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Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition)

Titel: Das verbotene Eden: Magda und Ben: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Thiemeyer
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Arme zu schließen und festzuhalten. Niemals, nicht in seinen kühnsten Träumen, hätte er sich vorstellen können, jemals so intensiv zu empfinden. Wenn das Liebe war, so war es die Hölle. Oder das Paradies!
    Beharrlich kratzte er mit dem Löffel im Putz herum. Das weiße Material löste sich in feinen Krümeln, die sofort mit dem abfließenden Wasser fortgeschwemmt wurden. Zum Glück war das Gurgeln laut genug, um die Kratzgeräusche zu übertönen. Nur noch ein paar Minuten, dann hatte er den Stein so weit, dass er ihn herausheben konnte. Er wackelte bereits. Wie schon bei dem Exemplar davor kam jetzt der schwierigste Moment. Die Steine waren schwer, etwa zehn Kilo, und durch die Feuchtigkeit extrem glatt und schlüpfrig. Ein weiteres Problem war die Tatsache, dass es nur wenige Ansatzpunkte gab, an denen er zupacken konnte. Wenn er einen von den Brocken fallen oder – schlimmer noch – versehentlich im Loch verschwinden ließ, wäre er geliefert. Es war ungeheuer wichtig, dass er den Stein heraushob, ihn reinigte und dann so wieder einsetzte, dass er sich nicht mehr verkeilte. Der Rest war Kinderkram. Ein bisschen Dreck in die Ritzen schmieren, den Löffel verschwinden lassen und fertig.
    Er hob den Kopf. Er hatte ein Geräusch gehört. Die Wachen?
    Er lauschte.
    Nein, vermutlich nur eine Ratte. Von den Viechern gab es hier unten mehr als genug. Normalerweise hatte er nichts gegen Ratten. Daheim in der Vorstadt waren sie eine wichtige Nahrungsquelle gewesen, aber diese hier jagten ihm Schauer über den Rücken. Sie waren doppelt so dick und deutlich aggressiver als die heimischen Exemplare. Außerdem waren sie bleich, als ob sie sich von irgendwelchen aufgedunsenen Leichen tief unten in der Kanalisation ernährten. Logan dachte an die Kreaturen, die an Gwen herumgenagt hatten, und schauderte.
    Er musste raus hier, und zwar so schnell wie möglich.

25
    G wen folgte den Wachen zum Zelt der Heerführerin. Das Lager schien seit ihrem letzten Patrouillengang noch einmal gewachsen zu sein. Unter dem sternenklaren Nachthimmel waren Hunderte von Feuern zu sehen, die sich bis in weite Ferne erstreckten. Die Zelte standen so dicht, dass sie mit ihren schiefen Spitzen, den Wimpeln, Bannern und Stangen wie eine kleine Stadt wirkten. Um die Feuer herum saßen Frauen, aßen, tranken und unterhielten sich leise. Der Geruch von Gebratenem hing in der Luft.
    Obwohl alles ruhig war, spürte Gwen die Anspannung. Viele Frauen zogen zum ersten Mal in die Schlacht. Der Kampf bei der Raffinerie war nur ein erster Vorgeschmack gewesen; dies hier war etwas völlig anderes. Die oberste Kriegsherrin Edana, die seit der Flucht Arkanas jetzt auch noch zusätzlich das Amt der Hohepriesterin bekleidete, hatte jede Frau mit einer halbwegs abgeschlossenen Militärausbildung eingezogen und unter Waffen gestellt. Das schloss selbst die jungen Mädchen mit ein, die erst kürzlich für die Brigantinnen rekrutiert worden waren. Gwen konnte sehen, wie sie vor ihren Zelten hockten, miteinander redeten und hin und wieder unsicher kicherten. Von allen Anwesenden taten Gwen diese jungen Frauen am meisten leid. Sie hatten noch nichts vom Leben gehabt, hatten keine Ahnung, was sie erwartete, und mussten doch schon hinaus in die Welt ziehen und ihr Leben für etwas riskieren, das sie nicht mal im Ansatz verstanden. Kanonenfutter im Dienste einer Herrscherin, die in ihnen nicht mehr als Figuren auf einem Spielfeld sah. Was war nur mit Edana geschehen, dass sie so kaltherzig geworden war? Hatte es etwas mit der Verbitterung über den Tod ihrer Tochter zu tun, oder war es die Angst vor gesellschaftlichen Umwälzungen?
    Vielleicht beides.
    Viele Menschen reagierten mit Angst auf Veränderung, manche sogar mit Wut. Edana ging es um Macht, und dafür war ihr jedes Mittel recht.
    Die Wachen steuerten auf das Tempelzelt in der Mitte des Lagers zu. Dutzende schwerbewaffneter Brigantinnen lagerten hier und bewachten den Eingang. Nicht mal eine Maus wäre unbemerkt an ihnen vorbeigekommen. Im Gegensatz zum Zelt des Heerführers, das gleich danebenstand, diente das Tempelzelt ausschließlich religiösen Zwecken. Hier konnten die Kriegerinnen beten, und hier hielt Edana regelmäßig Andacht.
    Als sie eintrafen, stellte sich ihnen eine stämmige Frau mittleren Alters in den Weg. »Halt. Wer da?«
    Auf ihrem Schild prangte ein Abbild der Göttin Borbeth, der Strahlenden, mit dem Symbol des Turms, der das Tor zur Anderswelt verkörperte.
    »Wir bringen Gwen, die

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