Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
Vom Netzwerk:
Männer des Nordens. Ein Mann, dem ganze Stadtteile gehörten und der über ein Heer von Arbeitern verfügte. Doch auch er würde sich gut überlegen, ob er jemanden wie den Sohn des Warlords herausforderte. Stollberg war ein fetter Mann mit wulstigen Lippen, auf denen stets ein feuchter Glanz lag, und großporiger Haut. Seine Wangen schimmerten rot. Er war bekannt für sein cholerisches Temperament und seine unvorhersehbaren Zornesausbrüche. Cedric musterte den Mann mit unverhohlenem Hass, als dieser die Hand hob und die Summe von tausendfünfzig Nickeln bot. Wieder beriet sich Cedric mit seinem Vater und konterte dann das Gebot.
    Logan spürte, wie sich sein Magen zusammenkrampfte. Er sah Gwen, und er sah die Männer, die wie reißende Wölfe um sie stritten. Der eine fett, gierig und obszön, der andere kalt, grausam und verschlagen. Weder Cedric noch Stollberg hatten jemals in ihrem Leben etwas aus Freundlichkeit oder Hilfsbereitschaft getan.
    »Tausendeinhundertfünfzig.«
    »Tausendzweihundert.«
    Gwen stand nur da und lächelte. Sie schwebte über den Dingen, bekam nicht mit, was um sie herum passierte.
    Logan hatte nur noch Augen für sie. Er konnte seinen Blick nicht von ihr abwenden. Je länger er sie betrachtete, desto klarer wurde ihm, dass die Kleidung und der Schmuck nicht zu ihr passten. Gewiss, der Anblick war atemberaubend, aber es war einfach zu viel. Zu viel Schmuck, zu viel Schminke, zu viel Glanz. Unter all dem Plunder war die echte Gwen gar nicht mehr zu erkennen.
    »Tausendzweihundertfünfzig.«
    »Tausenddreihundert.« Cedric war aufgesprungen, in seinem Blick leuchtete kalter Hass. »Ich warne dich, Stollberg. Treib es nicht zu weit.«
    »Du willst mich warnen? Wovor denn, du Würstchen? Das ist eine öffentliche Auktion. Ich habe vor, diese Frau zu erwerben, und wenn du dich auf den Kopf stellst. Also vergeude nicht deine Zeit und geh lieber heim zu Mutter.«
    Beifall und Buh-Rufe erklangen. Die Zuschauer amüsierten sich köstlich über die beiden Streithähne, bei denen es nicht mehr ums Geld, sondern nur noch um die Ehre zu gehen schien. Am meisten freute es Kolya. Er war der lachende Dritte. Er würde aus diesem Streit als Gewinner hervorgehen. Allerdings nur bis zu einem gewissen Grad. Wenn Cedric ihn auf seine Abschussliste setzte, musste er um Haus und Hof bangen. Da konnte es leicht geschehen, dass des Nachts schnell mal ein Feuer ausbrach und am nächsten Tag niemand eine Ahnung hatte, wer es gewesen war. Jetzt mischte sich auch Alexander ein und wetterte gegen den starrköpfigen Handelsfürsten. Klar, immerhin war es sein Geld, das Cedric da verprasste.
    Während Stollberg, Alexander und Cedric einander anbrüllten, stand Logan immer noch da, seinen Blick fest auf Gwen gerichtet. Er spürte, dass gleich etwas Ungeheuerliches geschehen würde. Etwas, mit dem weder die anderen noch er selbst rechneten und das sich auch nicht steuern ließ. Ohne dass er es verhindern konnte, trat er aus dem Schatten des Halbbogens und erhob seine Stimme.
    »Ich möchte die Sklavin!«
    Eine Weile hielten die Zwischenrufe noch an, aber dann wurde es still. Alle sahen ihn an, selbst Stollberg, Cedric und Alexander. Kolyas Lächeln wirkte wie eingefroren. »Was hast du gesagt? Du willst sie zurück?«
    »So ist es.«
    »Aber du hast sie mir verkauft.«
    »Und jetzt will ich sie wiederhaben.«
    Gwen richtete ihre Augen auf ihn. Zum ersten Mal seit Beginn der Veranstaltung zeigte sie eine Reaktion.
    Sie lächelte.
    Kolya stemmte die Hände in die Hüften. »Wir hatten ein Geschäft.«
    »Das weiß ich.«
    »Dann bleibt dir nur die Möglichkeit, sie zurückzukaufen. Hast du denn genug Geld? Das letzte Gebot lautete tausenddreihundert Nickel.«
    »Nein.«
    Wieder Gelächter, allerdings nur vereinzelt. Die Leute schienen nicht zu wissen, was sie von der Sache halten sollten. War Logan durchgedreht, oder hatte er einen berechtigten Anspruch? Auf jeden Fall war ihm ihre ganze Aufmerksamkeit sicher.
    Der Sklavenhändler zuckte betrübt die Schultern. »Wenn du kein Geld hast, kann ich sie dir nicht überlassen, tut mir leid.«
    »Doch, das kannst du.« Logan wandte sich an Alexander: »Verehrter Warlord, ich möchte Euch um eine Gunst bitten.«
    Alexander erhob sich von seinem Stuhl. Dick, bärtig und rotgesichtig. »Was willst du?«
    »Ihr sagtet, ich hätte einen Wunsch frei, weil ich den Sieg für Euch errungen habe, erinnert Ihr Euch?«
    Alexander überlegte kurz, dann nickte er. »Das ist richtig.«
    »Ich

Weitere Kostenlose Bücher