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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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scharfe Rechtskurve, geriet außer Kontrolle, kippte auf die Seite und krachte gegen einen der Hangars.
    Malone und Cassiopeia rannten zum Rover und sprangen, Malone auf der Fahrerseite, hinein. Der Schlüssel steckte in der Zündung.
    »Endlich klappt mal etwas.«
    Er startete, jagte den Motor hoch, und sie rasten aus dem umzäunten Gelände.
    »Da ist noch etwas«, sagte Cassiopeia.
    Darauf hatte er schon gewartet.
    »Wie kommen wir dorthin? Anhalten und nach dem Weg fragen können wir ja nicht.«
    »Das ist kein Problem.«
    Er griff in seine hintere Hosentasche und zog ein gefaltetes Papierbündel heraus. »Ich habe die Landkarte eingesteckt, die Ni im Flugzeug benutzt hat. Ich dachte, die würden wir vielleicht brauchen.«
    71
    Batang
    07.00 Uhr
    Tang stand am Fenster und schirmte die Augen gegen einen Strahl goldenen Sonnenlichts ab, der im Osten über die Berggipfel leuchtete. Er hielt eine Tasse süßen, mit Kardamom gewürzten Schwarztee in der Hand. Halb erwartete er, das romantische Klagen einer geblasenen Schneckenmuschel zu hören, ein Ton, der wie ein Nebelhorn anstieg und von den Felsen widerhallte. Damals hatte ein Bruder jeden Tag bei Sonnenaufgang diesen Sirenengesang auf den Klostermauern geblasen.
    Er blickte auf die Straße hinunter.
    Batang erwachte zum Leben, und aus vereinzelten Passanten wurde allmählich ein Menschenstrom. Die meisten trugen safrangelbe Mützen und wollene Gewänder mit roten Gürteln, die, knöchellang und mit hohem Kragen, Schutz vor dem Wind boten, der gegen das Gebäude drückte und an den Holzwänden rüttelte. Tang wusste, dass das Wetter hier launisch war, insbesondere zu dieser Jahreszeit. Obwohl der Ort hoch lag, würde dieser Tag im Spätfrühling überraschend warm werden, denn die dünne Luft filterte die UV- Strahlung kaum aus.
    Viktor war unten und frühstückte. Vor zwei Stunden hatte Tang über Satellitentelefon erfahren, dass Ni und Sokolov Yecheng unter Bewachung verlassen hatten. Er hatte den Hubschrauber angewiesen, die Gefangenen abzuliefern und ihn dann um halb acht abzuholen. Mit Vergnügen hatte er gehört, dass Malone und Vitt gefangen genommen worden waren. Inzwischen waren sie wohl tot.
    Endlich fügte sich alles zusammen.
    Er atmete die warme Luft ein, die nach Butterlampen duftete. Vor dem Fenster hörte man das helle Klingeln leiser Glocken.
    Die Tür ging auf.
    Er drehte sich um und sagte zu Viktor: »Es wird Zeit, dass ich aufbreche. Der Hubschrauber kehrt bald zurück.«
    Auf dem Bett lag Ausrüstung, die Viktor mitgebracht hatte. Seil, ein Rucksack, eine Taschenlampe, ein Messer und eine fleecegefütterte Jacke.
    »Die Wanderung zur Halle hinauf dauert etwas länger als eine Stunde«, erklärte Tang. »Der Pfad beginnt im Westen der Stadt und windet sich in die Berge. Die Halle liegt auf der anderen Seite des Gebirgskamms, unmittelbar hinter einer Hängebrücke. Buddhas, die hinter der Brücke in den Fels gehauen wurden, kennzeichnen den Weg. Er ist nicht schwer zu finden.«
    »Was ist in Yecheng vorgefallen?«
    »Das ist unwichtig.«
    Viktor Tomas machte sich anscheinend immer noch Sorgen wegen Cassiopeia Vitt. Für Tang waren Frauen einfach nur eine Ablenkung. Männer wie Viktor sollten genauso fühlen. Sonderbar, dass es anders war.
    Viktor sammelte seine Ausrüstung ein und zog eine Lederjacke an.
    » Nehmen Sie den Pfad«, sagte Tang. »Vergewissern Sie sich , dass Ihnen von hier keiner folgt. Kommen Sie unbemerkt zur Halle und dringen Sie vorsichtig ein. Man hat mir gesagt, dass sich dort nur wenige Brüder aufhalten, Sie sollten sich also leicht Zugang verschaffen können. Das Haupttor steht offen.«
    »Ich werde für Ihren Schutz sorgen«, sagte Viktor. »Aber, Herr Minister, Sie haben ein dringlicheres Problem.«
    Ihm gefielen weder die Worte noch der Tonfall. »Warum sagen Sie das?«
    »Weil Malone und Cassiopeia Vitt gerade die Stadtgrenze passiert haben.«
    Cassiopeia bewunderte Batang. Weiß getünchte Adobewände, rote Mond- und Sonnensymbole über den Türen, Feuerholz und Dungziegel lagen auf den Dächern gestapelt – all das war typisch für diese Gegend. Hier lebte eine Mischung aus Mongolen, Chinesen, Arabern und Tibetern, die – im Gegensatz zu den Volksgruppen in ihren jeweiligen Heimatländern – gelernt hatten, miteinander auszukommen. Cassiopeia und Malone waren fast zwei Stunden auf einer holprigen Straße durch eine skelettartige Landschaft gefahren, deren Felsen wie ein Knochengerippe aufragten.
    »Mein Magen

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