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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Mohnsaft eingeflößt und ihn mit niemandem sprechen lassen. Erst musste er sich ausruhen.
    Trotz des Schlafmittels hatte er eine unruhige Nacht verbracht, die von seltsamen Träumen geprägt war. Einmal, kurz vor dem Erwachen, war es ihm vorgekommen, als ob ein riesiges Auge auf ihn herabstarrte. Beinahe hätte er es für ein Drachenauge gehalten und sich davor gefürchtet, aber er fühlte das ehrfürchtige Staunen des Betrachters, in dem sich Sorge und Schrecken vermengten. Als er wieder aufwachte, bestand er darauf, seinen Vater zu sehen. Er weigerte sich, weitere Mittel zu sich zu nehmen oder die Bader auch nur in sein Zimmer zu lassen, ehe man diesen Befehl befolgt hatte.
    »Diese Drachen könnten die Kanonen einfach zerstören«, gab Edward zurück. »Warum greifen sie das Schloss nicht einfach an?«
    Markus hörte den Respekt in der Stimme seines Vaters, der besser wärmte als der Mohnsaft. Er bedauerte nur zutiefst, dass dreißig gute Männer ihr Leben verloren hatten, als er sich diesen Respekt verschafft hatte. Der Prinz hatte – mit einer Hand auf der Heiligen Schrift – einen Eid geschworen, dass er ihnen zu Ehren eine Kapelle errichten würde, wenn er diesen Krieg überlebte. Außerdem wollte er zur Erinnerung einen neuen Ritterorden gründen, der den Namen »Gottes Löwen« tragen sollte.
    »Ich weiß es nicht, Vater, und Drakonas auch nicht. Aber er glaubt, dass dieser Angriff nur eine Kriegslist war, die uns aus Ramsgate weglocken sollte«, sagte Markus. »Drakonas meint, die Drachen hätten etwas Teuflischeres im Sinn.« Seine lange Rede kostete ihn zwei schmerzhafte Atemzüge.
    Edward runzelte die Stirn, als der Name Drakonas fiel, aber er konnte kaum etwas gegen den Drachen sagen. Schließlich hatte dieser dafür gesorgt, dass das Königsheer nicht vernichtend geschlagen worden war.
    »Wo ist Drakonas jetzt?«, wollte er wissen.
    »Er beobachtet den Vormarsch der Drachenarmee.«
    Edward stand abrupt auf und durchmaß das Zimmer. »Mit einem einzigen Feuerstoß könnte er sie alle töten.«
    »Vater …«
    »Ja, ich weiß, was du mir erzählt hast. Dass er nicht kaltblütig Menschen töten würde«, erwiderte Edward ungeduldig. »Das sollte ich ihm vermutlich hoch anrechnen. Aber für uns ist es verdammt hart!«
    Markus versuchte, sich aufzurichten. »Vater!«
    Der König sah, was er vorhatte, und eilte zu ihm. »Du darfst dich nicht bewegen, Markus. Damit machst du alles zunichte, was die Ärzte für dich getan haben. Leg dich wieder hin. Ruh dich aus. Ihr habt ja beide Recht. Ich reite nach Ramsgate. Noch heute.«
    Markus stützte sich auf den unverletzten Ellenbogen. »Ich komme mit«, sagte er gepresst, weil er gegen den Schmerz die Zähne zusammenbiss.
    In Edwards Blick lagen Zuneigung und Belustigung. »Mein Sohn, du kannst dich nicht einmal aufsetzen, geschweige denn ein Pferd besteigen.«
    »Dann füllt einen Wagen mit Stroh und fahrt mich zurück wie einen Sack Wolle«, verlangte Markus. »Ihr braucht mich, Vater! Ich kann zwar kein Schwert heben, aber ich habe eine andere Waffe, die Magie!«
    Edward antwortete nicht. Er wandte die Augen von seinem Sohn ab und schaute aus dem Fenster. Markus sah ein Zucken am Kinn seines Vaters, dessen Gesicht sich jetzt verdüsterte wie stets, wenn Markus mit seiner Magie anfing. Früher hätte Markus das unangenehme Thema jetzt fallen lassen und in die Ecke geschoben, damit beide so tun konnten, als wäre es nicht da. Jetzt aber klammerte sich Markus daran fest und ließ nicht zu, dass sein Vater nicht hinsah.
    »Als ich klein war, habt ihr mich in dieses Zimmerchen eingesperrt, damit mich niemand sah. Ihr habt den Leuten erzählt, ich wäre bei Verwandten. Ich weiß, es war zu meinem Besten«, fügte er hinzu. Er sprach abgehackt und keuchend, dachte aber gar nicht daran aufzuhören. »Aber es war auch zu deinem Besten, Vater, denn so musstest du dich nicht der Wahrheit stellen. Als ich dann mit Drakonas zurückkam und die Magie mitbrachte, die strahlend hell in meinen Händen lag, hast du mir verboten, sie zu benutzen. Du hast mir das Gefühl vermittelt, ich müsste mich deswegen schämen. Selbst Mutter, die mich von Herzen liebt, wünscht sich, sie würde einfach verschwinden.«
    Markus musste eine Pause machen. Schweißtropfen rollten über sein Gesicht, und er knüllte die Leintücher unter der Decke zusammen, um die Schmerzen zu ertragen, als er fortfuhr:
    »Vater, wenn ich meine Gabe offen nutzen kann, um das Reich zu retten, so dass alle es

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