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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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sehen können, dann müsst ihr beide euch nie wieder für mich schämen.«
    Er war mit seiner Kraft am Ende und sank aufs Kissen zurück. Edward blieb schweigend stehen. Der König hatte das Gesicht abgewendet, damit sein Sohn nicht erraten konnte, was er dachte. Die Hände hatte er hinter dem Rücken gefaltet, wo sich die Finger immer wieder öffneten und schlossen. Nach einem letzten Blick auf Markus verließ er das Zimmer.
    Am liebsten hätte Markus vor Enttäuschung bitterlich aufgeseufzt, aber das tat zu weh. Draußen hörte er laute Stimmen, darunter immer wieder die seines Vaters. Vermutlich erteilte der König seinen Rittern und denen, die vom Heer noch übrig waren, Befehle für die Rückkehr nach Ramsgate. Aber irgendwie hörte es sich so an, als ob jemand wagte, dem König zu widersprechen. Die Stimme seines Vaters wurde kalt vor Zorn, womit der Wortwechsel beendet war. Dann war es still.
    Markus' Schulter pochte. Jeder Atemzug schmerzte. Dazu kamen die Schmerzen in seinem Herzen, die kein Mohnsaft lindern konnte, wenn er nicht so viel nahm, dass er diesem Leben sanft entglitt. Er bekam Durst und beäugte sehnsüchtig den Wasserkrug. Gerade als er überlegte, dass er wohl doch jemanden rufen müsste, nur um einen Schluck zu trinken, ging die Tür auf. Der Hofarzt kam herein. Er wurde von einer Schar Assistenten begleitet, die aufgerollte Leinenbinden brachten.
    Alle verbeugten sich vor dem Prinzen und setzten dann die Diskussion fort, die schon vor der Zimmertür begonnen hatte.
    »Wir binden den Arm Seiner Hoheit fest an seine Seite«, erklärte der Bader. Die weiten Ärmel seiner Amtstracht blähten sich beim Gehen wichtigtuerisch auf. »Und ihr müsst seinen Brustkorb fest bandagieren. Vielleicht bewahren wir Seine Hoheit auf diese Weise davor, dass ein Lungenflügel angestochen wird«, fügte der Arzt hinzu. Sein Naserümpfen zeigte deutlich, wie entsetzt er darüber wäre.
    »Was geht hier vor?«, wollte Markus wissen.
    »Wir bereiten Euch auf die Fahrt vor, Hoheit«, antwortete der Arzt mit verkniffenem Gesicht. »Auf Befehl Seiner Majestät. Gegen meinen Rat.« Wieder schniefte er kurz. »Wenn diese Reise Euer Tod ist, Hoheit, macht nicht mich dafür verantwortlich!«
    »Gewiss nicht«, frohlockte Markus.
    Man belud einen Wagen mit Stroh, um Markus eine möglichst weiche Fahrt zu gewährleisten. Die Straßen waren holprig. Er würde unsanft durchgerüttelt werden. Zu seinem Schutz wickelte der Arzt Markus in so viel Verbandszeug ein, dass es einen Pfeil wohl besser abgehalten hätte als ein Plattenpanzer. Dann reichte er ihm einen Becher mit Honigwein, der großzügig mit Mohnsaft angereichert war. Markus warf ein Auge darauf, trank aber nicht sofort. Er wusste, dass er ihn vermutlich irgendwann brauchen würde, aber er hasste das Gefühl, ständig durch nebelhafte Träume zu wanken.
    Obwohl der Arzt ihm jede Bewegung untersagt hatte, zwang sich Markus aufzustehen. Seine Grimasse galt nicht nur den Schmerzen, sondern auch dem Versuch, sich zu rühren, obwohl er eingewickelt war wie ein Baby. Mühsam quälte er sich in ein Hemd, das er mit dem gesunden Arm und den Zähnen überzuziehen versuchte, als ihn eine Hand berührte. Sein Körper wurde von Wärme durchströmt, einer heilsamen Wärme, die nicht benommen machte.
    Markus konnte nichts sehen, denn er hatte das Hemd über dem Kopf, aber diese Berührung erkannte er.
    »Drakonas«, sagte er dankbar. »Wo kommst du denn her?«
    »Direkt aus der Hölle – wenn du dem Tratsch glaubst, der bei euch im Land herumgeht«, erwiderte Drakonas düster. »Halt still, damit meine Magie wirken kann. Ich kann dir nur Erleichterung verschaffen. Zum richtigen Heilen haben wir keine Zeit.«
    »Trotzdem vielen Dank.«
    »Nichts zu danken. Meine Beweggründe sind absolut selbstsüchtig. Ich brauche dich, also kann ich nicht zulassen, dass du mir stirbst.«
    »Wenigstens bist du ehrlich.« Endlich gelang es Markus, den Kopf durch den Kragen zu schieben. »Wenn du schon da bist, solltest du mit Vater sprechen.«
    »Keine Zeit. Außerdem traut Edward mir nicht über den Weg, und wenn er meine Nachrichten vernimmt, wird er mir noch weniger trauen. Ich kann das Drachenheer nicht finden.«
    Markus verharrte, obwohl sein Arm erst halb im Ärmel steckte. »Was? Das verstehe ich nicht. Von oben aus solltest du sie klar erkennen können.«
    »Das stimmt. Aus der Luft sollte ich die Armee sehen können, aber ich kann es nicht. Ich habe die ganze Nacht gesucht. Meine

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