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Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Das verbotene Land 2 - Drachensohn

Titel: Das verbotene Land 2 - Drachensohn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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angegriffen hat?«
    »Den mit dem irren Blick, der mit dem Finger auf Euch zeigte und Euch über die halbe Straße fliegen ließ? Ja, ich erinnere mich«, sagte Edward etwas gereizt. »Damals habt Ihr das abgetan, aber ich hatte mich schon gefragt, wie er das fertig gebracht hat.«
    »Wenn ich Euch damals die Wahrheit erzählt hätte, Majestät, hättet Ihr mich für wahnsinnig gehalten. Außerdem wusste ich zu diesem Zeitpunkt selbst noch nicht, was los war. Was ich heute weiß, habe ich im Laufe der letzten Jahre erfahren. Die Drachenmagie in Frauen wie Melisande schadet der Frau nur, wenn sie ihre Magie nutzt. Auch dann ist die Wirkung nicht so schlimm. Die Magie kommt einem Fieber gleich, das die Frau vorübergehend schwächt, doch diese Unpässlichkeit hält nicht lange an. Die Frauen von Seth nennen das den ›Blutfluch‹. Bei Männern hingegen äußert sich die Drachenmagie ganz anders, viel drastischer. Vielleicht weil Männer die Magie zum Töten benutzen können, wozu die Frauen nicht in der Lage sind.«
    Edward blickte durch das Fensterchen zu seinem Sohn. Sein Gesicht war besorgt. »Ich weiß noch, dass dieser arme Mönch Spuren von Schlägen aufwies. Er war halb verhungert.«
    »Ja, darüber habe ich mir damals auch Gedanken gemacht«, bestätigte Drakonas. »Erinnert Ihr Euch an die Kinderschmuggler?«
    »Die Frauen, die als Nonnen verkleidet waren und die Babys aus der Höhle trugen? Ja, ich erinnere mich«, meinte Edward düster.
    »Melisande erzählte, sie würden den Frauen, die der Drachenmeisterin dienen, die Babys stehlen – den Frauen mit Drachenmagie im Blut. Der Drache von Seth lässt sich und sein Reich von den magisch begabten Frauen beschützen. Die männlichen Nachkommen werden fortgebracht und anderswo aufgezogen, wo sie ihre Magie in ähnlicher Weise einsetzen. Doch die Pläne der Drachen wurden durchkreuzt. Die Magie im Blut treibt Menschenmänner in den Wahnsinn.«
    »Aber warum muss man sie misshandeln?«, fragte Edward. »Besonders wenn man sich zuerst die Mühe macht, sie zu rauben und aufzuziehen? Dieser Grund sollte doch schon ausreichen, sich gut um sie zu kümmern.«
    »Außer – wenn man dazu nicht in der Lage ist«, überlegte Drakonas, dem nun ein neuer Gedanke kam. »Wenn die Umstände einen dazu zwingen …«
    Er verstummte. Durch das Gitter starrte er das Kind an, in dessen Geist Wunder geschahen, die nur es allein sehen konnte. Drakonas traf seine Entscheidung.
    »Ich kann versuchen , ihm zu helfen«, sagte er betont. »Aber ich warne Euch – es könnte bereits zu spät sein. Mit Eurer Zustimmung werde ich ihn heute Abend mitnehmen.«
    »Warum müsst Ihr ihn mitnehmen?«, wollte Ermintrude wissen.
    Drakonas schüttelte den Kopf. »Ihr müsst meinem Urteil vertrauen. Ich muss ihn aus dem Palast entfernen und weit fortbringen.«
    »Nein«, wehrte Ermintrude augenblicklich ab. Auch Edward sagte: »Nein, das lasse ich nicht zu.«
    Drakonas zuckte mit den Schultern. »Dann könnt Ihr wohl den Sargmacher bestellen.«
    Ermintrude stöhnte auf. Edward holte erschrocken Luft, doch keiner der beiden sagte einen Ton.
    Drakonas drehte sich um und ließ die beiden vor dem Gefängnis ihres Sohnes stehen. Er ging zu Gunderson hinüber, der schweigend am Ende der Wendeltreppe wartete, die in das Turmzimmer führte.
    Gunderson sah ihn feindselig an. Seine knorrige Hand tastete sehnsüchtig nach dem Heft seines Schwertes. Der alte Seneschall hätte Drakonas offenbar nur zu gern seine Klinge zwischen die Schultern gestoßen.
    Das konnte dieser ihm kaum verdenken. Schließlich hatte er Markus' Eltern vor eine Wahl gestellt, die keine echte Wahl war. Welche Entscheidung konnten sie treffen?
    »Wartet, Drakonas«, rief Edward.
    Der Besucher blieb stehen.
    »Wo bringt Ihr ihn hin?«, wollte der König wissen. »Was habt Ihr mit ihm vor?«
    »Ihn retten – hoffe ich.«
    »Wie? Was tut diese Magie ihm an?« Ermintrude rang in hilflosem Befremden die Hände. »Vielleicht könnten wir ihm beistehen, wenn wir es begreifen würden.«
    »Ich bin der Einzige, der ihm helfen kann«, wehrte Drakonas ab. »Und ich garantiere für nichts. Er könnte dennoch sterben.«
    Ermintrude schlug die Hände vors Gesicht. Edward legte einen Arm um sie und redete leise auf sie ein. Sie murmelte ihm kopfschüttelnd etwas zu.
    »Wenn es nach mir ginge«, knurrte Gunderson grimmig, »dann würde ich Euch jetzt mein Schwert in den Bauch rammen und Euch langsam sterben lassen – unter denselben Qualen, die Ihr ihnen

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