Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen
Himmelskerze geschehen?«
»Ich habe gesagt, ihr sollt es vergessen, ja?« Logan schwieg. Gunnar und Dachs tauschten bedeutungsvolle Blicke aus. Was immer es war, heute würden sie aus ihm nichts mehr herausbekommen. In diesem Moment hörten sie von draußen das Geräusch sich nähernder Füße.
Dachs blickte auf die Straße hinaus. Vor der Schmiede hielt eine Sänfte mit vier Männern. Innen drin saß Cedric, der Sohn des Warlords. Er wartete, bis die Männer die Sänfte abgestellt hatten, dann stieg er aus und betrat Gunnars Werkstatt.
Dachs fiel vor ihm auf die Knie. Er hatte den jungen Herrscher bisher nur aus der Ferne gesehen. Cedric ignorierte ihn und ging direkt auf den Schmied zu.
»Ah, Meister Gunnar. Bereits so früh am Morgen schon fleißig? Löblich, löblich.«
Der Schmied zog seine Pfeife aus dem Mund und neigte sein Haupt. »Ich grüße Euch, Cedric. Was verschafft mir die Ehre Eures Besuches?«
»Also zuerst mal verzichten wir auf das förmliche
Sie.
So etwas ziemt sich nicht in einer Familie. Seit dem großartigen Sieg von Logan habe ich das Gefühl, dass er wie ein Bruder für mich ist. Er würde mich nie im Stich lassen, komme, was da wolle, nicht wahr, Logan?« Er klopfte Logan auf die Schulter.
»Ich bin hier, weil ich eine neue Rüstung in Auftrag geben möchte. Hier ist eine Skizze, über die ich gerne mit dir sprechen möchte. Mir schwebt da etwas Prächtiges, Heroisches vor, ganz im Stil alter Rüstungen aus der Römerzeit. Mit Verzierungen in Form von Pferden, Bannern und Standarten. Der Panzer muss leicht und bequem, gleichzeitig aber hart und spröde sein. Kannst du so etwas für mich herstellen?«
»Es wäre mir eine Ehre.«
»Wie schnell könntest du damit fertig werden?«
Gunnar blickte auf die Zeichnung und wiegte seinen Kopf. »Das sieht recht aufwendig aus, besonders die Verzierungen. Dafür benötige ich einen Monat. Und dann ist da ja noch der Auftrag deines Vaters. Neue Schwerter für die Garde.«
»Papperlapapp.« Cedric wischte Gunnars Bedenken mit einer knappen Handbewegung vom Tisch. »Die Waffen können warten. Ich aber nicht. Ich möchte, dass du die Rüstung in zwei Wochen fertig hast. Und ich möchte, dass es das Beste und Schönste ist, was du je gemacht hast.«
»Aber ich …«
»Zwei Wochen, haben wir uns verstanden? Und Geld spielt keine Rolle. Macht sie einfach, so gut ihr könnt.«
Gunnar verbeugte sich. »Wie Ihr wünscht, Euer Lordschaft.«
»Ich sehe, wir verstehen uns«, sagte Cedric. »So sollte es doch in einer Familie immer sein.« Er lächelte, doch seine Augen blieben kalt. »Dann werde ich mal wieder gehen. Oh, und übrigens, Glückwunsch zu deinem Fang, Logan. Da ist dir ja eine richtige kleine Wildkatze ins Netz gegangen.«
Logan blickte Cedric verständnislos an.
»Na, diese Sklavin. Ich war eben drüben bei Kolya. Wie hieß sie doch gleich? Regan, Ronya?«
»Gwen.«
»Richtig, Gwen. Ich trage mich mit dem Gedanken, sie zu kaufen. Vielleicht als Grundstein für eine eigene Dynastie, was meinst du?« Der Sohn des Warlords lächelte. »Es ist nie zu früh, um an die Zukunft zu denken. Wer weiß, wie lange mein Vater noch lebt. So, wie er frisst und säuft, könnte es jeden Tag zu Ende gehen.« Er fuhr mit dem Finger über den Amboss. »Der kluge Mann sorgt vor. Die Zeiten, da ich ein lästiges Anhängsel am Rockzipfel meines Vaters war, sind vorbei. In zwei Wochen ist mein Geburtstag, deswegen auch die Rüstung. Ich werde sie brauchen, wenn ich zum Inquisitor reise. Und danach trage ich mich mit dem Gedanken, einen eigenen Hausstand zu gründen. Könntest du dir eine bessere Frau vorstellen, um damit anzufangen, als Gwen? Die Auktion ist übermorgen. Wirst du auch dabei sein?«
Logan warf einen kurzen Blick zu seinem Vater hinüber und schüttelte dann den Kopf. »Ich? Nein. Warum auch, schließlich bin ich sie gerade erst losgeworden.«
»Verstehe, verstehe.« Cedrics Mund verzog sich zu einem schmallippigen Grinsen. »Ein Mann sollte einer Frau etwas bieten können. Diese Wesen sind wie Schmuckstücke. Luxusartikel, um die man zwar beneidet wird, die einem aber eigentlich nur am Bein hängen und Geld kosten. Aber wenn ich einmal Warlord werde, darf ich nicht aussehen wie ein Bettler, nicht wahr?« Seine Augen wanderten durch die Schmiede. »Na, jedenfalls beneide ich dich um deine Freiheit, das wollte ich dir nur sagen.«
Mit diesen Worten machte er kehrt und stieg zurück in die Sänfte. Unter Ächzen und Schnaufen schulterten
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