Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen
würde ihn gerne jetzt einlösen. Ich möchte Gwen. Mir ist klargeworden, dass ich einen Fehler begangen habe, als ich sie Kolya überließ. Bitte sorgt dafür, dass er sie mir wieder zurückgibt. Das ist mein Wunsch als Champion.«
Alle Augen richteten sich auf Alexander. Es war so still geworden, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.
Der Warlord räusperte sich. »Weißt du, was du da sagst? Was willst du mit einer Frau? Du hast ja noch nicht mal ein eigenes Haus.«
»Überlasst das mir.«
»Frauen können überaus anstrengend sein.«
Einige lachten. Am meisten Stollberg.
Logan konnte sich ein Schmunzeln nicht verkneifen.
»Ich werde sie Dienste für mich tun lassen. Wenn sie ihre Schuld abgetragen hat, schenke ich ihr die Freiheit. Mir ist klargeworden, dass es nicht richtig war, sie zu entführen.«
»Wie nobel von dir«, sagte Alexander. »Nobel, aber dumm. Wenn sie weg ist, hast du deinen Wunsch ganz umsonst ausgesprochen.«
»Nicht ganz umsonst. Ich habe dann ja immer noch das Geld, das ich von Kolya erhalten habe.«
Um Alexanders bärtigen Mund spielte ein Lächeln. »Das ist ja allerhand. Habt ihr das gehört?« Er wandte sich seinen Untergebenen zu. »Der Junge ist mit allen Wassern gewaschen. Jetzt dachte ich, ich hätte ihn, da entwischt er mir wieder. Glatt wie ein Fisch.« Er lachte herzhaft.
In diesem Moment sprang Cedric auf. Sein Gesicht war bleich vor Zorn. In seinen Augen funkelte tödlicher Hass.
»Das kannst du nicht tun, Vater. Ich bekomme diese Frau, wir hatten das besprochen.«
Alexander wischte die Forderung Cedrics weg. »Logan ist mein Champion. Ich habe ihm diesen Wunsch zugestanden.«
»Und ich bin dein Sohn. Wer von uns beiden hat das größere Anrecht?« Die Blicke, die er Logan zuwarf, verhießen nichts Gutes.
Alexander grübelte eine Weile, dann sagte er: »Das Anrecht auf diese Frau hat mein Champion. Das Wort, das ich ihm gegeben habe, ist älter und wiegt schwerer als die Vereinbarung mit dir. Es ist eine Frage der Ehre, dass ich es halte. Nimm deinen Tribut, Logan. Werde glücklich mit dem Weib. Und mögen die Götter dich schützen.«
37
E s war kurz nach Mittag, als Dachs und Gunnar mit ihren Einkäufen heimkamen. Die Auktion schien vorüber zu sein, und die Leute hatten ihre Arbeit wieder aufgenommen. Die Straßen waren bevölkert von Zimmerleuten, Gerbern, Händlern und Müßiggängern. Alles war wie immer. Zumindest oberflächlich betrachtet.
Dachs spürte instinktiv, dass irgendetwas nicht stimmte. Er glaubte, verstohlene Blicke zu sehen; hin und wieder drang ein Lachen an sein Ohr, und die Leute begannen zu tuscheln, sobald sie sie sahen. Auch Gunnar bemerkte es.
»Kannst du mir sagen, was mit den Kerlen los ist?«, raunte er Dachs zu.
Dachs zuckte die Schultern. Er ahnte, dass etwas in der Luft lag, wusste aber nicht, was es war. Er machte das Zeichen für
einfach nicht beachten.
»Du hast recht. Lass sie doch reden, wir haben unsere Arbeit. Jetzt, wo wir die neuen Chemikalien haben, werden wir uns gleich an die Arbeit für Cedrics Harnisch machen. Das Zeug war nicht billig, aber ich verspreche dir, der Glanz wird alles übertreffen, was du bisher gesehen hast. Der Sohn des Warlords wird Augen machen.«
Dachs nickte. Er freute sich auf die Arbeit mit seinem Vater, das Schmieden lag ihm im Blut. Er fieberte besonders den Verzierungen entgegen. Er hatte selbst einige Entwürfe gemacht, und sein Vater war so begeistert davon gewesen, dass er sich für einen entschieden hatte.
Aus der Schmiede erklang Hämmern.
»Wie es scheint, nutzt Logan die leere Werkstatt, um ein wenig zu üben.« Gunnar zwinkerte Dachs zu. »Sehr schön. Er ist nicht wirklich schlecht, weißt du? Ihm fehlen nur Übung und Konzentration. Jetzt, da dieses Weibsbild weg ist, wird er hoffentlich beides bald wieder zurückerlangen. Wenn alles gutgeht, können wir im Anschluss direkt mit der Produktion der Schwerter beginnen.« Er wuschelte Dachs durch die Haare und betrat das Haus.
Logan stand vorne an der Schmiede und hämmerte auf einer Schwertklinge herum. Dachs sah sofort, dass sie besser war als alles, was er bisher fabriziert hatte.
»Wir sind wieder da.« Gunnar lud die Taschen mit dem Chromstaub ab. »Haben einen guten Handel gemacht. Der alte Gerald wollte zweiundzwanzig fürs Kilo, aber ich konnte ihn auf achtzehn herunterhandeln. Jetzt kann es endlich losgehen. Hast du schon etwas gegessen?«
Logan schüttelte den Kopf und tauchte das glühende Eisen ins
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