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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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selbst, und das war äußerst unwahrscheinlich. Der alte Mann kümmerte sich kaum noch um die Politik, und Tang achtete inzwischen nicht mehr auf das, was er täglich trieb. Es spielte schlicht und ergreifend keine Rolle mehr.
    Ni Yong und Pau Wen.
    Diese beiden zählten.
    Und nun hatte er beide Männer unmittelbar vor Augen.
    Sein Blick wanderte zu dem Bildschirm zurück, auf dem sich Ni Yong befand. Er beobachtete, wie Ni einen wackligen Stahlzaun überkletterte und sich auf der anderen Seite fallen ließ. Tang musste sich ebenfalls dorthin begeben und feststellen, was so interessant für seinen Feind war. Man hatte ihm gesagt, dort befinde sich nichts außer ein paar verlassenen Lagerräumen, doch dieses Nichts war von einem Zaun umgeben, wurde bewacht und aufgrund eines Befehls aus Peking abgeschirmt.
    Auf dem Bildschirm sah er, wie Pau und seine drei Begleiter durch den Regen zur Halle von Grube 3 gingen. Das war die Grube, wo die kaiserliche Bibliothekskammer entdeckt worden war. Und wo man die Uhr gefunden hatte.
    Interessant.
    53
    Grube drei verblüffte Malone. Es war die kleinste der ausgegrabenen Stätten, und ein Schild erklärte auf Englisch, dies sei die Befehlszentrale der unterirdischen Armee und bestehe aus hochrangigen Offizieren, einer kaiserlichen Wache und einem Streitwagen. Besucher bevölkerten einen Steg, der die fünf Meter tiefe Grube umrundete. Schwache Natriumdampflampen tauchten die surreale Szenerie in ein hartes, grüngelbliches Licht. Die Luft war feucht und schwül, der Regen prasselte stetig auf das hohe Dach. Ein starker, erdiger Geruch füllte die Nase. Die fehlende Klimaanlage überraschte Malone, denn man hatte die Grube doch gewiss gerade deshalb mit einer Halle überbaut, um die Feuchtigkeit draußen zu halten.
    Pau führte sie ans Geländer, als eine Touristengruppe den Platz räumte und über den Steg weiterging. »Größe und Ausstattung dieser Grube sind einzigartig.«
    Malone betrachtete die Anlage. Viele der Terrakotta-Figuren hatten keinen Kopf mehr. Auf dem gepflasterten Grund der Grube lagen Haufen mit Bruchstücken weiterer Figuren wie ein Puzzle, das jemand aus seiner Schachtel gekippt hat.
    »Hier hat man nur achtundsechzig Soldaten gefunden«, erzählte Pau. »In den anderen beiden Gruben sind es dagegen mehrere tausend. Hier sind wir auf die kaiserliche Wachmannschaft und die Generäle, also die Elite der Truppe, gestoßen.«
    Malone betrachtete den Streitwagen, der in der Mitte der Grube am Fuß einer teilweise freigelegten Rampe stand, die zum Bodenniveau hinaufführte.
    »Ich war 1979 hier, als diese Grube entdeckt wurde«, berichtete Pau, »aber sie wurde erst Mitte der Achtzigerjahre vollständig erkundet, etwa zu der Zeit, als ich China verließ. Daher habe ich nur Fotos gesehen. Fällt Ihnen etwas auf?«
    Acht Soldaten standen zur Linken des zentralen Streitwagens und keiner rechts von ihm. Alle verbliebenen Soldaten füllten in der U-förmigen Grube die beiden Arme aus.
    »Warum steht rechts vom Streitwagen niemand?«, fragte Malone.
    »Da ist noch etwas«, erwiderte Pau.

    »Der Streitwagen steht schief zur Rampe«, sagte Cassiopeia.
    Malone sah, dass sie recht hatte. Wenn der Streitwagen die Rampe hinaufrollte, würde er gegen die Wand stoßen. Er konnte den Ausgang nur passieren, wenn er nach links lenkte.
    »Das ist mir auf den Fotos ebenfalls aufgefallen«, sagte Pau. »Bei einem Volk, das es in gestalterischen Dingen so genau nahm, konnte ein solcher Fehler nicht unbeabsichtigt sein.«
    »Dann ist das Loch in der Erdwand links des Streitwagens also von Bedeutung?«, fragte Malone.
    Pau nickte. »Die Erbauer haben eine Nachricht hinterlassen, dass zur Linken etwas Wichtiges zu finden ist. Vor ein paar Tagen wurde die Kammer, die Sie dort sehen, wiederentdeckt.«
    »Sieht wie ein Saustall aus«, meinte Tomas.
    Auch Malone bemerkte die elektrischen Kabel, Schaufeln, Rechen und Erdhaufen zu beiden Seiten der Öffnung, und etwas, was wie ein verkohlter Verteilerkasten aussah. »Hier scheint es gebrannt zu haben.«
    »Unfälle passieren eben manchmal«, sagte Pau.
    Aber Malone ließ sich nicht täuschen.
    »Sie haben sofort davon erfahren, als diese Kammer hier entdeckt wurde, oder?«
    »Wichtiger ist, dass Karl Tang sofort Bescheid erhielt. Er war hier und hat das Feuer veranlasst. Er hat Qin Shis kaiserliche Bibliothek absichtlich zerstört.«
    Malone wollte noch nachhaken, doch jetzt war nicht die richtige Zeit dazu. »Hier wird in einer

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