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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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sein Leben lang versteckt hatte.
    Nem lief direkt auf Drakonas zu. Grald war ihm auf den Fersen. Seine Klaue griff nach Nem, nach dessen Herzen …
    Drakonas ließ den Löffel fallen, so dass die heiße Brühe über den ganzen Tisch spritzte und alle erschraken.
    »Draka?«, fragte Rosa besorgt. »Was ist denn? Geht es dir nicht gut?«
    Drakonas merkte, dass der Mönch ihn intensiv musterte.
    »Nein, es geht schon, Rosa«, antwortete Drakonas nach einer kurzen Pause. »Verzeihung. Ich bringe gleich alles wieder in Ordnung.«
    Seine Worte klangen in seinen Ohren ironisch. Genau das versuchte er doch die ganze Zeit schon. Alles in Ordnung bringen.
    Er stand auf und holte einen Lappen. Er konnte Nem nicht helfen. Er konnte ihn nicht retten. Melisandes Sohn musste sich selbst retten.
    Oder eher Melisandes Söhne. Vielleicht konnte er ja doch etwas tun.
    Mit bescheiden niedergeschlagenen Augen kam Drakonas an den Tisch zurück und begann, die Brühe aufzuwischen.
    Der Mönch konnte verhindern, dass sein Drachenkörper dieses Haus verließ. Seinen Geist jedoch konnte er nicht aufhalten. Schon flammten Drakonas' Farben auf, Tiefrot und Gold.
    »Lysira! Bist du da?«, rief er innerlich, ohne den Mönch aus den Augen zu lassen.
    »Ja, Drakonas«, antwortete seine junge Freundin sofort.
    Der Mönch stand auf. Er lächelte nicht mehr.
    »Du siehst aus, als wärst du tief in Gedanken, Kleine«, stellte er fest.
    »Lysira«, drängte Drakonas, der wusste, dass ihm nur wenig Zeit blieb. »Such Markus. Berühre seinen Geist.«
    »Berühre seinen Geist! Den Geist eines Menschen! Drakonas, ich weiß nicht …«
    »Du kannst es! Du musst! Sag ihm …«
    Bruder Leopold legte Drakonas eine Hand auf den Kopf. »Du siehst gar nicht gut aus. Ich glaube, du solltest lieber schlafen.«
    Drakonas quetschte ein letztes Feuerwerk an Farben aus sich heraus, ehe ihn die Dunkelheit übermannte und er auf den Boden sank.
    »Sie hatte so einen anstrengenden Tag«, meinte der Mönch beruhigend, hob Draka auf und trug das bewusstlose Mädchen ins Bett.

21
    Die Idee, Markus auf die Gefahr aufmerksam zu machen, in der sein Bruder schwebte, war eigentlich ausgezeichnet. Dummerweise hatte Drakonas dabei sein eigenes Mantra vergessen: Menschen sind unberechenbar. Trotz der Jahrhunderte, die er schon unter Menschen lebte, hätte Drakonas Evelinas Verhalten nicht vorhersehen können.
    Am Nachmittag erwachte Markus etwas benommen aus einem tiefen Schlaf. Dass es schon so spät war, erschreckte ihn so sehr, dass er sofort hinauseilte, um sich zu erkundigen, ob man den Jungen nach der Königsgarde ausgeschickt hätte. Der Dorfvorsteher versicherte ihm, dass Thom gleich morgens aufgebrochen war. Wegen des Regens war mit den Männern des Königs jedoch erst am morgigen Tag zu rechnen.
    Das passte Markus nicht, was er den Patriarchen spüren ließ. Der entschuldigte sich demütig. Thom besaß weder ein Pferd, noch konnte er fliegen. Die Straße war so lang, wie Gott sie geschaffen hatte, und die Reiter des Königs würden zu gegebener Zeit schon auftauchen. Markus wusste, dass er sich irrational verhielt, aber er wollte dringend nach Hause.
    Da der Alte Unvernunft jedoch für einen königlichen Charakterzug hielt, war alles in bester Ordnung. Er riet Markus, ein wenig im Fluss zu schwimmen, damit er einen klaren Kopf und bessere Laune bekäme. Außerdem bot er ihm frische Kleider an, wenn auch nicht von der Art, die der Prinz gewohnt war. Markus nahm das Angebot dankbar an, denn er schämte sich für seine harschen Worte. Nach dem Schwimmen ging es ihm tatsächlich besser.
    Er war froh, die Mönchskutte ablegen zu können, die ihm inzwischen verhasst war. Stattdessen zog er einfache Hosen und ein vielfach geflicktes Wollhemd über. Anschließend ließ er den Nachmittag verstreichen, ohne über irgendetwas Bestimmtes nachzudenken. Er sah einfach zu, wie die Fischer mit ihrem Fang einfuhren, und lenkte sich weiter ab, indem er mit ihnen über ihr Leben sprach. Außerdem stellte er ein paar vorsichtige Fragen über die Wasserhöhle. Die Männer mussten doch irgendwie mitbekommen haben, dass sie so dicht bei einer großen Stadt inmitten eines Zauberwaldes lebten.
    Doch er stellte bald fest, dass keiner der Fischer sich hinter die Flussgabelung wagte. Angeblich gab es dort wenig Fische, und die Strömung war tückisch. Sie fuhren hier aus, wo schon ihre Väter und Großväter gefischt hatten. Es gab keinen Grund, andere Gewässer anzusteuern. Sie führten ein gutes

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