach dir mal keine Sorgen. Wir werden mit Alexander sprechen und die Dinge ins Lot bringen, dann kehren wir wieder zurück. Alexander und ich kennen einander schon sehr lange. Er weiß, dass er mir vertrauen kann. Komm jetzt, nur noch ein paar Meter, dann hast du es geschafft.«
Die beiden Wachen hockten neben der Pforte und rauchten irgendein stinkendes Kraut. Als sie Gunnar und Logan sahen, standen sie auf. »Was wollt ihr?«
»Wir müssen mit Alexander sprechen, es ist dringend«, sagte Gunnar. »Ist er da?«
»Selbstverständlich ist
Warlord
Alexander da«, sagte der eine mit tadelndem Tonfall und trat seine Kippe mit dem Fuß
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