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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Schlange tötet man am besten, indem man ihr den Kopf abschlägt.«
    Gwen presste die Lippen aufeinander. Sie kannte Edanas Pläne, Juna hatte ihr davon berichtet. Was sie bedeuteten, war klar: keine männlichen Babys mehr für die Stadtbewohner. Die Männer würden immer älter werden und irgendwann aussterben. Ein paar von ihnen waren natürlich nötig, um für Nachwuchs zu sorgen, doch sie würden keinerlei Privilegien erhalten. Wie Tiere sollten sie in Käfigen gehalten werden. Eine erschreckende Vorstellung. Selbst Gwen, die mit Recht wütend auf das andere Geschlecht war, ging das zu weit.
    »Bitte entschuldigt«, sagte sie. »Ich werde gebraucht. Ihr findet mich drüben in den Unterkünften.«
    »Mach das, Gwen«, sagte Magdalena. »Und alles Gute.«
     
    Das Zimmer für die Schwerverletzten lag im westlichen Flügel. Es war vom Rest der Anlage durch einen Garten und eine Reihe hoher Hecken getrennt. Als Gwen das Gebäude betrat, hörte sie Schreie, lautes Stöhnen und die aufgeregten Stimmen der Pflegerinnen.
    In den Behandlungszimmern ging es zu wie in einem Bienenstock. Überall waren Notfallbetten aufgestellt worden, selbst in den Gängen, die zu den einzelnen Behandlungszimmern führten. Heilerinnen und Pflegerinnen liefen kreuz und quer durcheinander, schrien Befehle und schafften neues Verbandsmaterial heran. Die Wege waren schmal, so dass es immer wieder zu Rempeleien kam.
    Kaum hatte Gwen das Gebäude betreten, wurde sie schon von Oberschwester Theresa entdeckt.
    »Gwen. Die Göttinnen seien gepriesen.« Die großgewachsene, dunkelhaarige Frau mit dem markanten Muttermal auf der rechten Wange eilte auf sie zu. »Wir können hier wirklich jede Hilfe brauchen. Hier, halt das mal. Ich bin gerade auf dem Weg zu Zimmer eins, dort haben wir die schlimmsten Fälle. Es ist schrecklich. Ich habe so etwas noch nie gesehen. Komm.«
    Sie drückte Gwen einen Stapel frisch gewaschener Leintücher in die Hand, dann wandte sie sich um und eilte davon.
    Gwen hatte Mühe, mit ihr Schritt zu halten. Theresa hielt unterwegs kurz in der Küche an, holte eine Schale mit kaltem Wasser und lief dann weiter.
    Im Behandlungszimmer herrschte Hochbetrieb. Alle sechs Betten waren belegt, zusätzlich noch mal zwei, die von den anderen notdürftig durch transparente Stellwände abgetrennt worden waren. Im Licht der Ölfeuer sah Gwen die Umrisse der Heilerinnen hinter dem dünnen Stoff. Es sah aus wie ein unheimliches Schattentheater. Obwohl die Fenster weit offen standen, war die Luft erfüllt vom Gestank nach Äther und Alkohol. Eine Frau schrie, eine andere stöhnte. Eine Verletzte musste von drei Pflegerinnen aufs Bett gedrückt werden, weil sie so strampelte, dass eine Behandlung schwierig war. Gwen sah das Bein und die Säge und wusste, worüber sie sich so aufregte.
    »Hierherüber, Gwen. Schnell.«
    Die Frau auf dem Bett war etwa fünfundzwanzig und augenscheinlich recht hübsch. Zumindest war sie es früher gewesen, denn jetzt waren große Teile ihres Körpers von Verbrennungen entstellt. Ihre Haare waren verkohlt, genau wie die Kleidung, die ihr in Fetzen vom Leib hing. An ihrem Kopfende saß eine junge Heilerin, die letzten Herbst ihre Prüfung abgelegt hatte. Gwen kannte sie nicht besonders gut, wusste aber, dass ihr Name Merle war.
    Theresa stellte die Wasserschale auf einem Stuhl ab und wandte sich dann der Verletzten zu. »Diese Frau hat sich im Tempel aufgehalten, als eine Schale mit Öl umfiel, genau auf sie drauf. Sie hat gebrannt wie eine Fackel. Eine Freundin war so geistesgegenwärtig gewesen, sie direkt zu einem Pferdetrog zu schleifen und sie hineinzuwerfen. Ihre Brandverletzungen sind schwer und müssen sofort behandelt werden. Merle, ich stelle dir Gwen zur Seite, sie ist eine erfahrene Pflegerin. Ihr beide werdet euch um diese Frau kümmern. Wirst du das schaffen?«
    Die junge Heilerin nickte zaghaft. »Ich denke schon, ja.«
    Gwen fand, dass es nicht besonders zuversichtlich klang.
    »Gut. Hier habt ihr alles, was ihr benötigt: saubere Tücher, Wasser, Binden und eine kühlende Salbe. Ihr fangt am besten gleich an.«
    »Bleibt Ihr denn nicht bei uns?« Merle riss die Augen auf.
    Theresa schüttelte den Kopf. »Ich habe drüben einen offenen Bruch. Ein Knochensplitter hat die Vene verletzt. Ich muss sofort rüber und die Blutung stoppen. Bist du sicher, dass du das hinbekommst?«
    Merle biss sich auf die Lippen.
    »Klar schaffen wir das.« Gwen warf der jungen Heilerin einen aufmunternden Blick zu. »Kein

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