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Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Das verbotene Reich: Thriller (German Edition)

Titel: Das verbotene Reich: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Berry
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stellte er klar: »D er Hegemon fürchtet sich nicht, Blut zu vergießen. Wenn er sich eingemischt hat, gab es einen guten Grund dafür.«
    »Gesprochen wie ein wahrer Legalist. Glückwunsch zu Ihrem Sieg, Herr Minister. Die Geschichte wird Sie als den Mann verzeichnen, der China endgültig zerstört hat.«
    Malone warf sich auf den felsigen Boden und suchte hinter den spärlich stehenden Pappeln so gut wie möglich Deckung. Cassiopeia tat es ihm nach, und so robbten sie über das scharfe Geröll hinter einen Felsbrocken, der groß genug war, ihnen beiden Deckung zu bieten.
    Weitere Kugeln zischten an ihnen vorbei.
    »Das wird allmählich ernst«, sagte Cassiopeia.
    »Meinst du?«
    »Das sind keine Chinesen«, erklärte sie. »Ich konnte einen Blick auf sie werfen. Eindeutig Pakistanis. Sie scheinen zu wissen, wohin wir unterwegs sind.«
    »Der Gedanke ist mir auch schon gekommen.« Er konnte es sich nicht verkneifen: »Ich hatte dir ja gesagt, dass er nur Probleme macht.«
    Sie beachtete ihn nicht.
    »Wir müssen dort entlang.« Er zeigte hinter sich. »Und diese Soldaten sind uns nahe genug, um uns Schaden zuzufügen.«
    »Wir müssen darauf vertrauen, dass er mit dem Problem fertig wird«, sagte sie endlich.
    »Das war deine Entscheidung, nicht meine. Geh du voran. Ich gebe dir Deckung.«
    Er griff nach der chinesischen Double-Action-Pistole.
    Cassiopeia machte sich ebenfalls bereit.
    Dann hasteten sie zu einem Wacholdergebüsch davon.
    Ni starrte Karl Tang wütend an.
    Tang hatte zwar versucht, seine Überraschung zu verbergen, als Ni erklärt hatte, Pau Wen selbst habe die Killer aufgehalten, doch Ni hatte seine Verblüffung trotzdem bemerkt. Vielleicht war der Streit der beiden doch mehr gewesen als ein gespieltes Drama?
    »Wir haben Sie wie einen Bären am Nasenring herumgeführt«, erklärte Tang. »Sie haben unsere Telefongespräche belauscht, und wir haben Ihnen genau die Informationen zukommen lassen, die Sie haben sollten. Sie sind nach Belgien gereist, dann nach Xi’an und schließlich hierher, alles auf unsere Einladung hin.«
    »Schließt dieses wir den Generalsekretär mit ein?«
    »Der ist ohne Bedeutung. Ein alter Mann, der bald tot sein wird.«
    Diese Aussicht machte Ni traurig. Er hatte gelernt, den Generalsekretär zu bewundern, einen gemäßigten Politiker, der viel dazu beigetragen hatte, den kommunistischen Fanatismus zu dämpfen. Er war nie auch nur in die Andeutung eines Skandals verwickelt gewesen.
    »Pau Wen ist unser Meister«, sagte Tang. »Wir Brüder haben ihm alle unsere Treue geschworen. Wir dachten, ein vorgespielter Krieg zwischen Pau und mir würde Sie in einem Gefühl falscher Sicherheit wiegen. Ich muss allerdings sagen, dass der Ausgang anders geplant war. Sie hätten in Belgien sterben sollen.«
    »Und Pau hat nie erwähnt, dass er alle vier Männer getötet hat.«
    Tangs Gesicht war wie aus Stein. »Was immer er getan hat, war richtig.«
    »Cassiopeia Vitt und Cotton Malone haben gewiss nicht mit zu Ihrem Plan gehört.«
    Tang zuckte mit den Schultern. »Der Meister musste sich ihrer bedienen, um nach China zurückzukehren.«
    In der Ferne war ein Knall zu hören.
    Dann knallte es noch mehrmals.
    »Schüsse«, sagte Tang. »Auf Ihre Verbündeten.«
    »Vitt und Malone?« Ni redete mit gelassener Stimme, obgleich er zutiefst besorgt war.
    »Sie sind aus Yecheng entkommen, aber jetzt werden sie hier in den Bergen sterben, genau wie Sie.«
    75
    Cotton hatte ihren Rückzug mit einigen wohlgezielten Schüssen gedeckt. Cassiopeia wartete, bis er bei ihr war, dann rannten sie beide los und nutzten weitere Bäume als Deckung. Das laute Knallen von Gewehrschüssen begleitete sie, und Kugeln pfiffen an ihnen vorbei. Dann wand sich der Pfad zwischen den Bäumen hervor, und es gab keine Deckung mehr. Zu ihrer Rechten erblickte sie weitere, in Schatten getauchte Schluchten. Von der anderen Seite der Schlucht brannte die Sonne herab, die nur vom schwarzen Schiefer der Berge gedämpft wurde. Dreißig Meter weiter unten schoss Wasser in der Farbe von Straßenstaub strudelnd vorbei und schleuderte weiße Gischt hoch in die Luft. Sie kletterten eine steile Böschung hinauf, über das Geröll einer zu Tal gegangenen Gletschermoräne.
    Dann erblickte Cassiopeia die Brücke, die Viktor erwähnt hatte.
    Seile waren an Querbalken befestigt, die zu beiden Seiten der Schlucht in Steinhaufen verankert waren. Die Haufen waren nicht besonders vertrauenerweckend, einfach nur aufeinandergetürmte

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