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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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ihrer Beziehung zu Juna. Die Frage war natürlich, woher?
    Dennoch war jetzt klar, wohin Gwen gebracht werden sollte. Zur schwarzen Kathedrale und zum Inquisitor.
    Noch in derselben Nacht fing Logan an, seine Ausrüstung zusammenzustellen. Es war sehr wahrscheinlich, dass es eine Reise ohne Wiederkehr werden würde.
     
    Halla stand mit gesenktem Kopf hinter einer umgestürzten Mauer und knabberte an einigen Grasbüscheln. Fertig gesattelt, erwartete die Stute die Befehle ihres Herrn.
    Endlich war drüben beim Hauptquartier Bewegung zu sehen. Mehrere Männer verließen das Gebäude und gingen hinüber zu den Ställen. Logan hatte sich das alte Fernglas seines Vaters ausgeborgt und spähte hindurch.
    Da war Cedric.
    Gekleidet in seinen roten Umhang, folgte er den Männern hinüber zu den Pferden. Mit geschickten Bewegungen prüfte er den Sitz von Sattel und Zaumzeug, dann schob er seinen Fuß in den Steigbügel und schwang sich auf den Rücken des Tieres. Auf sein Zeichen ritten die Männer los.
    Logan wartete, bis sie weit genug entfernt waren, dann ging er zu Halla hinüber und stieg ebenfalls in den Sattel. Die fünf waren bis an die Zähne bewaffnet. Einen Überraschungsangriff konnte er vergessen, aber das war auch gar nicht seine Absicht. Wenn er Gwen lebend wiedersehen wollte, musste er ihnen folgen.
    »Sei vorsichtig, mein Junge, versprichst du mir das?« Es war die Stimme seines Vaters.
    Gunnar und Dachs standen im Halbschatten hinter der Wand. Zusammen hatten sie mit Logan ausgeharrt, um sich noch von ihm verabschieden zu können. Logan spürte einen Kloß im Hals.
    »Und versprich mir, dass du wieder zurückkommen wirst. Irgendwann.«
    Logan nickte.
    »Das genügt mir«, sagte Gunnar. »Und jetzt reite los. Befreie Gwen und pass gut auf sie auf. Sie ist etwas ganz Besonderes.«
    »Versprochen.«
    Dachs kam zu ihm herübergerannt und presste sein Gesicht gegen Logans Stiefel. Seine Wangen waren nass vor Tränen. Logan legte die Hand auf den Kopf seines kleinen Bruders und wuschelte ihm durchs Haar. Niemals hätte er sich träumen lassen, dass ihm der Abschied so schwerfallen würde. Es zerriss ihn beinahe innerlich, und er spürte, dass er es nicht mehr schaffen würde, wenn er jetzt zögerte. Er gab sich einen Ruck. »Ich muss gehen.«
    Dachs ließ ihn los und zog etwas unter seinem Umhang hervor. Es war Füchschen. Er hielt sie ihm mit ausgestreckten Armen entgegen. »Möchtest du, dass ich sie mitnehme?«
    Dachs nickte.
    »Wenn das dein Wunsch ist, werde ich das tun. Ich werde sie Gwen zurückgeben, einverstanden?«
    Wieder ein Nicken.
    Logan nahm die kleine Katze und setzte sie auf seinen Schoß.
    »Leb wohl, kleiner Bruder. Und pass gut auf Vater auf. Wir sehen uns.« Er formte mit seinen Fingern eine Pistole, so, wie sie es früher immer getan hatten, wenn er ein paar Tage fort war. Dachs erwiderte die Geste, dann ging er mit hängenden Schultern zu Gunnar zurück.
    Mit einem Schnalzen lenkte Logan Halla hinaus auf die Straße und folgte der Spur in Richtung Stadt.

52
    V on den Türmen der schwarzen Kathedrale schlug es neun. Inquisitor Marcus Capistranus war gerade vom Morgengebet zurückgekehrt, als ein leises Klopfen ihn aus seiner Lektüre riss. In der Tür erschien das Gesicht seines Kammerdieners.
    »Euer Eminenz.«
    »Was gibt es?«
    »Eine Gesandtschaft aus dem Norden. Sie möchten mit Euch sprechen.«
    »Sollen warten. Ich habe gerade keine Zeit.«
    »Aber Euer Eminenz …«
    »Ich muss diese neuen Verteidigungspläne begutachten. Wenn es stimmt, was mein Meisterstratege Reginald hier schreibt, dann bestehen doch noch gewisse Chancen, den Kampf gegen die Hexen zu gewinnen. Hier, sieh dir das an.« Er winkte den Diener zu sich heran. »Wir müssen die Armeen bis zu diesem Punkt locken. Wenn sie hier stehen, können wir die Falle zuschnappen lassen. Dann gibt es kein Entkommen mehr. Die Frage ist natürlich, wie sollen wir sie dazu bringen, sich bis hierher vorzuwagen …?«
    »Mit Verlaub, Hochwürden, ich glaube, Ihr solltet den Gesandten Gehör schenken. Sie haben … ähem … eine Gefangene bei sich.«
    Marcus Capistranus blickte über den Rand seiner Brille.
    »
Eine
Gefangene?«
    »Ganz recht, Eminenz. Eine Frau. Angeblich eine Attentäterin. Genaueres konnte mir der Mann nicht sagen.«
    »Mit wem hast du gesprochen?«
    »Sein Name ist Drago. Er behauptet, vom Clan des Steinernen Turms zu kommen. Sein Herr, Cedric, der Sohn des Warlords, würde ebenfalls bald eintreffen. Mit

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