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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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so schnell eingelenkt haben? Wirf mal einen Blick in die Gasse da drüben. Und in den Eingang der Bäckerei.«
    Gehorsam schaute Nem in die angegebenen Richtungen. Der Mönch auf der Straße verschmolz mit dem Schatten, aber Nem hatte ihn dennoch bemerkt. Der Mönch an der Bäckerei machte sich nicht einmal die Mühe, sich zu verbergen.
    »Woher weißt du, dass ich dich nicht Grald übergebe?«, fragte Nem, der erfolglos versuchte, dem Mädchen seine Hand zu entwinden. Er war immer noch nicht davon überzeugt, Drakonas vor sich zu haben.
    »Weil du Markus zur Flucht verholfen hast«, erwiderte das Kind ruhig. »Er hat es übrigens geschafft. Die junge Frau auch. Sie sind inzwischen auf dem Weg in sein Reich.«
    Das Kind sah fragend zu ihm auf. »Freust du dich nicht?«
    Nem zuckte mit den Schultern. Überraschenderweise freute er sich tatsächlich. Aber er hatte nicht vor, das zu zeigen.
    »Gut für sie.« Mehr sagte er nicht.
    »Ist dir denn nicht wichtig, was aus deinem Bruder wird? Oder aus Evelina?«
    »Nicht besonders«, erwiderte Nem. »Ich habe Evelina schlecht behandelt, und das habe ich wiedergutgemacht. Mein Bruder hat sie in Sicherheit gebracht. Das ist alles, was zählt.«
    »Also darum hast du ihn hierher gelockt.« Drakonas nickte nachdenklich. »Um die Frau zu retten. Du hattest nie vor, ihn an Grald auszuliefern, richtig?«
    »Nein«, antwortete Nem schroff. »Er ist mein Bruder.«
    »Ein Bruder, von dem du nichts wusstest.«
    »Ich wusste von ihm«, widersprach Nem. Er dachte an die kleine Hand, die sich ihm entgegengereckt hatte, als er noch klein war und schluchzend in seiner Höhle lag.
    Drakonas schwieg. Ihm war regelrecht anzusehen, wie er seine Eindrücke neu sortierte.
    »Warum hast du die Frau nicht selbst hinausgeschmuggelt?«, wollte Drakonas wissen. »Und warum bist du noch hier? Du kannst die Illusion durchschauen. Du kennst das Tor in der Mauer.«
    Nem lief weiter. Das Mädchen trabte neben ihm her. Für jeden seiner langen Schritte musste es zweieinhalb eigene Schritte machen. Die aufmerksamen Mönche hatten sie längst hinter sich gelassen. Weitere entdeckte Nem nicht, doch er zweifelte nicht daran, dass man ihn dennoch im Auge behielt. Allmählich wurde es Zeit, seinen Plan zu enthüllen und um Hilfe zu bitten. Doch er brachte die Worte kaum heraus.
    Zum Glück fand Drakonas selbst die Antwort auf seine Frage.
    »Dein Name«, begriff er. »Nemesis. Deshalb bist du geblieben. Du bist hier, weil du Grald töten willst. Deine Mutter rächen. Das heißt«, das Mädchen warf Nem einen scharfen Blick zu, »vielleicht auch dich selbst rächen. Deinen Zorn an dem auslassen, der dich zu dem gemacht hat, der du bist.«
    »Was willst du von mir, Drakonas?«, brauste Nem auf. »Willst du mich belehren, wie absurd die Vorstellung ist, ich könnte den Drachen selbst erschlagen? Spar dir die Zeit. Du sagst mir nichts Neues.«
    »Ich bin hier, weil du mit mir reden wolltest«, stellte Drakonas klar.
    »Aber ich …«
    »Oh, nicht in Worten oder Farben«, versicherte Drakonas. »Ein Glück, denn wenn Grald deinen Plan durchschaut hätte, würde er gerade dein Herz fressen. Wir haben nicht viel Zeit. Ich muss dir etwas zeigen.«
    Nem holte tief Luft und ließ sie langsam wieder heraus. »Hör mal, Drakonas …«
    »Draka«, stellte das Mädchen richtig. »Du darfst meinen Namen nicht einmal denken.«
    »Hör mal, Drakon …, äh, Draka, du sollst mir nichts weiter verraten als das, was ich wissen muss, um den Drachen zu töten.«
    »Um den Drachen zu töten? Dazu brauchst du deinen Bruder.«
    Nem schnaubte.
    »Das ist mein Ernst«, versicherte Drakonas. »Die Söhne von Melisande – ihre beiden Söhne – sollten ihre Mutter gemeinsam rächen.«
    »Ausgeschlossen«, sagte Nem. Dann fügte er ungeduldig hinzu: »Sag mir einfach, was ich wissen muss, verdammt, dann kannst du verschwinden. Deshalb hängst du doch hier herum, oder? Als mein Kindermädchen! Wie diese vertrottelten Mönche! Nun, das ist nicht mehr nötig. Ich kann auf mich selbst aufpassen.«
    »Du hast eine merkwürdige Art, um Hilfe zu bitten, Drachensohn«, stellte Drakonas fest.
    »Nenn mich nicht so«, fluchte Nem.
    »Wie? Drachensohn? Aber das bist du.«
    Nem schwieg.
    »Du kannst es nicht ewig leugnen«, mahnte Drakonas leise. »Deinen Vater kannst du töten – die Wahrheit nicht.«
    Nach einer kurzen Pause sagte er: »Ich mache dir ein Angebot, Nem. Ich helfe dir, so gut ich es vermag – viel ist das nicht. Wir haben keine Zeit,

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