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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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mich an. Solange auch nur eine von diesen Kreaturen frei auf Gottes Erde wandelt, werden wir keinen Frieden finden. Mir sind Berichte zu Ohren gekommen, dass sie in ebendiesem Moment einen großangelegten Feldzug gegen die alte Stadt planen. Vielleicht haben sie noch kein Interesse an euch, doch glaubt mir: Fällt die Stadt, fallt auch ihr. Des Weibes Seele ist niemals zufrieden. Wenn die Horden erst das Zentrum eingenommen haben, dann werden sie kommen, um euch zu holen, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Glaubt ihr, sie werden ruhig zusehen, dass ihr auf ihrer Türschwelle sitzt? Glaubt ihr das?« Er blickte herausfordernd in die Runde.
    In den Reihen der Zuschauer entstand Unruhe. Die Worte schienen ihre Wirkung nicht zu verfehlen.
    Um Marcus Capistranus’ Lippen spielte ein feines Lächeln. »Ich sehe schon, einige von euch haben auch ihre Zweifel, genau wie ich. Das ist gut so. Lasst nicht zu, dass sie einen Keil zwischen uns treiben. Noch ist Zeit, um ihrem Vorhaben entgegenzutreten. Lasst uns Pläne schmieden und Vorbereitungen treffen. Ich bin nicht zuletzt gekommen, um mit eurem Führer über dieses Thema zu sprechen.
    Doch nun genug der Sorgen. Dies ist ein Freudentag, und deshalb wollen wir feiern. Hier auf meinem Wagen habe ich Geschenke für euch – Waffen, Kleider, Nahrungsmittel. Auch das eine oder andere Fass aus meinem Weinkeller ist dabei.« Er ging hinüber zum Lastwagen und wies seine Leute an, die Plane von der Ladefläche zu ziehen. Ein Raunen ging durch die Menge, als die Männer die Geschenke sahen. Das waren wahrhaft fürstliche Gaben.
    »Ich hoffe, euch gefällt, was ihr seht«, rief Capistranus. »Ich möchte euch meinen Respekt und meine Anerkennung bezeugen – und was wäre dafür besser geeignet als ein guter Wein? Ganz besonders danken möchte ich einem jungen Mann, einem tapferen Krieger mit Namen Logan. Ist er hier irgendwo?«
    Viele Köpfe drehten sich zu ihnen herum.
    Logan spürte, wie seine Beine weich wurden. Etwas unbeholfen stand er auf. »Hier, Euer Eminenz.«
    »Bist du Logan, der Sohn von Gunnar dem Schmied?«
    »Ja, Euer Eminenz.«
    »Na, dann komm runter zu mir, damit ich dich für deine herausragende Leistung ehren kann.«
    Gunnar lächelte ihm stolz zu, als Logan vom Dach des Busses herunterkletterte und die Arena betrat. Mochte ihm selbst auch nicht viel an solchen Auszeichnungen gelegen sein, für seinen Vater war es etwas Besonderes. Und da er ihn über alles liebte, freute er sich über die Ehre.
    Der Inquisitor überragte ihn um Haupteslänge. Logan musste sich zwingen, nicht zu sehr auf die Verbrennungen zu starren.
    »Für deine besonderen Verdienste und deine Tapferkeit in der Arena zeichne ich dich mit dem höchsten Symbol unserer Kirche aus. Der schwarzen Kathedrale. Auf dass du auch künftig allen Herausforderungen und Widrigkeiten mit erhobenem Haupt begegnen mögest, so wie einst Jesus Christus im Angesicht des Kreuzes. Trage das Abzeichen wie deine Narben: mit Stolz und Würde.«
    Er heftete Logan eine goldene Nadel mit einer schwarzen Kirche an die Brust und klopfte ihm auf die Schulter. »Gratuliere, mein Junge. Ab heute bist du Ehrenmitglied der Heiligen Lanze.«

15
    G wen erwachte aus einem tiefen traumlosen Schlaf. Draußen war es bereits hell, und die Vögel zwitscherten. Zwischen den Vorhängen fielen Sonnenstrahlen ins Zimmer. Kleine Staubpartikel tanzten im Licht wie Schneeflocken. Ein sanfter Geruch nach Pfefferminztee umschmeichelte ihre Nase.
    Füchschen lag neben ihr und blickte sie mit ihren großen grünen Katzenaugen an. Gwen streckte die Hand aus und kraulte ihre Freundin zwischen den Ohren. Behagliches Schnurren war die Antwort. Füchschen legte sich auf den Rücken und präsentierte Gwen ihren Bauch. »Na, du kleine Genießerin? Ich scheine ja ganz schön lange geschlafen zu haben. Wie spät ist es denn?«
    Schnurr.
    Gwen kraulte noch ein bisschen weiter, dann hielt sie die Nase in die Luft. Nein, sie hatte sich nicht geirrt, es roch tatsächlich nach Pfefferminze. Jetzt drang ein Klappern aus der Küche. Sie hob den Kopf.
    »Hallo?«
    »Selber hallo.« Ein Kopf erschien in der Tür.
Magdalena.
    »Bitte verzeih, wenn ich dich geweckt habe. Du hast so schön geschlafen, da wollte ich dich nicht stören. Ich habe mir erlaubt, einen Tee aufzusetzen. Er müsste gleich fertig sein.«
    »Wie … wie spät ist es?« Gwen war etwas verwundert, dass die oberste Heilerin einfach so ihr Haus betrat, aber Magdalena hatte ja noch nie

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