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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Hauptquartier für Wissenschaftler, Archäologen und Verwaltungsbeamte diente. Man hatte Tang informiert, dass das Feuer in Grube 3 auf eine schadhafte elektrische Leitung zurückgeführt wurde. Es herrschte eine Stimmung des allgemeinen Unbehagens, da jeder fürchtete, verantwortlich gemacht zu werden. Das galt insbesondere für den Verwaltungsleiter. Der nervende Dummkopf hatte sich mehrmals für den katastrophalen Verlust für die Geschichtswissenschaft entschuldigt. Tang hatte beschlossen, großmütiger als erwartet zu reagieren und den Mitarbeitern versichert, dass er das Problem verstehe. Missgeschicke p assierten nun einmal. Man würde eine Untersuchung durchführen und dann einen detaillierten Bericht zu den Akten legen .
    Sein Blick haftete auf den Bildschirmen.
    Auf diesen wimmelten aufgeregt drängelnde Menschenmengen herum. Vor einer Stunde hatte es zu regnen begonnen. Er begriff, dass der Tourismus viel Geld einbrachte, aber dass man den Menschenmassen so ihren Willen ließ, ärgerte ihn.
    Auch das würde sich ändern, wenn er erst einmal an der Macht war.
    Die Bilder auf den Monitoren schalteten alle paar Sekunden um, Ziffern auf einer Leiste unten zeigten den Zeitpunkt und Ort jeder Aufnahme. Tang ließ den Blick über die Bildschirme wandern, registrierte das Chaos und sah von Zeit zu Zeit uniformierte Wächter auftauchen, die alle in Funkverbindung mit dem Leitstellenmann standen, der zu Tangs Rechter saß.
    Eine Aufnahme erregte seine Aufmerksamkeit.
    »Dort«, sagte er und zeigte darauf. »Nummer 45.«
    Der Monitor, der Kamera 45 abbildete, scrollte nicht mehr weiter.
    »Wo ist das?«
    »Auf der Westseite des Grabhügels, in der Nähe der Handwerkergräber.«
    Auf dem Bildschirm sah man einen Mann, der mit einem dunklen, kurzärmligen Hemd und einer dunklen Hose bekleidet war. Er stand am Rand eines aufgeweichten Feldes, hinter ihm war der bewaldete Fuß des Grabhügels zu sehen. Von Regen durchnässt, blickte er in die Kamera. Der Mann war hochgewachsen, schlank, schwarzhaarig und durchtrainiert. Tang konnte zwar keine Einzelheiten erkennen, aber er wusste, dass dieser Mann braune Augen, eine breite Nase und charakteristische Gesichtszüge besaß.
    Ein aufgeregtes Gemurmel breitete sich im Raum aus, als man das Gesicht erkannte.
    »Minister Ni befindet sich auf dem Gelände«, hörte er einen der Männer sagen.
    Auf dem Bildschirm drehte Ni sich um und rannte über den nassen Boden zu einer Ansammlung von Stein- und Holzhäusern mit Strohdächern.
    »Was ist denn das?«, fragte Tang.
    »Ein gesperrtes Gelände. Befehl aus Peking, Herr Minister. Schon seit langem. In diesem Gebiet ist der Zutritt verboten.«
    »Dort geht keiner hinein?«
    Der Mann schüttelte den Kopf. »Nie. Wir überwachen den Zaun, aber wir gehen nicht hinein.«
    Tang kannte die Wirkung, die ein Befehl aus Peking zeitigte. Man stellte ihn nicht in Frage, sondern gehorchte ihm einfach, bis eine neue Anweisung aus der Hauptstadt die Anordnung aufhob.
    Auf dem Bildschirm bemerkte Tang etwas, was aus der hinteren Hosentasche des weitereilenden Ni herausragte.
    »Vergrößern Sie einmal das, was er da bei sich trägt«, befahl er sofort.
    Der Bildschirm zoomte sich an das Objekt heran, bis es deutlich zu erkennen war.
    Eine Taschenlampe.
    Tang klopfte einem der Wachleute auf die Schulter und zeigte auf seine Waffe, die in ihrem Halfter steckte. »Geben Sie mir Ihre Pistole.«
    Der Mann reichte ihm die Waffe.
    Tang überprüfte das Magazin. Voll geladen.
    »Führen Sie mich zu diesem Gelände.«
    Ni war mit voller Absicht stehen geblieben und hatte in die Kamera geschaut. Falls Karl Tang zusah, und der Parteigeneralsekretär hatte ihm versichert, dass das der Fall sein würde, sollte er wissen, dass Ni da war.
    Jetzt würde Ni sehen, ob sein Gegner den Köder geschluckt hatte.
    52
    Malone starrte durch das regenverschleierte Fenster auf das Grab von Qin Shi hinunter. Der grün bewaldete Grabhügel erhob sich wie ein Furunkel aus der flachen, braunen Landschaft. Er hatte schon viel über diese Stätte gelesen. Es handelte sich um einen über zwanzig Quadratmeilen messenden Komplex unterirdischer Gänge und Gewölbe, die zum größten Teil unerforscht waren. Letztes Jahr hatte er sogar die Ausstellung der Terrakotta-Soldaten in London besucht, aber er hätte nie gedacht, dass er eines Tages das Grab selbst betreten würde.
    Der Hubschrauber näherte sich von Süden her über eine Landschaft dreihundert Meter hoher, braungrauer Hügel

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