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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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Mannes mit beiden Händen und verdrehte ihn nach rechts.
    Ein Knacken durchbrach die Stille, und der Körper sank auf den Marmorboden nieder.
    Keiner der anderen reagierte.
    Pau stand da, ohne sich zu rühren.
    »Nachdem er Die Kunst des Krieges geschrieben hatte, erhielt Sun Tzu eine Audienz beim König von Wu. Er bat um das Kommando über die königliche Armee, aber der König glaubte ihm nicht, dass jeder beliebige Mensch zum Soldaten ausgebildet werden könne. Daher forderte er Sun Tzu heraus. Bilde die Konkubinen an meinem Hof als Kämpferinnen aus, und du kannst meine Armee befehligen. Sun Tzu nahm die Herausforderung an, ernannte zwei der Frauen zu Offizieren und erklärte die Marschkommandos. Doch als die Trommelsignale ertönten, brachen alle Frauen in Gelächter aus. Sun Tzu wusste, dass den General die Schuld trifft, wenn die Befehle nicht klar sind. Daher wiederholte er seine Erklärungen, doch die Offiziere und die Frauen lachten erneut. Sun Tzu wusste außerdem, dass die Offiziere die Schuld trifft, wenn die Befehle klar sind, aber nicht befolgt werden. Daher ordnete er an, dass die Offiziere, die beiden Lieblingskonkubinen des Königs, geköpft wurden. Danach befolgten die verbliebenen Frauen die Befehle getreu und wurden zu guten Kämpferinnen. Der König war zwar abgestoßen und wütend, gab Sun Tzu aber das Kommando über seine Armee.«
    Alle standen schweigend da.
    »Sind meine Befehle klar?«, fragte Pau die Gruppe.
    Alle nickten.
    Tang rief sich in Erinnerung, was nach der Versammlung geschehen war. Er und zwei andere Brüder hatten die Leiche nach draußen geschafft, an den heiligen Ort hinter den Felsen. Dort hatten sie die Gliedmaßen abgetrennt, die Leiche in Stücke gehackt und Fleisch und Knochen mit Steinen zu einem Brei zerstampft, den sie mit Gerstenmehl und Milch vermischt hatten.
    Dann waren die Geier herbeigerufen worden.
    Er war schon viele Male Zeuge des jhator geworden. Die wörtliche Übersetzung lautete: »Den Vögeln Almosen geben.« Es war die einzig praktikable Weise, menschliche Leichen in einem Land zu beseitigen, das zu felsig war, um Gräber auszuheben, und zu holzarm, um die Leichen zu verbrennen.
    »Es ist ein schlechtes Omen«, hatte Pau einmal gesagt, »wenn die Vögel zum Fressen genötigt werden müssen oder sogar wegfliegen, ohne die Gabe ganz vertilgt zu haben.«
    Aber an diesem Tag waren die Vögel erst abgeflogen, als nichts Essbares mehr übrig gewesen war.
    Tang wünschte, er könnte mit Ni Yong so kurzen Prozess machen wie Pau Wen mit seinem Herausforderer. Nis Kühnheit war verstörend. Hatte der Parteigeneralsekretär Ni Yong tatsächlich aufgetragen, Tang in den Weg zu treten? Er beschloss, es herauszufinden, und wies den Hubschrauberpiloten an, ihn mit Peking zu verbinden. Sein oberster Assistent war am Apparat, und Tang erfuhr, dass der Generalsekretär die Hauptstadt vor ein paar Stunden verlassen hatte.
    »Wohin ist er aufgebrochen?«
    »In die Region Xinjiang. In Kaschgar findet eine Zeremonie zur Inbetriebnahme einer neuen Wasseraufbereitungsanlage statt.«
    Nichts, was normalerweise den Parteigeneralsekretär und Präsidenten des Landes erforderte, und so brachte Tang seine Bedenken zum Ausdruck.
    »Ich hatte dasselbe gedacht«, sagte der Assistent. »Deshalb habe ich nachgehakt und erfahren, dass der Gouverneur weitere Unruhen in der Region befürchtet.«
    Die am äußeren westlichen Rand Chinas gelegenen Gebiete waren seit jeher ein Problem. Dort grenzte China an acht Nationen, und die Kultur war weit eher muslimisch und zentralasiatisch als fernöstlich. Um für eine stärkere Durchmischung der dort zu 90% aus Nicht-Han-Chinesen bestehenden Bevölkerung zu sorgen, hatte Mao die Einwanderung aus dem Inneren Chinas gefördert. Die später folgenden Regierungen, darunter auch die jetzige, hatten diese Politik fortgesetzt. In letzter Zeit waren gewalttätige Proteste gegen diese als kulturelle Invasion wahrgenommene Entwicklung aufgeflammt.
    »Mehr konnten Sie nicht in Erfahrung bringen?«
    »Man begann mich zu fragen, warum mich das so sehr interessiert. Ich habe gesagt, dass Sie um ein Treffen bitten.«
    Eine passende List.
    »Herr Minister, ich habe gerade noch eine andere Information erhalten.«
    Tang gefiel die Veränderung seines Tonfalls gar nicht.
    »Das Labor in Lanzhou ist angegriffen worden. Die Männer dort sind tot. Lev Sokolov wurde entführt.«
    64
    Ni sah Cotton Malone an, der selbstsicher und voller Selbstvertrauen in der Tür stand.

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