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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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so mickrig wirken, seine schärfste Waffe war sein Verstand.
    Seine Gegner hatten Position bezogen.
    Norgal stand rechts außen, in der Nähe seines Clans. Die Anfeuerungsrufe hatten nicht nachgelassen, und der Riese genoss das Bad in der Menge. Mindestens einen Meter neunzig groß und so breit wie ein Schrank, war er einer der gefährlichsten Gegner, die man sich vorstellen konnte. Sein Kampfname lautete
der Zertrümmerer,
und das war keineswegs übertrieben. Sein Kopf war kahl rasiert und beinahe vollständig mit Tätowierungen überzogen. An seinen Ohren baumelten dicke Goldringe, sie zogen die Ohrläppchen unnatürlich in die Länge. Seine Lippen waren wulstig, und seine kleinen Augen standen eng beieinander. Er war berühmt für seinen Hammer, ein zentnerschweres Ding, mit dem er früher Bolzen in Metallplatten geschlagen hatte. Logan betrachtete den Hammer und war bereit, jedes Gerücht zu glauben, das er jemals darüber gehört hatte.
    Der andere Kämpfer war Wengul, genannt
die Schlange.
Er war ebenfalls recht groß, dabei aber so lang und so dünn wie eine Bogensehne. Wengul war ein Meister der Fernwaffen. Schleudern, Wurfmesser, Armbrüste und Bögen – er beherrschte sie alle. Am gefährlichsten waren seine Bumerangs, aus Eisen geformt und an den Kanten abgeschliffen, was sie zu fliegenden Messern machte. Das Problem mit diesen Dingern: Man sah sie erst kommen, wenn es fast schon zu spät war. Sie umkreisten einen und trafen einen von hinten, während man gleichzeitig seine Augen nach vorne richten musste, um nicht von Wenguls Wurfpfeilen erwischt zu werden. Logan hatte Wengul lange beobachtet und sich von früheren Kämpfen genau eingeprägt, wo man sich hinstellen musste, um dieser tödlichen Zange zu entgehen.
    Wengul besaß eine überraschend helle Haut und lange blonde Haare, die zu einem Zopf verknotet waren. Er war zwar kein echter Albino, trotzdem ließ etwas an ihm den Gedanken aufkommen, dass sich seine Mutter mit den Bleichen eingelassen hatte.
    Das waren sie also, seine beiden Gegner. Der eine stark, der andere verschlagen. Niemand, bei dem man sich auch nur den geringsten Fehler leisten konnte. Er würde seine ganze Kraft brauchen, um den heutigen Abend zu überleben.
    Während Logan seine Gegner studierte, ertönte auf einmal ein metallisches Scheppern.
    Auf der Tribüne der Warlords war eine kleine, gedrungene Gestalt erschienen: Quintus Marquardt, der Zeremonienmeister und oberste Verkünder. Es hieß, er sei schon als Schreihals zur Welt gekommen.
    Quintus hämmerte dreimal gegen eine Metallplatte, und die Anfeuerungsrufe erstarben. Stille senkte sich über die Ränge. Alle blickten hinüber zur Tribüne.
    Der Zeremonienmeister wartete, bis Ruhe eingekehrt war, dann richtete er seine Worte an die Menge:
    »Hochwohlgeborene Warlords, Männer, Kämpfer, Clanmitglieder. Verehrte Reisende, Händler, Jäger und Fallensteller. Ihr alle habt den weiten Weg auf euch genommen, um das diesjährige Heuertfest mit uns zu feiern. Dafür danke ich euch.« Er deutete eine Verbeugung an.
    »Wir haben uns heute hier versammelt, um den schnellsten, stärksten oder klügsten Kämpfer zu küren. Außerdem wollen wir feststellen, welcher Clan ein Jahr lang den Vorsitz über unsere Gemeinschaft führen wird.«
    Donnernder Beifall ertönte. Die Männer schrien den Namen ihres Clans und trampelten dabei auf den Karosserien der verrosteten Autos herum. Quintus wartete eine Weile, bis sie sich ausgetobt hatten, dann hob er die Arme.
    »Drei Clans konnten sich mit ihren Kämpfern für die Endausscheidung qualifizieren. Erlaubt mir, sie euch vorzustellen. Auf der hinteren Seite haben wir Wengul, genannt die Schlange. Er stammt vom Tiefenwalder-Clan und ist seines Zeichens Jäger und Fallensteller. Ein Meister des Bogens und beinahe ebenso gut mit seinen Wurfmessern. Ihr wollt einer Fliege auf zwanzig Meter ein Auge ausschießen? Dann ist Wengul euer Mann. Auf der linken Seite steht einer, den ich euch nicht vorzustellen brauche. Dreimaliger Champion und Gewinner des Tapferkeitsordens. Ein Berg von einem Mann. Sein Kampfschrei klingt wie Donner, und wo sein Hammer niederfährt, da bebt die Erde. Begrüßt mit mir Norgal vom Eisengießer-Clan.«
    Wieder ertönten Schlachtrufe und lauter Beifall. Es war schwer zu sagen, welche Schreier lauter waren: die grünen Kobolde des Tiefenwalder-Clans oder die kahlgeschorenen Nordhämmer. Schmährufe wurden ausgetauscht, und am Rande der Tribüne kam es erneut zu einer

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