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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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Kreatur, in der sich die besten Anteile zweier verschiedener Rassen paarten und ein ganz neues Wesen schufen. Dieses Wesen war nicht unnatürlich, sondern hatte seinen eigenen Platz in der Welt.
    Dass dafür ein Menschenleben geopfert wurde, war bedauerlich, aber schließlich gab es auch viele Menschenkinder, deren Geburt die Mutter das Leben gekostet hatte, wie Herzeleid betonte.
    Also muss ich vielleicht gar keine Rache nehmen. Vielleicht sollte ich ihm lieber danken und ihn ehren.
    Voller Appetit griff Nem beim Essen zu. Dann legte er sich aufs Bett, nicht zum Schlafen, sondern um sich genau zu überlegen, welche Fragen er seinem Vater, dem Drachen, stellen wollte.
    Grald schnüffelte im großen Saal der Abtei umher. Nachdem er sich durch Umschauen und Wittern versichert hatte, dass er allein war, ging er zu einem Bereich der Wand, die für Menschen harter Stein war. Seine Drachenaugen erkannten die Luft. Die Illusion verbarg einen Sarkophag aus Granit mit einem schweren Granitdeckel, der jetzt auf dem Boden lag.
    Darin lag der Körper des wahren Grald, den der Drache übernommen hatte. Heute Nacht würde er diesen Menschen endlich dem Tod überantworten. Grald würde Nem das Herz herausreißen und in das goldene Medaillon stecken. Dann würde er in den jungen, starken Körper schlüpfen und anschließend Nems Überreste in den Sarg legen. Der Drache würde den schweren Sargdeckel anheben und Nem in seinem Grab einschließen. Anschließend würde der junge Mann lebend begraben weiter existieren, denn sein noch schlagendes Herz trieb den Körper an, den der Drache bewohnte. Grald schätzte seine Lebenszeit auf dreißig bis vierzig Jahre. So lange würde er sich Nems Körper zunutze machen, vielleicht gar länger. Und wenn dessen Körper schließlich doch alterte und starb, würde er unter vielen weiteren Kindern wählen können.
    »Meine Nachkommen werden in dieser Welt mächtig werden«, sagte er stolz. Zufrieden legte er beide Hände auf den Deckel des Sarkophags. »Meine Heere werden die Länder der Menschen überrennen. Meine Kinder sollen über sie herrschen. Wir Drachen werden in dieser Menschenwelt für Ordnung sorgen, bis sie lernen, zu gehorchen und ihre Herren zu respektieren. Ich wünschte geradezu, Nem könnte dabei an meiner Seite sein.«
    Grald stellte sich vor, wie es sein musste, leidend in diesem Sarg gefangen zu sein, über endlose Jahre hinweg, in denen die Minuten so langsam tropften wie das Blut des herausgerissenen Herzens.
    »Ein edles Opfer, Nem«, sagte der Drache leise. »Eines, an das ich mich lange erinnern werde.«
    Jetzt vergewisserte sich der Drache, dass die Illusion noch wirkte. Nur seine Augen durften das Grab zu Gesicht bekommen. Dann widmete er sich anderen Fragen, denn er musste Maristara und Anora mitteilen, dass die Pläne sich geändert hatten. Drakonas lebte, und deshalb war es notwendig, dass der Krieg früher losbrach als ursprünglich gedacht.
    Er erwartete nicht, dass die älteren Drachen sich darüber freuen würden, und damit behielt er Recht.
    Sie waren wenig erfreut.
    Die Unterhaltung der drei Drachen bestand aus explodierenden Farben, wütenden Klecksen, die durch den geistigen Raum geschleudert wurden. Besonders Grald und Anora gingen so ungehemmt aufeinander los, dass die innere Höhle irgendwann einzustürzen drohte.
    »Schluss jetzt!«, fauchte Maristara mit eisig schwarzen Farben. »Ihr stinkt beide nach Angst.«
    Die streitenden Drachen wurden still und dämpften ihre immer noch brodelnden Farben.
    »Hier geht es nicht um Angst«, hielt Grald dagegen, »sondern um unsere verdammte übertriebene Zurückhaltung.«
    »Er hat Recht«, gab Anora widerwillig zu. Ihre Farben waren grau vor Müdigkeit. »Wir Drachen finden immer eine Entschuldigung, um nicht ins Leere zu springen.«
    »Das haben wir längst getan«, erinnerte sie Maristara. »Jetzt müssen wir mit den Flügeln schlagen oder abstürzen. Anora. Du hast gesagt, du hättest Menschengestalt angenommen.«
    »Das habe ich. Der letzte Körper war leicht zu besetzen. Keiner hat Verdacht geschöpft. Allerdings fange ich an, dieses Vorgehen zu hassen«, gab sie verbittert zurück. »Menschen töten, um ihre Körper zu benutzen. Den letzten Mord fand ich besonders abscheulich.«
    »Anora wird schwach!«, blitzte ein erschrockener Gedanke von Maristara zu Grald hinüber.
    »Keinem von uns gefällt das«, log Grald, dem das Töten in Wahrheit sehr lag. »Ich werde meinen eigenen Sohn umbringen müssen. Und beklage

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