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Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen

Titel: Das verbotene Eden 02 - Logan & Gwen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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dir doch egal sein, wer sie kauft«, fauchte Gunnar. »Sie ist ein dummes Frauenzimmer, ohne Achtung, ohne Würde, ohne Wert. Gerade mal gut genug, um zu arbeiten und Kinder auszutragen.«
    »Ich möchte nicht, dass du so abfällig über sie sprichst. Außerdem hat sie einen Namen. Sie heißt Gwen.«
    Dem Schmied verschlug es die Sprache. Einen Moment lang starrte er Logan an, als habe dieser den Verstand verloren. Dann sagte er: »Willst du mir etwa erzählen, dass du etwas für sie empfindest?«
    Logan schüttelte den Kopf. »Nein … ja. Ich weiß es nicht. Was ich jedoch weiß, ist dies: Ich hätte es nicht mit meiner Ehre vereinbaren können, sie diesem Schicksal auszuliefern. Ich habe sie hierhergebracht. Ich bin verantwortlich für sie, deshalb habe ich sie mir wiedergeholt.«
    Gunnar schwieg. Er schien die Nachricht erst mal verdauen zu müssen. Wortlos ging er zum Küchenschrank hinüber, griff nach einer Flasche Apfelkorn, setzte die Öffnung an die Lippen und trank einen großen Schluck. Mit dem Handrücken wischte er die letzten Tropfen ab.
    »Was hast du dir nur dabei gedacht?«
    Logan zuckte die Schultern. »Nicht viel, das gebe ich zu. Es war mehr so ein Gefühl. Das Gefühl, etwas Richtiges zu tun. Und jetzt, wo ich mich entschieden habe, stehe ich auch dazu. Das verstehst du doch, oder?«
    Gunnar nahm noch einen Schluck.
    »Und was soll denn jetzt mit ihr geschehen?«
    »Zuerst mal muss sie sich erholen«, sagte Logan. »Kolya hat ihr irgendeine Droge verabreicht. Einen Glückstrank oder so. Er wird wohl ein paar Stunden anhalten. Danach … mal sehen. Ich dachte, sie könnte vielleicht ein paar Tage bei uns bleiben, ehe ich sie nach Glânmor zurückbringe.«
    »Du willst sie nach Glânmor bringen?«
    »Das war mein Plan. Allein schafft sie es nie durch die Verbotene Zone. Ich dachte, ich halte südwestlich auf die Berge zu, von dort sind es noch zwei Tage.«
    Gunnar blickte zweifelnd. »Das ist Grenzland. Du könntest dabei draufgehen, das weißt du.«
    »Ich verspreche dir, dass ich vorsichtig bin. Ich bringe sie so nah ran, wie ich muss, den Rest kann sie dann allein gehen.«
    »Und danach?«
    Logan fuhr mit dem Fingernagel die Maserung des Holztisches entlang. »Dann komme ich wieder zurück …«
    Der Schmied starrte eine Weile auf Logan, dann schüttelte er den Kopf. »Mit dir macht man vielleicht was mit. Mann, Mann, Mann. Na gut, von mir aus. Sie darf bleiben. Zwei Wochen, maximal. Einverstanden?«
    Ein Strahlen erschien auf Logans Gesicht. Er sah aus, als könne er kaum fassen, was er soeben gehört hatte. »Einverstanden.«
    Gunnar rülpste und blickte auf den Apfelkorn in seiner Hand. »Jetzt habe ich doch tatsächlich die halbe Flasche getrunken. Und das, obwohl ich mir geschworen habe, es nie wieder zu tun.« Er schüttelte den Kopf. »Du hast schon eine besondere Art, mich auf Trab zu halten, weißt du das?«
    Logan grinste. »Das ist meine Spezialität.«

38
    D achs erwachte vom Geruch gerösteten Brotes. Er hörte ein Klappern aus der Küche, und eine leise Stimme erklang, so als würde jemand …
singen.
    Im Nu war er aus dem Bett und in seinen Hosen.
    Er warf sich das Hemd über, zog seine Sandalen an und schlich nach unten.
    In der Küche brannte Licht. Gwen war bereits auf den Beinen. Sie hatte ein paar Öllampen entzündet und machte sich daran, ein Frühstück vorzubereiten. Sie trug immer noch das fliederfarbene Kleid, den Schmuck hatte sie allerdings abgelegt. Die kleine Katze war ebenfalls wach und begrüßte ihn mit einem fröhlichen Miauen. Als sie ihn bemerkte, zuckte Gwen zusammen.
    »Bei den Göttinnen, habe ich mich erschreckt.« Sie presste die Hand auf die Brust. »Musst du dich so anschleichen?«
    Er hob die Hände mit einer Geste der Entschuldigung, blieb aber vorsichtshalber in der Eingangstür stehen.
    »Nein, komm ruhig«, sagte sie. »Ich hatte dich nur nicht gehört. Wegen dir werde ich noch einen Herzinfarkt kriegen. Hier, setz dich. Es gibt gleich etwas zu essen.« Sie deutete auf den gedeckten Tisch. »Ich war wach und dachte, ich könnte ja schon mal ein Frühstück machen. Allerdings habe ich nicht besonders viel gefunden. Ein paar trockene Brotreste, ein altes Stück Käse und einen letzten Rest Räucherspeck. Habt ihr immer so wenig? Keinen Tee, keine Butter, keine Eier oder Marmelade?«
    Dachs machte ein betrübtes Gesicht.
    »Na, macht nichts. Für heute Morgen muss es reichen. Aber nachher muss ich einkaufen gehen. Einen Markt habt ihr doch,

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