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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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als besonders hübsch oder liebenswert galten – sie waren einfach ungewöhnlich! Sich mit etwas zu umgeben, das von der Kirche als Teufelswerk und Abschaum klassifiziert wurde, war natürlich reizvoll. Frauen galten als das personifizierte Böse, und genau deswegen waren sie so interessant. Verbotene Früchte schmeckten immer noch am besten. Außerdem genossen die hohen Herren auf diese Weise das Privileg, ihren eigenen Nachwuchs zu zeugen, anstatt auf die Bastarde vom Wochenmarkt angewiesen zu sein. Für die einfachen Leute galt eine andere Regel: Wer einen Sohn haben wollte, der musste sich einen kaufen. So wie Gunnar, der für Logan mit einem Schwert nebst dazugehörigem Lederzeug bezahlt hatte. Dass er später noch Dachs dazubekommen würde, ahnte er zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber er konnte den kleinen Streuner ja nicht einfach seinem Schicksal überlassen. Die Chancen, im Wald zu überleben, standen eins zu zehn. Im Sommer konnte so ein kleiner Kerl immer ein paar Früchte, Wurzeln oder Ähren finden, aber mit Einbruch des Winters wurde der Lebensfaden stramm angezogen. Dann kamen die Wolfshunde und machten Jagd auf alles, was zu klein oder zu schwach war, um sich zu wehren. Wo immer sie hinzogen, wandelte der Tod auf ihren Spuren. Das galt auch für jemanden wie Dachs, der nur seinem früheren Herrn, einem notorischen Schläger und Säufer, entwischen wollte. Als Gunnar den Mann aufgesucht und mit ihm um den Jungen gefeilscht hatte, war dieser so betrunken, dass er sich mit einem Laib Brot und einer Flasche Schnaps einverstanden erklärte. Seitdem hatte der Schmied zwei Söhne – und das erfüllte ihn mit großem Stolz. Er gehörte damit zu den wohlhabenden Männern im Clan.
    Logan ließ seinen Blick in die Runde schweifen.
    Die Luft war ungewöhnlich schwül. Spätsommer. Die Hauswände strahlten die Hitze der Sonne ab. Er fühlte, wie ihm unter dem Wams der Schweiß ausbrach.
Im Juli muss vor Hitze braten, was im September soll geraten,
so lautete eine alte Bauernweisheit. Und gleich würde ihm noch viel heißer werden.
    Er schlug mit seinem Schwert gegen den Schild. Er war bereit.
     
    Die Stimmung auf dem Kampfplatz schwankte zwischen Ausgelassenheit und Aggressivität. Die Mitglieder der Eisengießer- und Nordhammer-Clans lieferten sich eine handfeste Prügelei am Spielfeldrand, während ihre Freunde Bier tranken und sie anfeuerten. Die Arena war ein ehemaliger Platz, an dessen Rändern umgestürzte Autos zu Tribünen aufgeschichtet waren. Fackeln und brennende Ölwannen beleuchteten die Szenerie und sorgten dafür, dass die ohnehin schon unerträglichen Temperaturen zusätzlich angeheizt wurden. Über die Fassaden der Gebäude huschten blutrote Schatten. Der Alkohol floss in Strömen, und ein Gestank nach Schweiß und Bier erfüllte die Arena.
    Als Logan den fleckigen Rasen betrat, ertönten Schmähungen und Beifallsbekundungen. Beides verdient, wie er zugeben musste. Niemand hatte damit gerechnet, dass ein krasser Außenseiter wie er es so weit schaffen würde – am wenigsten er selbst. Sein Einzug ins Finale hatte dafür gesorgt, dass etliche Wetten geplatzt waren und viele, die nur aus Spaß auf ihn gesetzt hatten, einen unerwarteten Geldsegen in Empfang nehmen durften.
    Die Ränge waren dicht besetzt mit Männern aus allen Teilen der Stadt. Da waren der Eisengießer-Clan und der Südhügel-Clan, beide vom anderen Ufer des großen Stroms, der Tiefenwalder-Clan aus dem Westen und natürlich der Nordhammer-Clan und der Clan vom Steinernen Turm aus dem Norden. Es gab aber auch kleinere Gruppierungen, lose zusammengewürfelte Haufen wie die Junkersdorfer oder die Lindenthaler. Banden, die ohne festen Wohnsitz die Außenbezirke der Stadt durchstreiften. Alle trugen ihre speziellen Farben und Ornamente, dazu Tierschädel, Blechdeckel, Malereien, Holzmasken und vieles andere. Schon allein der Körperschmuck und die vielen Tätowierungen waren beeindruckend. Logan sah Kerle, die ihn mit einem Schlag unter die Erde gebracht hätten, baumlange Typen, die einen Mann in der Luft zerreißen konnten. Trotzdem stand er jetzt hier und nicht sie. Um ein guter Kämpfer zu sein, bedurfte es eben mehr als Muskeln, Kraft und Gewalt. Man musste clever sein. Man musste seinem Gegner immer einen Schritt voraus sein und wissen, was er als Nächstes tun würde. Ein Kampf wurde im Kopf entschieden, hatte Gunnar ihm gesagt, und Logan glaubte daran. Mochten seine Waffen im Vergleich zu denen seiner Kontrahenten noch

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