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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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den Gebäudekomplex. Rot-gelbe Galerien verbanden die verschiedenen Trakte. Reich verzierte Säulen, deren goldene Ornamente nicht unter der Zeit gelitten hatten, trugen die hohen Decken. Räuchergefäße und Kohlebecken wärmten die Säle. Schließlich betraten sie eine riesige, dreistöckige Halle.
    »Dies hier ist die Halle für die Bewahrung der Harmonie«, sagte Tang. »Der heiligste Ort der Ba.«
    Der Saal unterschied sich von den anderen Räumen, er war sogar noch prachtvoller; rote und gelbe Galerien zogen sich über drei Stockwerke hoch. Drei Seiten waren durch einen Wald von Säulen gesäumt, die durch anmutige Bögen verbunden waren. An den Wänden waren im Erdgeschoss Schwerter, Messer, Lanzen, Bogen und Schilde ausgestellt, und in einem halben Dutzend kupferner Kohlenbecken glomm Glut.
    Durch Fenster in den oberen Galerien drang Sonnenlicht herein. Hinter einer terrassenartigen Stufe bot die hintere, dreißig Meter hohe Wand Raum für Fächer mit Hunderten leicht nach oben gekippten Behältern, in denen zahllose zusammengerollte Manuskripte steckten. Silberlampen prangten zwischen den Stockwerken an den verbliebenen drei Wänden, brannten aber nicht. Das Licht kam von elektrischen Laternen, die von der Decke herabhingen.
    »In diesen Fächern ist unser gesamtes Wissen gesammelt, auf Seide geschrieben liegt es für den Hegemon bereit«, sagte Tang. »Keine Übersetzungen oder Berichte aus zweiter Hand. Sondern die ursprünglichen Worte.«
    »Offensichtlich braucht die Ba sich um ihre Finanzen nicht zu sorgen«, sagte Ni.
    »Unser Ursprung ist zwar uralt, aber die Wiedergeburt der Bruderschaft ist noch nicht so lange her. Die Eunuchen aus der Zeit des letzten Kaisers haben zu Beginn des 20. Jahrhunderts dafür gesorgt, dass wir angemessen ausgestattet wurden. Mao hat versucht sie zu beschwichtigen, aber viele haben ihre Reichtümer hierhergebracht.«
    »Mao hat die Eunuchen gehasst.«
    »Das stimmt. Aber sie haben ihn noch mehr gehasst.«
    »Es ist eine Schande, dass ich Ihr Scheitern nicht erleben werde.«
    »Ich habe nicht vor zu scheitern.«
    »Das hat kein Fanatiker je vor.«
    Tang trat näher. »Sie haben den Kampf verloren, Herr Minister. So wird es die Geschichtsschreibung verzeichnen. Genau wie die Viererbande ihren Kampf verloren hat. Auch deren Mitglieder haben den Konflikt zum Teil nicht überlebt.«
    Hinter Tang stand an der hoch aufragenden Wand eine Geheimtür offen, die geschickt zwischen den Fächern versteckt lag.
    Aus dieser Tür trat nun Pau Wen.
    »Meine Herren Minister«, rief Pau. »Bitte kommen Sie.«
    Ni sah, dass Tang diese Unterbrechung nicht passte, und so streute er noch einmal Salz in die Wunde. »Ihr Meister ruft.«
    Tang sah ihn wütend an. »Genau das läuft verkehrt in China. Die Menschen haben Furcht und Respekt vergessen. Ich habe vor, die Nation mit beiden Gefühlen wieder vertraut zu machen.«
    »Es könnte Ihnen schwerfallen, anderthalb Milliarden Menschen in Angst und Schrecken zu halten.«
    »Das wurde schon einmal erreicht. Es kann wieder erreicht werden.«
    »Qin Shi? Unser ruhmreicher Erster Kaiser? Der hat nicht einmal zwölf Jahre geherrscht, und sein Reich ist nach seinem Tod zerfallen.« Ni hielt inne. »Dank eines intriganten Eunuchen.«
    Tang reagierte gelassen. »Ich werde nicht dieselben Fehler begehen.«
    Sie gingen schweigend durch die große Halle, die vielleicht fünfzig Meter lang und halb so breit war. Eine kurze Treppe führte zu einer erhöhten Ebene.
    »Ich wusste nicht, dass es eine Tür in der Wand gibt«, sagte Tang.
    Ni merkte, wie verärgert diese Worte klangen.
    »Nur der Hegemon und ein paar ausgewählte Brüder wissen von diesem Raum«, sagte Pau. »Du hast nicht zu ihnen gehört. Aber jetzt scheint mir die richtige Zeit gekommen, euch beiden das kostbarste Gut der Ba zu zeigen.«
    Malone starrte auf das Wasser hinunter, das von den Bergen kommend zwischen den Felsen hindurchschoss.
    Er wartete darauf, dass Cassiopeia auftauchte.
    Doch das tat sie nicht.
    Er konzentrierte sich auf den brausenden Fluss, der gewiss in seiner gewaltigen Strömung nicht nur Gischt, sondern auch Sand und Steine mitschleppte. Er wäre ihr gerne nachgesprungen, begriff aber, dass das unmöglich war.
    Er würde den Sturz genauso wenig überleben.
    Ungläubig sah er hin.
    Und das nach allem, was sie in den letzten drei Tagen durchgemacht hatten.
    Sie war verschwunden.
    Auf der gegenüberliegenden Seite der Schlucht fiel ihm eine Bewegung ins Auge. Tomas kam

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