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Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Das verbotene Land 3 - Drachenbruder

Titel: Das verbotene Land 3 - Drachenbruder Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Weis
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ihrer Lust hin.
    Lust mit einem normalen Mann. Keinem Monstrum.
    Letztlich war es so ohnehin besser. Nun würde ihr Kind wenigstens keinen Monstervater haben.
    Markus würde sich nur für den Vater halten.

22
    Um diese nächtliche Stunde zwischen dem Ende des einen Tages und dem Beginn des nächsten war die ganze Abtei dunkel. Als Nem eintrat, konnte er Grald zunächst nicht sehen, nicht einmal mit seinem Drachenblick. Er wusste, dass der Mann da war, denn er hörte sein schweres Atmen, aber er konnte ihn nicht orten. Doch Nem wollte nicht wie ein verirrtes Kind im Dunkeln nach ihm rufen. Vermutlich hielt Grald sich absichtlich versteckt, um ihn einzuschüchtern. So folgte Nem den Atemzügen und gelangte zu dem thronartigen Stuhl, den Grald während seiner Audienzen benutzte.
    Der Stuhl war leer. Die Atemgeräusche kamen von hinten, hinter dem Stuhl.
    Plötzlich wurde es hell. Jemand hatte eine Fackel angezündet. Einen Augenblick blinzelte Nem geblendet gegen das Licht an. Vor der Höhle seines Verstandes hockte der Drache, und dieses eine Mal versuchte Grald nicht, sich gewaltsam Zugang zu verschaffen.
    »Ich habe gehört, du hättest deinen Geschwistern einen Besuch abgestattet«, stellte der Drache fest.
    Im Fackellicht war Grald ein erschreckender Klumpen aus Fleisch und Schatten, ein grotesker Anblick.
    »Prachtvoll, nicht wahr? So wie du, mein Sohn. Du bist der Älteste, weißt du«, teilte Grald ihm mit. Seine Augen unter den wulstigen Brauen lagen so tief, dass nicht einmal ein Aufglänzen zu sehen war. »Es gab schon andere vor dir, aber du warst der Erste, der überlebt hat. Endlich hatte ich die richtige Kombination gefunden. Es mag dich überraschen, aber bei unseren vorherigen Zuchtversuchen hatte ich nie eine Frau wie deine Mutter eingesetzt. Menschenfrauen mit viel Drachenmagie im Blut waren mir dafür zu wertvoll. Sie schützten Seth vor jeder Invasion, und hier in Drachenburg helfen sie mir, die Illusion zu erhalten, die diese Stadt verbirgt, und gebären mir Kinder, die zu Soldaten heranwachsen. Du hast sicher auch die Armee gesehen. Drakonas war sehr gründlich.«
    Nem schwieg. Er brauchte nicht zu reden, denn alle seine Fragen wurden gerade beantwortet.
    »Ausgerechnet Drakonas hat Anora auf die Idee gebracht. Was für eine Ironie, nicht wahr? Ich beschloss, es bei Melisande auszuprobieren, und das Ergebnis warst du. Du hast meine Erwartungen weit übertroffen. Dann wollte ich sehen, ob ich diesen Erfolg verfeinern könnte, und paarte mich mit mehreren magiebegabten Frauen. Eines der Kinder von diesen ersten zehn Versuchen hat bis heute überlebt – deine Schwester Herzeleid. Im Jahr darauf überlebten noch mehr, denn die heiligen Schwestern lernten, wie man für diese Kinder sorgen muss. Sie sind hinreißend, nicht wahr? Deine Geschwister.«
    »Für Monster durchaus«, gab Nem zurück.
    Das hatte er nicht sagen wollen. Die Worte waren ihm einfach so herausgerutscht, und schon als er sie aussprach, bereute er sie. So wollte er nicht mehr fühlen. Er wollte seine Geschwister nicht so hassen wie sich selbst.
    Grald kam einen Schritt näher. Dabei trat er ins Licht, so dass seine Augen Feuer zu fangen schienen. Nem mochte es nicht, wenn ihm jemand so nahe rückte. Beinahe wäre er einen Schritt zurückgewichen. Als ihm jedoch klar wurde, dass das wie Schwäche wirken würde, verharrte er, wo er war.
    Grald verzog den Mund. Mit finsterem Blick starrte er auf Nem herab.
    »Ich habe deine Geschwister so erzogen, dass sie stolz auf sich sind. Sie sind die Zukunft der Menschheit. Und die Zukunft der Drachen.«
    »Wie können sie die Zukunft von Drachen und Menschen sein, wenn sie weder Mensch noch Drache sind?«, fragte Nem. »Und wenn weder Menschen noch Drachen etwas mit ihnen zu tun haben wollen?«
    Er begriff selbst nicht, warum er solche Dinge sagte. Er war nicht gekommen, um seinen Vater zu beleidigen. Er hatte mit ihm reden wollen. Der Grund lag bei Grald. Etwas an diesem Mann machte Nem nervös. Vielleicht war es auch der Drache, der jetzt still vor Nems Höhle kauerte und nicht mehr versuchte, dort einzudringen. Als wüsste er längst, dass es nur eine Frage der Zeit war.
    »Du solltest die Antwort allmählich kennen«, stellte Grald fest. »Du bist stärker und klüger als jeder Mensch auf der Welt. Außerdem kannst du in der Welt der Menschen und in der Welt der Drachen leben. Du beherrschst die Kunst des Gedankenaustauschs, zu der kein Mensch in der Lage ist. Du kannst Drachenmagie

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